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auch oft, weil sich die Frauen beleidigt, verschreckt, verärgert zurückziehen und den Männern das Terrain überlassen.

      So funktioniert das Anti-Quoten-Argument

      Eine gute Methode, merken die Männer, und machen so weiter. Auch das Anti-Quoten-Argument funktioniert so: “Dann kämen ja schlechte Frauen, oje, oje.” Und das, obwohl Quote nur bei gleicher Qualifikation greift.

      Aber das Spiel funktioniert, hochrangige Frauen äußern sich sogar öffentlich: “Nein, die Quote wollen wir nicht.” Anstatt zu sagen: “Netter Versuch, ich weiß sowieso, was ich leiste.”

      Das Spiel hat bislang gut funktioniert

      Für die Männer hat das Spiel bis jetzt gut funktioniert. Auch wenn es in letzter Zeit heftig diskutiert wird: Bis heute gibt es kein Gesetz, das den Unternehmen die Quote vorschreiben würde.

      Interessant ist, dass die Frauen sich so sehr vom kritischen Blick abhängig machen und ständig auf Bestätigung warten, anstatt sie sich erst einmal selbst zu geben und darauf zu setzen, dass durch gutes Selbstmarketing ihr Gegenüber früher oder später diesen Eindruck auch teilen wird.

      Je klarer die Haltung, desto einfacher ein hoher Status

      Und, keine Sorge, das eigene Verhaltensspektrum clever zu erweitern, bedeutet keinesfalls, deshalb zu “vermännlichen”. Wichtig ist es, immer wieder die eigene Rolle zu reflektieren und das Spielfeld als System zu analysieren. Tom Schmitt und Michael Esser, Autoren des Buches Status-Spiele, wissen: “Je klarer die innere Haltung, desto einfacher ist es, einen hohen Status einzunehmen.”

      Männliche Führungskräfte sehen sich eher an der Spitze, organisieren und kontrollieren die Tätigkeit ihrer Mitarbeiter und ordnen an. Frauen hingegen organisieren auch als Führungskräfte ihre Arbeit eher kreisförmig, beteiligen sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern an deren Umsetzung und pflegen in der Regel einen teamorientierten Kommunikationsstil.

      Weiblicher Kommunikationsstil: Gut für die Firma, aber schlecht für die Karriere

      Entsprechend ihrer ganzheitlichen Einstellung favorisieren Frauen gemeinsame Projektbesprechungen und legen großen Wert auf den Dialog mit ihren Mitarbeitern. Die Kommunikation kann direkt zwischen den einzelnen Aufgabenbereichen fließen und ist nicht auf Anordnungen von oben beschränkt.

      Ein solcher weiblicher Kommunikationsstil hat viele Vorteile fürs Unternehmen – wird aber bisher noch in den wenigsten Fällen beim Aufstieg gewürdigt. Frauen scheitern vor allem an mangelnder “Aufstiegseffizienz”, meint die Bonner Managementtrainerin Monika Henn.

      Mangelnde Aufstiegseffizienz

      Sie stellte in einer empirischen Untersuchung fest, dass sich männliche Führungskräfte von ihren Mitarbeitern in Durchsetzungsstärke und Belastbarkeit unterscheiden, während weibliche Führungskräfte es in Flexibilität und hoher Teamorientierung tun.

      Diese Eigenschaften sind zwar hilfreich für eine Führungsrolle. Doch egal, ob beim Selbstmarketing, Netzwerken, strategischen und politischen Kalkül oder Machtstreben: Frauen halten sich stärker zurück als Männer.

      Männliche Wettkampf-Orientierung

      Das behindert den direkten Weg nach oben. Wettkampforientiertes Verhalten ist Männern schon von ihren Spielen in der Kindheit her vertraut. Sie sind darin von klein auf geübt, Rangordnungen festzulegen und Siegeswillen und Unabhängigkeit zu präsentieren.

      Durch ihr Kommunikationsverhalten legen Männer in den unterschiedlichen Gruppen, in denen sich ihr Berufsalltag abspielt, ständig die soziale Hierarchie im Machtsystem fest. Dabei wird geklärt, wer der Platzhirsch ist, wer der Zweite, Dritte usw. Für die meisten Männer ein, wenn auch unbewusster, so doch vertrauter Vorgang.

