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kommen zunehmend undifferenzierte (oder nicht diagnostizierte) Gelenkentzündungen, bei denen die Testergebnisse keine klare Diagnose erlauben und die Ärzte nicht wissen, welche Form von Arthritis vorliegt. Die undifferenzierte Arthritis gilt somit als entzündlich bedingte Arthritis in einem sehr frühen Stadium. 30 Prozent der Betroffenen aus dieser Kategorie entwickeln langfristig eine rheumatoide Arthritis. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, diese Beschwerden rechtzeitig mit einem Konzept wie meinem zu behandeln – ehe sie weiter fortschreiten. (Viele Patienten, die mich mit nicht diagnostizierter Arthritis aufsuchen, sagen, ihre Rheumatologen würden bei ihnen auf rheumatoide Arthritis im Frühstadium tippen und hätten ihnen daher starke Antirheumatika verordnet, obwohl noch keine eindeutige Diagnose vorläge.)

      2. Arthrose (Osteoarthritis): Diese sehr häufige Arthritisform wird auch als degenerative Gelenkerkrankung bezeichnet und vielfach von Gelenkschäden infolge einer Verletzung oder wiederholten Belastungen (Verschleiß) ausgelöst. Solche Belastungen können auf Sport zurückgehen (zum Beispiel jahrelanges Laufen oder Tennisspielen), auf berufliche Überbeanspruchung (Tastaturschreiben, Knien als Fliesenleger) oder auf einen Unfall (ein gebrochenes Handgelenk bei einem Sturz). Doch nicht nur Verletzungen und Überlastung sind Risikofaktoren für Arthrose. Neuesten Untersuchungen zufolge haben starkes Übergewicht, Diabetes und eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Zucker und entzündungsfördernden Fetten (gesättigte tierische Fette und stark verarbeitete, gehärtete Öle) einen noch größeren Einfluss auf die Entstehung dieser Erkrankung sowie auf die Schmerzintensität. Bei Arthrose sind normalerweise bestimmte Gelenkveränderungen auf dem Röntgenbild erkennbar.

      3. Infektionsbedingte Arthritis: Solche Gelenkentzündungen gehen auf eine Entzündung durch Bakterien (z. B. Borreliose), Viren oder die Reaktion auf einen sonstigen Infektionsherd im Körper zurück (reaktive Arthritis). Behandelt wird die Grunderkrankung. Diese Form der Arthritis spreche ich in diesem Buch nicht an, möchte sie jedoch kurz erwähnen, wenn es um die Frage der richtigen Diagnose geht.

      Mein Behandlungskonzept für Arthritis bezieht sich auf entzündlich bedingte Arthritis und Arthrose und erklärt, woran man erkennt, dass keine infektionsbedingte Arthritis vorliegt. Meiner Erfahrung nach kommen mitunter unterschiedliche Arthritisformen an einem Gelenk zusammen. So kann eine Arthrose zu rheumatoider Arthritis fortschreiten, wenn im Körper weitere Entzündungsprozesse in Gang kommen. Das Fazit lautet: Entzündungen im Körper verschlimmern Gelenksymptome. Daher erhöht mein Programm bei jeglicher Form von Arthritis das Allgemeinbefinden und senkt den Arzneimittelbedarf.

      Wie lässt sich Arthritis heilen?

      Aus jahrelanger Erfahrung in der Behandlung und Nachbetreuung meiner Patienten, aber auch im Umgang mit meiner eigenen Autoimmunerkrankung weiß ich, dass die akuten Maßnahmen normalerweise kurzfristig umsetzbar sind. Wenn es den Betroffenen nach dem anfänglichen Ruck etwas besser geht, brauchen sie jedoch ein Konzept, das ihre Widerstandsfähigkeit stärkt, damit sie nicht erneut erkranken, wenn weitere Belastungen hinzukommen. Arthritis heilen erklärt, wie man den Teufelskreis der Entzündungsbereitschaft durchbricht und aus der Endlosschleife „Stress-Darm-Arthritis“ aussteigt. Das geht nur, indem man sich aktiv auf Selbsterkenntnis, Selbstfürsorge und einen heilsamen Umgang mit sich selbst einlässt. In diesem Buch werden wahre Geschichten erzählt – auch meine eigene –, anhand derer ich die verschiedenen Arten der Arthritis und meine Behandlungsansätze erläutere. Die jeweilige Krankengeschichte, die Schwierigkeiten und Erfolge sowie die individuellen Verordnungen werden detailliert dargestellt. Es geht mir darum, dass meine Leserinnen und Leser sich in diesen Patientengeschichten wiedererkennen und daraus die Hoffnung schöpfen, dass es auch ihnen besser gehen kann.

