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Steuerberater oder Arzt nur für ihre Beratungsleistung Geld vom Kunden.

      Dafür verzichten sie auf Provisionen von Produktanbietern. So können sie ausschließlich im Kundeninteresse beraten. Die Stundensätze von Honorarberatern liegen zwischen 150 und 300 Euro.

      Was tut ein Honorarberater?

      Ein Honorarberater kann Ihnen auch mal von einer Geldanlage abraten, die nicht zu Ihnen passt oder gerade Ihre finanziellen Mittel übersteigt. Er kann Ihnen zeigen, wo Sie am günstigsten die besten Anlage- oder Versicherungsprodukte für sich und Ihre Situation einkaufen können. Denn der Honorarberater ist nicht auf den provisionsträchtigen Verkauf hauseigener Produkte angewiesen.

      Sofern Sie zunächst davor zurückschrecken, ein Honorar für eine Finanzberatung zu zahlen, da Sie doch bei Ihrer Bank oder Ihrem Versicherungsvertreter noch nie direkt für die Beratung gezahlt haben, müssen Sie sich nur einmal verdeutlichen, welche Beträge über die der Beratung nachfolgende Vermittlung der Finanzprodukte verdient werden:

      Was kostet eine Beratung?

      Je nach Anlageform sind es bis 11 Prozent, bei einer Anlagesumme von 50.000 Euro kann das also schonmal 5.000 Euro ausmachen.

      Dann wird Ihnen schnell klar, dass eine Honorarberatung für Sie oft um ein Vielfaches günstiger sein kann, als eine scheinbar kostenlose Beratung bei einem Provisionsvertrieb. Auch wird klar, dass eine Honorarberatung sich für jeden eignet und nicht nur etwas für Superreiche ist.

      Unabhängige Beratung durch die Verbraucherzentralen

      Sie können sich für unabhängigen Rat auch an eine Verbraucherzentrale wenden. Diese bieten telefonische, schriftliche und persönliche Beratungen zu verschiedenen Finanzthemen wie Geldanlage, Versicherungen, Private Altersvorsorge und Finanzierung an.

      Die Angebote der Beratungsstellen in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich leicht, ebenso wie die Preise. Über die Internetadresse http://www.verbraucherzentrale.de gelangen Sie schnell auf die Homepage der in Ihrem Bundesland ansässigen Verbraucherzentrale.

       Text stammt aus: Geldanlage für Fleißige (2012) von Stefanie Kühn, erschienen bei Stiftung Warentest, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

      Finanzplanung und Vermögensaufbau für Einsteiger: 25 Tipps für Investment und Kapitalmarkt

      // Von Holger Jungclaus

      Die Finanzen und Ausgaben im Blick, Sparen an der richtigen Stelle – das ist allerdings nur die eine Seite der Finanzplanung. Mindestens genau so richtig: Investieren Sie richtig. Dazu 25 Tipps im Überblick.

      Das richtige Investment finden

      Sie haben sich einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschafft, Ihre Finanzplanung sowie die eiserne Reserve stehen bzw. Sie haben entschlossen die ersten Schritte auf diesem Weg gemacht. Es wird also langsam Zeit, über Investments nachzudenken.

      Bevor Sie nun an Aktien, Fonds oder Immobilien denken, bevor Sie investieren, sollten Sie verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert – werden Sie zum Geldsouverän. Erst dann können Sie eine verantwortungsvolle Entscheidung für Ihr Investment treffen.

      Warum Banken nicht weiterhelfen

      Leider sind Banken hier kein verlässlicher Berater, als Wirtschaftsunternehmen steht der Verkauf der eigenen oder für die Bank besonders lukrativer Produkte im Vordergrund. Keine Sorge, Sie müssen kein BWL-Studium absolvieren, die Grundlagen können Sie sich aneignen, ein wenig Zeit und Energie für die Lektüre eines Ratgebers helfen. Einen ersten Überblick über die verschiedenen Geldanlagen möchte ich Ihnen hiermit geben.

      Kurzfristig angelegt ist Ihr Kapital am besten in Tages- oder Termingeld. Allerdings besser nicht im Ausland, wo die Risiken hoch sind und die Rechtslage unsicher ist, wie ich aus eigener leidvoller eigener Erfahrung weiß. Auch zu Betongold, also Immobilien rate ich nur nur, wenn sie selbstgenutzt werden oder mit Blick auf Lage oder Preis renditestark sind. In beiden Fällen jedoch ist das eigene Kapital ungünstig gebündelt und damit einem “Klumpenrisiko” ausgesetzt.

