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      Ohne dass das Leben in der Galaxis es weiß, steht die momentane Phase der Ruhe und Ordnung in der Galaxie vor ihrem Ende ...

      Isaak Sanders sucht in den Tiefen von Chutala-City nach seinem Vater, um sich seiner Vergangenheit zu stellen.

      Jerel Rimasen ist als Deserteur und Dieb im Kaiserreich gesucht, weil er das Kaiserreich mehr bedroht als er ahnt.

      Zaren Daler versucht genau dieses Kaiserreich zu bewahren.

      Prolog:

      „Kaiserliche Wache Zaren Daler“, murmelte Zaren, als er begann die Transmission zu lesen, die ihm mit der persönlichen Kennung der Kaiserin des Galaktischen Kaiserreichs zugesandt worden war.

      Während er die Nachricht las, weiteten sich seine Augen. Zwei Diebe hatten eine Information gestohlen, die dem Kaiserlichen Militär gehörte. Das Kaiserreich war ein galaktisches Reich, das neben der Terranischen Allianz Freier Völker einen Großteil des bekannten Weltraums umfasste. Diese zwei Diebe hatten nun eine banal wirkende Information gestohlen. Schlichte Informationsprotokolle. Doch ihm war klar, was damit getan werden konnte. Mit ihnen konnte man Flugrouten und Kontingentstärken erfahren. Es war eine sehr wertvolle Information, die die beiden Diebe gestohlen hatten. Jerel Rimasen und Narlie Tel‘kar. Zaren würde sie finden. Er musste, zum Schutze und Wohle des Kaiserreichs.

      Kapitel 1: In die Tiefe

      Ort: Zentralwelten der Terranischen Allianz Freier Völker, Megapolis-Planet Chutala, Chutala-City, untere Ebenen

      Zeit: 4699,1 NSüdK (Nach Sieg über die Kilkarra)

      Genormte Galaktische Zeitrechnung

      ––––––––

      „VERDAMMTE SCHEIßE“, brüllte Isaak Sanders, als die Triebwerkanzeige des Gleiters auf Rot sprang. Das Brüllen der Triebwerke, die direkt hinter der Fahrerkabine waren, erstarb augenblicklich. Mit ihnen deaktivierten sich Sekunden später auch die Trägheitskompensatoren. Der Gleiter ging in den freien Fall und Isaaks Sicherheitsgurte spannten sich. Das Schiff begann zu trudeln. Die Welt drehte sich. Verzweifelt presste Isaak den Knopf für einen Kalt-Neustart der Triebwerke.

      Mit einem Heulen sprangen sie wieder an. Isaak riss am Steuerknüppel und entging gerade noch der Wand des Schachtes, in dem er flog.

      Er schaffte es den Gleiter zu stabilisieren und setzte den Kurs abwärts fort.

      Erst jetzt sickerte eine Erkenntnis in Isaaks Verstand. Nicht nur die, dass er dem Verkäufer nicht hätte trauen sollen. Der Gleiter war wirklich genauso schrottreif wie er aussah.

      Nein, auch etwas anderes.

      Da war ein Schrei gewesen. Einer, der nicht von Isaak war.

      Er landete den Gleiter ein gutes Stück weiter unten auf einer alten, müllbeladenen Plattform in der Wand. Er war mehrere hundert Stockwerke tief in den Schluchten von Chutala-Stadt, der Hauptstadt des Galaktischen Reiches der Allianz. Vor Jahrtausenden gegründet, war die Stadt immer mehr gewachsen, als immer mehr Lebewesen aus allen Teilen der Galaxis zuwanderten. Dabei hatte man alte Gebäude nicht abgerissen, sondern oft einfach nur darauf gebaut und bei Bedarf gigantische Stützpfeiler in die Tiefe getrieben. So war die Stadt unkontrolliert nicht nur in die Breite, sondern auch immer mehr in die Höhe gewachsen. Längst schon schien die Sonne nicht mehr in diese Tiefen. Denn Verbindungswege und Plattformen waren zwischen den gigantischen Hochhäusern gewachsen und so dicht geworden, dass viele der unten Lebenden nie die Sonne gesehen hatten. Zu den Verbindungswegen der Hochhäuser kamen dann auch noch große Plattformen und schließlich ganze Promenaden und Flaniermeilen, denn wer wollte schließlich den ganzen Weg nach unten oder zum Dach des Gebäudes immer auf sich nehmen? Diese gigantischen Türme waren so hoch gewachsen, dass man allgemein sagte, wenn man sich von einem der höchsten Gebäude stürzen würde, es wahrscheinlicher wäre an Altersschwäche auf dem Weg nach unten zu sterben als am Aufprall. Es war ein gigantisches Labyrinth und an der Spitze saßen die Reichen und Mächtigen. Doch Isaak wollte nicht zur Spitze, die sich an der Sonne erfreute. Er wollte zum Bodensatz, zu denen, die zu arm waren, um weiter oben zu leben. Und denen, die nicht gefunden werden wollten.

      Er stieg aus dem alten Gleiter aus und ging zur Frachtluke. Bis auf die Kabine für eine Person war die einzige Möglichkeit für ein Lebewesen mitzureisen im kleinen, schrankgroßen Frachtraum.

      Isaak Sanders zog seine zwei langläufigen Pistolen und trat dann auf den Auslöser neben der Frachtluke, die knarrend aufging.

      Ein junger Mann sah ihn aus großen braunen Augen angsterfüllt an. Er trug Lumpen und wirkte wie einer der üblichen Bettler, die man auf den mittleren Ebenen fand.

      „Wer bist du?“, knurrte Isaak. Er wusste, dass er eine bedrohliche Figur abgab, schlecht rasiert, mit dem kahlen Schädel und dem zerschlissenen Mantel. Wie der Fremde war er ein Mensch.

      „Drew“, fiepte der Junge und schien zu versuchen noch kleiner zu wirken als er war. „Bitte, töten Sie mich nicht.“

      „Wieso?“

      Die Frage ließ Drew stutzen. „Weil ich ...“, er zögerte. „Weil ich nützlich sein kann“, sagte er dann. Er schien sichtlich froh über den Einfall.

      „Warum versteckst du dich in meinem Frachtraum?“

      „Ich wollte nur eine günstige Möglichkeit, um nach oben zu kommen. Jemand, der so einen Gleiter kauft, will nur weiter, nichts für Dauer. Ich ...“ Er stutzte. „Oh“, fügte er hinzu, als er begriff, dass sie mehrere hundert Stockwerke weiter unten waren.

      „Hast auf die falschen Karten gesetzt“, konnte sich Isaak den Kommentar nicht verkneifen. Er zwang sich keine Miene zu verziehen. „Würdest du so freundlich sein und mir meine Tasche geben?“, fragte Isaak nun. Der Junge nickte und reichte den alten dunkelgrünen Rucksack heraus. Isaak steckte seine Pistolen weg und setzte den Rucksack auf.

      „Raus und verschwinde. Wenn ich dich nochmal sehe, erschieße ich dich.“

      Drew fiepte kurz und erschrocken und krabbelte aus dem Frachtraum. Dann lief er in einen der Gänge, die sich an die Plattform anschlossen.

      Isaak schüttelte den Kopf, verschloss die Luke und verriegelte den Gleiter. Nicht, weil er Angst hatte, dass den jemand stehlen würde, sondern weil er Sorge hatte, dass jemand verwertbare Teile ausbaute.

      Er besah sich die Korridore, die sich an die Plattform anschlossen.

      Früher

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