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Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft. Stefanie Gerstenberger
Читать онлайн.Название Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft
Год выпуска 0
isbn 9783401805153
Автор произведения Stefanie Gerstenberger
Жанр Учебная литература
Издательство Readbox publishing GmbH
Stefanie Gerstenberger
Marta Martin
ZWEI WIE
ZUCKER
UND
ZIMT
ZURÜCK IN DIE SÜSSE ZUKUNFT
Stefanie Gerstenberger und Marta Martin sind Mutter und Tochter und legen mit Zwei wie Zucker und Zimt ihren ersten gemeinsamen Roman vor. Stefanie Gerstenberger wurde 1965 in Osnabrück geboren und studierte Deutsch und Sport. Nach Stationen in der Hotelbranche und beim Film und Fernsehen begann sie, selbst zu schreiben. Ihre Italienromane sind hoch erfolgreich. Marta Martin, geboren 1999 in Köln, ist eine junge Nachwuchsschauspielerin und wurde durch ihre Hauptrolle in »Die Vampirschwestern« bekannt. Die beiden leben in Köln.
1. Auflage 2015
© 2015 Arena Verlag GmbH, Würzburg
Alle Rechte vorbehalten
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas
Schlück GmbH, 30827 Garbsen
Umschlaggestaltung: Petra Hämmerleinova
ISBN 978-3-401-80515-3
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Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel – 4. Mai 2015, nach der Schule
2. Kapitel – immer noch 4. Mai, nachmittags
4. Kapitel – immer noch der 5. Mai, aber krasserweise 1980
5. Kapitel – 6. Mai ????, morgens
6. Kapitel – 6. Mai 1980, nachmittags
7. Kapitel – 6. Mai 1980, abends
8. Kapitel – 7. Mai, natürlich in fucking 1980
9. Kapitel – 7. Mai 1980, nachmittags
10. Kapitel – 8. Mai 1980, morgens
11. Kapitel – 8. Mai, immer noch morgens
12. Kapitel – 8. Mai 1980, noch vor dem Mittagessen …
13. Kapitel – 8. Mai 1980, nachmittags
14. Kapitel – Montag, 11. Mai 1980
15. Kapitel – 14. Mai 1980
16. Kapitel – 22. Mai 1980
17. Kapitel – 23. Mai 1980
18. Kapitel – 25. Mai 1980
19. Kapitel – 28. Mai, noch zwei Tage bis zum Abi-Ball
20. Kapitel – Samstag, der große Tag!
21. Kapitel – immer noch Samstag, der 30. Mai
22. Kapitel – Mittwoch, Anfang Juni 1980
23. Kapitel – Donnerstagnachmittag, Anfang Juni
24. Kapitel – Samstag, 3. Juni. Der Party-Abend!
25. Kapitel – Party-Abend, zweiter Teil
26. Kapitel – Party-Abend, später
27. Kapitel – Party-Abend, noch später
28. Kapitel – Sonntag, 4. Juni 1980
29. Kapitel – Sonntagabend, 4. Juni 1980
30. Kapitel – 5. Juni 1980
31. Kapitel – 6. Juni, kurz nach sechs
4. Mai 2015, nach der Schule
Ich hasste es, wenn Mama so guckte. Diese großen Rehaugen und diese zusammengepressten Lippen. Und wie sie wieder dastand: den Kopf gesenkt, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Voll daneben! Wie ein Kind, das ausgeschimpft wird.
Geräuschlos zog ich die Tür hinter mir zu und ging weiter in das Café hinein, um besser zuhören zu können. Die Stimme von DDD war leise, aber durchdringend. Wie eine Kreissäge, gegen deren penetrantes Sirren nicht mal Ohrstöpsel halfen. DDD war übrigens die Abkürzung für Die Doofe Dagmar. Den Namen hatte ich für sie erfunden, als ich acht war. Mittlerweile war ich fünfzehn, aber Mama fand es immer noch nicht gut, wenn ich ihre Schwester so nannte.
»Ich denke nicht, dass das für uns interessant ist«, sagte DDD in diesem Moment.
»Aber es wäre ja nur für ein, zwei Tage … meinst du nicht?«
Wow! Meine Mutter gab DDD tatsächlich mal Widerworte.
Dagmar war nicht nur meine Tante, sondern auch Bestimmerin, Richterin und Herrscherin. Auch über die ewig knappen Finanzen. Kurz: DDD war Gott. In diesem Haus jedenfalls.
Und Mama? War nichts. Dass sie überhaupt protestiert hatte, grenzte schon an ein Wunder.
Ob es an dem Typen lag, der vor den beiden stand, in diesem Moment enttäuscht mit den Schultern zuckte und die Arme ausbreitete? Groß, breites Kreuz und für einen Mitteluralt-Mann noch ziemlich viele blonde Haare auf dem Kopf. So viel konnte ich von hinten erkennen. Und Mamas Augen, die ihn anflehten: Ja! Rette mich, mein cooler Ritter, ich bin’s, die gefangene Prinzessin, die dir jeden Wunsch von den Augen abliest, wenn du sie hier rausholst …! Typisch Mama. Wenn ihr einer gefiel, machte sie einen auf scheues Reh. Zu allen anderen war sie frech. Und manchmal witzig und … ach … Ich hatte keine Ahnung, was sie machte, keine Ahnung, wie dieses ganze Ding mit der Liebe funktionierte. In diesem Haus hatte niemand Ahnung davon.
Mama hatte schon seit Jahren keinen festen Freund, sie brachte jedenfalls keinen mit nach Hause. DDD interessierte sich nicht für Männer, aber auch nicht für Frauen, und ich? Ich war seit Januar in Timo verliebt. Jetzt war es schon Anfang Mai, doch er schaute mich nicht mal richtig an. Wie brachte man einen Jungen dazu, zurückzuschauen, zurückzulieben? K. A. Keine Ahnung. Wir waren in diesem alten Café gefangen, eine Ansammlung von Loserinnen, und ich die allergrößte.
»Wir würden pro Tag richtig viel Geld verdienen, Dagmar! Nicht wahr, Herr …«
»Nennen Sie mich Fynn!«
Er sprach mit tiefer Stimme und einem komischen Dialekt. Irgendwie süß klang das. Selbst aus ein paar Metern Entfernung konnte ich sehen, wie sich Mamas Wangen rosarot verfärbten. Sie merkte es wohl auch, es war ihr wahrscheinlich peinlich, denn sie blickte schnell nach unten. Manchmal war sie so tough und dann wieder gar nicht. Ich verstand das einfach nicht.
Nennen-Sie-mich-Fynn redete weiter: »Wir würden Ihr Café nur für zwei Tage für unsere Spielfilm zum Drehen benutzen, ja? Es hat ja immer noch so eine ganz heimeligge Charakter. Wir müssen es mit unsere eigene Möbelen einrichten, ja?«
Unsere eigene Möbelen … Ich wusste, jetzt schmolz meine Mutter endgültig dahin. DDD nicht. Sie war die Unbarmherzige, die Harte, die ständig recht haben musste. Ich schaute mich um.
Café Zimt stand immer noch spiegelverkehrt in geschwungenen Buchstaben auf