      Die wichtigsten Anlageformen im Blick

      Im Folgenden möchte ich Ihnen einen knappen Überblick über die verschiedensten Anlageformen geben, damit Sie ein besseres Verständnis der möglichen Geldanlagen erlangen und nach und nach zum Geldsouverän werden.

      1 Sparbuch: Für diese Geldanlagen gibt es spezielle Konten. Sie lassen nur zwei Verfügungsarten zu: Einzahlungen und Auszahlungen. Das gute alte Sparbuch, in das die Sparbeträge eingetragen werden und das der Kunde mit nach Hause nimmt, hat seine frühere Funktion als sicheres und ertragreiches Anlagemedium verloren. Zurzeit gibt es auf Sparbucheinlagen nur noch einen minimalen Zins. Vielfach gibt es Kündigungsfristen und Höchstbeträge bei der Verfügbarkeit.

      2 Tagesgeld: Stattdessen gibt es das elektronische Sparbuch, das gleichzeitig als Tagesgeldkonto genutzt werden kann. Tagesgeld ist Geld, das nur für wenige Tage angelegt wird.

      3 Termin- und Festgeld: Termingeld wird bis zu einem bestimmten, fest definierten Zeitpunkt angelegt. Festgeld ist eine andere Bezeichnung für Termingeld. Alle anderen Anlageformen sind Kapitalanlagen, weil sie ein unternehmerisches Risiko beinhalten.

      4 Kapitalanlagen: Unter dem Sammelbegriff Kapitalanlagen wird landläufig eine Beteiligung an einer Firma, einem geschlossenen Fonds oder Ähn­lichem verstanden.

      5 Unechte Bankbeteiligungen: Wir “beteiligen” uns bereits durch die Kontoeröffnung an einer Bank. Mit unserem Geld sind wir Gläubiger der Bank. Faktisch wird der private Inhaber eines Kontos bei der Bank zum rechtlosen Unternehmer mit hohem Risiko umfunktioniert.

      6 Echte Beteiligungen an Personen- und Kapitalgesellschaften: Echte Beteiligungen sind möglich an Personen- und Kapitalgesellschaften. Eine Beteiligung an einer Firma unterscheidet sich vom Darlehen durch das unternehmerische Engagement. Während Sie als Darlehensgeber lediglich den Anspruch auf den vereinbarten Zins und die Rückzahlung des Kapitals haben, beinhaltet eine Beteiligung das Stimmrecht und das Recht auf Gewinn- oder auch Verlustbeteiligung.

      7 Darlehen: Darlehen gibt es in jeder Art und Form. Juristisch ist es ein schuldrechtlicher Vertrag, bei dem der Darlehens-Geber dem Darlehens-Nehmer Geld oder Sachen zur Nutzung für einen bestimmten Zeitraum überlässt. Übliche Formen des Darlehens sind Sachdarlehen oder Gelddarlehen mit den Varianten Endfällige Darlehen, die am Ende der Laufzeit mit einem Betrag zurückgezahlt werden, Annuitätendarlehen, bei denen der jährlich zu zahlende Betrag aus Zins und Tilgung gleichbleibt, weil die angesparten Zinsen zur Tilgung herangezogen werden. Bei Tilgungsdarlehen bleibt der Tilgungsbetrag konstant, die Zinsen werden aus dem Restbetrag berechnet. Das bedeutet einen stets sinkenden zu zahlenden Betrag, da die Zinsen sich mit jeder Tilgungsrate reduzieren. Hypothekendarlehen sind mit einem Grund­­pfandrecht auf eine Immobilie gesichert. Grundschulddarlehen

      8 Zertifikate: Zertifikate sind Schuldverschreibungen, also Darlehen an die Bank. Anstatt einer Zinsvereinbarung schließen Sie eine Wette ab.

      9 Derivate: Derivate sind hochspekulative Kunstprodukte in Form von Verträgen, die ihren wirtschaftlichen Wert von einer Referenzgröße ableiten. Das können Wertpapiere, Rohstoffe aber auch finanzielle Kunstzahlen sein.

      10 Staats- und Unternehmensanleihen: Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere. Der Emittent, also der Kreditnehmer, verschafft sich fremdes Kapital, um bestimmte Vorhaben umsetzen zu können. Ob alte Schulden getilgt oder Investitionen vorgenommen werden oder das Geld als Betriebsmittelkredit einfach verbuttert wird – diese Fragen bleiben meistens unbeantwortet. Emittenten können Staaten und Unternehmen sein. Ist der Emittent ein Staat, spricht man von Staatsanleihen. Sie haben ein riesiges Volumen und sind daher sehr liquide.

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