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sang auch weiter Background-Vocals; sie war beispielsweise auf allen Platten von Luther Vandross zu hören und auch auf all jenen, die der Sänger für Dionne Warwick und Aretha Franklin produzierte, die damals beide bei Arista Records unter Vertrag standen. Cissy konnte es noch nicht ahnen, aber genau bei diesem Label sollte auch ihre Tochter eines Tages zu einem der größten Stars der Musikbranche werden.

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      Whitney Houston wurde im wahrsten Sinne des Wortes ins Musikgeschäft hineingeboren. Im Sommer 1963, als Cissy Houston mit ihrer Tochter schwanger war, sang sie in den Atlantic Studios Background-Vocals für große Musikproduktionen ein. Wie Whitney später berichtete, waren die Toningenieure im Studio recht besorgt, weil Cissy auch in den letzten Wochen vor der Geburt noch vor dem Mikrofon stand, aber sie sang trotzdem.

      „Mommy erzählte, die Produzenten seien damals deswegen ziemlich nervös gewesen“, berichtete Whitney, „aber sie sagte ihnen einfach, sie sollten sich keine Gedanken machen, und dann arbeitete sie weiter.“

      Ihr Vater John Houston scherzte einmal gegenüber Whitney: „Du kannst dich nicht an das erste Mal erinnern, dass du in einem Plattenstudio warst, weil deine Mutter damals noch mit dir schwanger war!“

      Als Cissy zur Geburt ins Krankenhaus kam, lenkte sie sich zwischen den Wehen ein wenig mit Fernsehen ab und sah dabei unter anderem auch die Sitcom Hazel. Shirley Booth spielte darin das Hausmädchen einer wohlhabenden Familie, während die Frau, für die sie arbeitete und die sie stets nur „Mrs. B.“ nannte, von der Schauspielerin Whitney Blake verkörpert wurde. Cissy beschloss, wenn sie ein Mädchen zur Welt bringen würde, dann sollte es den Namen Whitney tragen.

      Whitney Houston wurde am 9. August 1963 als jüngstes von drei Kindern geboren. Ihre Eltern John und Cissy hatten bereits zwei Söhne, den zwei Jahre älteren Michael und Whitneys sechs Jahre älteren Halbbruder Gary Garland. Cissy verriet nie sehr viel über ihre Beziehung mit Garys Vater, aber John erzog ihn stets so, als sei er sein eigener Sohn.

      Das Haus ihrer Eltern in New Jersey war, wie Whitney sich später erinnerte, ein Ort, an dem eine äußerst kreative Atmosphäre herrschte. Durch die Karriere ihrer Mutter und die Tatsache, dass auch ihre Cousine Dionne Warwick eine äußerst erfolgreiche Sängerin war, deren Karriere gerade in Schwung kam, spielte Musik bei den Houstons stets eine große Rolle. Whitney kam in der Kirche zudem viel mit Gospelmusik in Berührung, und von daher hatte sie stets das Gefühl, zum Singen geboren zu sein.

      Als kleines Mädchen bekam sie den Spitznamen Nippy, mit dem sie später auf der Rückseite des Plattencovers von Whitney Houston Danksagungen an enge Freunde unterschrieb. Whitney erklärte dazu: „Mein Vater hat mir den Namen gegeben, als ich noch ganz klein war. Ich weiß nicht wieso, es war einfach so ein Einfall von ihm: Nippy!“

      Whitney erinnerte sich vor allem an die schönen Erlebnisse jener Zeit, in der sie als jüngstes von zwei Kindern aufwuchs, bewacht von zwei großen Brüdern, die sie durchaus auch hätten piesacken können. „Da ich ja das einzige Mädchen war, hätte man denken können, ich hätte es schwer gehabt“, sagte sie später. „Hatte ich auch. Aber ich muss zugeben, dass ich es auch gar nicht anders hätte haben wollen!“ Stolz setzte sie hinzu: „In meiner Familie können alle Geschwister meiner Mutter singen, und ihre Kinder auch, sodass es für mich nichts Besonderes war, eine gute Stimme zu haben und den Ton halten zu können.“