      Der Macht-Code ist ihnen einfach nicht vertraut

      Frauen dagegen ist dieser Mechanismus häufig fremd. So sensibel sie für zwischenmenschliches Verhalten in der Regel sind, es entgeht ihnen doch, was auf dieser Ebene abläuft. Der Grund: Der Code ist ihnen einfach nicht vertraut.

      Um hierarchische Strukturen zu erkennen, hilft Feldbeobachtung nach dem Motto: “Respekt, aber keine Angst vor Platzhirschen”.

      Mehr Respekt bekommen: Status aushandeln!

      // Von Natalie Schnack

      “Ich will endlich ernstgenommen werden!” sagen sich viele Menschen, die ihre Interessen im Berufs- und Privatleben klar und deutlich(er) vertreten wollen. Doch wie gelingt einem das, ohne zum rücksichtslosen Arschloch zu werden?

      Ellenbogen oder nicht?

      Gerade Menschen, die ihre Ellenbögen nicht einsetzen können oder wollen, fühlen sich meist im Nachteil. Denn oft haben sie das Gefühl, sie müssten sich, um ernst genommen zu werden, dafür erst rücksichtsloses oder knallhartes Verhalten und dickes Fell angewöhnen.

      Die landläufige Meinung, man müsse sich gegen andere durchsetzen, um die eigenen Ziele zu erreichen, hat sich tief in die Köpfe eingebrannt.

      Sieger und Verlierer

      Beim Durchsetzen geht es allerdings darum, als Sieger aus einer Auseinandersetzung oder einem Gespräch hervorzugehen. Und wo ein Sieger ist, gibt es immer auch Verlierer. Doch das liegt nicht jedem. Und es geht auch anders!

      Dem anderen auf der Augenhöhe zu begegnen, ihn mit ins Boot zu holen, auch wenn er anderer Meinung ist, passt viel mehr in die heutige Zeit und ist wesentlich erfolgsversprechender. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Art von Kommunikation lassen sich ausgezeichnet – und ganz einfach! – mit dem Status-Konzept verdeutlichen.

      Status-Konzept

      Das Status-Konzept stammt aus dem Improvisationstheater. Keith Jonstone, der Begründer des modernen Improvisationstheaters, hat ihn in seiner Arbeit mit Schauspielern entdeckt. Es besagt dort, dass Drama und Humor aus Situationen entsteht, in denen einzelne Spieler ihren eigenen sozialen Status gezielt senken oder erhöhen.

      Im Improvisationstheater wird zwischen dem Hochstatus und Tiefstatus unterschieden. Das dient dazu, auf der Bühne klar zu machen, wer in der Szene dominiert und Situation bestimmt und wer sich unterwirft. Doch Status spielt nicht nur auf der Bühne eine Rolle, sondern bestimmt unser ganzes Leben.

      Wir handeln Status aus – immer!

      Jeder von uns hat schon mal sich klein und unbedeutend gefühlt, während uns der Gesprächspart­ner groß und wichtig vorkam. Oder anders herum. Das ist völlig normal. In der Kommunikation wird ständig darum gefeilscht, wer führt, wer folgt, wer dominiert, wer sich unterwirft.

      In jeder Begegnung, in jedem Gespräch, in jeder Situation, in der mindes­tens zwei Personen involviert sind, wird Status ausgehandelt, meist ohne es zu merken. Stellen Sie sich ihn vor, als ein unbewusst ablaufenden Abgleich und Positionierung der Personen zueinander.

      Es hängt immer auch an einem selbst

      In allem, was wir ausdrücken, also in der Art des Sprechens und in der Körpersprache liefern wir neben dem Inhalt auch unser aktuelles Status-Verhältnis zu unserem Gegenüber mit: Wer führt und wer folgt.

      Holzschnittartig betrachtet läuft es so: fühlt man mich “klein”, befindet man sich im so ge­nannten Tiefstatus; ist man selbstsicher und fühlt sich seinem Gegenüber überlegen, ist man im Hochstatus.

      Es kommt nicht auf die Rangordnung

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