      Teil 1 – „Welche Arthritis haben Sie?“ – befasst sich mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen einer Arthritis: Worum handelt es sich, von welchen Ursachen geht die Wissenschaft aus, was wissen wir über die Therapiemöglichkeiten? Es werden alle Formen der Arthritis dargestellt, weil ich es für maßgeblich halte, dass Sie wissen, warum Sie Arthritis haben. Selbst wenn Ihr Arzt die aktuellsten Forschungsarbeiten nicht kennen mag, wissen wir doch eine Menge über die Ursachen von Entzündungen und Gelenkschmerzen. Dieses Buch präsentiert ein Behandlungskonzept, das die wahren Ursachen Ihrer Arthritis beseitigt. Nur so lässt sie sich dauerhaft heilen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich mit den wissenschaftlichen Hintergründen dieses Konzepts auseinandersetzen oder sich zumindest bewusst machen, dass es wissenschaftlich fundiert ist. Die verschiedenen Arthritisformen stelle ich unter anderem vor, weil Sie wissen müssen, was Sie selbst haben. Zum Beispiel gehen rheumatische Gelenkerkrankungen und Arthrose zwar in vielerlei Hinsicht auf ähnliche Ursachen zurück und werden ähnlich behandelt, aber es gibt auch entscheidende Unterschiede.

      Mein Vorschlag zur Nutzung von Teil 1 lautet: Wenn Sie Ihre Diagnose kennen, dürfen Sie direkt zu diesem Kapitel weiterblättern und den Rest überspringen. In Ihrem Kapitel finden Sie die nötigen Informationen zur Ursache Ihrer Arthritisform und zu den Tests und Symptomen, an denen Sie Ihre Fortschritte erkennen können. Schließlich geht es in erster Linie darum, dass Sie symptomfrei leben können. Besonders bei Menschen mit rheumatoider Arthritis geht es jedoch beispielsweise auch um eine Normalisierung der Blutwerte. Wenn Sie wissen, von welcher Arthritisform Sie betroffen sind, wissen Sie, wo Sie diese Informationen finden und können auch die Fallgeschichten der Betroffenen nachlesen.

      In meine Praxis kommen jedoch auch viele Menschen, bei denen die Ursache unklar ist. Hier herrscht große Verwirrung über die unterschiedlichen Formen. Wenn Sie Ihre Diagnose nicht kennen, lässt sich auch nichts zur Prognose sagen, also zu der Frage, welche Aussichten Sie haben, wieder ein gesundes, aktives Leben zu führen. Wer Arthritis ohne genauere Diagnose hat, sollte alle Kapitel in Teil 1 lesen, um mit meiner Hilfe Näheres herauszufinden und klarer zu sehen. Unabhängig von der individuellen Diagnose wird das von mir präsentierte Rezept dazu beitragen, dass es Ihnen besser geht.

      Teil 2 – „Heilung für den Darm, Heilung für die Gelenke“ – untersucht die Verbindung zwischen der Darmgesundheit und allen Arthritisformen. Ich erkläre, warum die eigentliche Ursache Ihrer Arthritis mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ihrem Verdauungssystem zu suchen ist, und dass die Darmsanierung daher der erste Schritt zur Heilung Ihrer Gelenke ist. Hier werden auch existierende Darmbehandlungen vorgestellt, die Patienten tatsächlich verordnet werden. Anhand von sechs Fallbeispielen und mir selbst erläutere ich detailliert die zweimonatige Intensivkur für den Darm einschließlich Ergänzungsmitteln und Zeitintervallen, damit Sie dieses Programm (nach Rücksprache mit Ihrem Arzt!) problemlos umsetzen können. Die Geschichten machen wirklich Mut!

      Teil 3 – „Den Boden bestellen“ – widmet sich den Einflüssen von Ernährung, Stressfaktoren und Traumen auf die Gesundheit des Mikrobioms. Der Begriff „Mikrobiom“ bezieht sich dabei auf alle erwünschten Organismen im Körper, die auch als „gesunde Darmflora“ bezeichnet werden. Wenn ich im Verlauf des Buches von „Darmbakterien“ spreche, meine ich damit dieses Mikrobiom. Diese drei Faktoren – Ernährung, Stress und Traumata – beeinflussen auch das Ausmaß der Entzündungen in Körper und Gelenken. Ich liefere Ihnen eine einfache, aber gründliche Darstellung des Stands der Forschung zu unterschiedlichen Ernährungskonzepten und präsentiere dann zusammenfassend den optimalen Ansatz, um sich lebenslang gelenkfreundlich und entzündungshemmend zu ernähren. Unsere Nahrung beeinflusst den „Boden“, unter dem ich sozusagen den Mutterboden des Körpers verstehe, in dem all Ihre Zellen entweder gedeihen oder darben. Dieser Boden ist auch stressabhängig. Neben solchen Zusammenhängen erfahren Sie hier auch, inwiefern Stress und Trauma die Genesung meiner Patienten beeinflusst haben. Außerdem stelle ich die Stressabbaumethoden meiner Patienten vor und erkläre, wie man so isst und lebt, dass es allen Zellen gut geht.

      Am Schluss setzen wir alles in Teil 4 – „Das Drei-Stufen-Konzept zur Arthritisbehandlung“ – noch einmal zusammen. Dort wird das Behandlungskonzept in allen Einzelheiten dargestellt. Schritt 1 umfasst den zweiwöchigen Einstieg in eine darmfreundliche Ernährung bei Arthritis. Darin geht es ausschließlich um die Ernährungsumstellung und die Grundversorgung mit bestimmten entzündungshemmenden Nahrungsergänzungsmitteln. Da eine Ernährungsumstellung für viele Menschen eine große Herausforderung darstellt, ist dieser Teil einfach gehalten, und die neuen Aufgaben werden Schritt für Schritt eingeführt. So übersteht man die zwei Wochen mit Leichtigkeit.

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