      Die kleine Tochter von Cissy Houston war natürlich schon als Baby von Gesang umgeben. „Ich wuchs gewissermaßen in der Kirche auf, und Gospelmusik war stets ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens“, erinnert sie sich. „Dadurch habe ich viel über das Singen gelernt. Ich habe dadurch auch einen Zugang zu Gefühl und Spiritualität bekommen, und es half mir herauszufinden, worüber ich sang, denn in der Gospelmusik ist der Text das A und O. Heute ist es so, dass ich es fühle, egal was ich singe, ob es Gospel ist oder Pop oder R&B. Diesen Zugang zur Musik habe ich durch den Gospelgesang entwickelt, dem ich durch meine Mutter schon so früh ausgesetzt war. Man kann das Publikum nicht emotional bewegen, wenn man nicht selbst die Emotionen empfindet.“

      Whitney erinnert sich gern an das Leben im Haus ihrer Eltern. „Überall war Musik. Gospelmusik natürlich, aber meine Eltern hörten auch alles mögliche andere – Rhythm & Blues, Jazz, Pop.“

      Dank ihrer Mutter ging Whitney schon als kleines Mädchen in den großen Aufnahmestudios ein und aus und konnte miterleben, wie einige der großen Namen im Musikgeschäft ihre Platten einspielten. Besonders lebhaft erinnert sie sich daran, wie sie mit ihrer Mutter über den Hudson River von New Jersey nach New York fuhr, weil Cissy mit Aretha Franklin singen sollte. Whitney saß im Regieraum hinter der riesigen, schalldichten Glasscheibe und sah der Session zu.

      „Ich war ungefähr sechs oder sieben“, erinnerte sich Whitney, „und ich kletterte zum Fenster hoch, damit ich meine Mutter singen sehen konnte. Und ich redete mit ‚Tante Ree‘. Dass Aretha Franklin berühmt war, davon hatte ich keine Ahnung – ich wusste nur, dass ich sie gerne singen hörte!“

      Die Fahrten zu den Aufnahmestudios machten großen Eindruck auf die kleine Nippy. „Ich unterhielt mich sehr viel mit Aretha und Wilson Pickett“, erinnerte sie sich später sehr genau. „Es war eine überaus kreative Atmosphäre. Als ich Aretha singen hörte, konnte ich ihre emotionale Ausdruckskraft ganz stark spüren. Es kam von ganz tief in ihr drin. Ich dachte damals, das will ich auch.“

      Zusammen mit ihren älteren Brüdern begleitete sie ihre Mutter oft nach New York, wenn Cissy mit den großen Showbiz-Legenden sang. „Natürlich lernten wir Leute kennen, mit denen andere Kinder nicht so ohne weiteres in Kontakt kamen. Ich hatte keine Ahnung, dass sie Stars waren. Aber wir wurden dazu erzogen, dafür dankbar zu sein, dass wir diese Leute kannten“, sagte Whitney. „Es machte Spaß, aber meine Mom sorgte dafür, dass wir die Stars in ihrer Nähe nicht zu ehrfürchtig bestaunten, die Showbiz-Freunde, die im Scheinwerferlicht standen und mit großen Limousinen unterwegs waren.“ Angesichts dieser Erfahrungen wundert es nicht, weshalb Whitney zu Beginn ihrer Karriere den großen Erfolg der ersten Alben so gelassen aufnahm. Damals erklärte sie: „Ich hatte Glück, weil ich einen Star aus nächster Nähe kannte – meine Mutter, die auch meine Freundin und meine beste Lehrerin war.“

      All dem zollte sie in dem Video zum Song „Greatest Love Of All“ Tribut: Der Musikclip zeigt ein kleines Mädchen, das zu einer Talentshow geht und von ihrer Mutter ermutigt wird. Cissy Houston spielte hier die Mutter der Kleinen, die dann in späteren Szenen zur erwachsenen Whitney wird. Zwar ist das Video ein rein fiktiver Rückblick, aber dennoch ist es sehr dem wahren Leben nachempfunden. Cissy unterstützte Whitney in jungen Jahren sehr und beriet sie, als sie sich dafür interessierte, ebenfalls Sängerin zu werden.

      Whitney war als Heranwachsende aber auch sehr von ihrem Vater geprägt, John Houston, der Mitte der Achtzigerjahre in der Verwaltung der Stadtbehörde von Newark arbeitete. Als Whitneys Karriere in Schwung kam, wurde er Teil ihres Managementteams. Zur Zeit ihrer ersten Plattenerfolge erklärte Whitney: „Mein Vater ist der Rückhalt unserer Familie. Immer, wenn ich ein Problem hatte, egal was für eins, war er für mich da. Er überwacht auch meine ganzen Verträge und so. Die meisten wissen gar nicht, dass mein Dad schon seit langer Zeit im Geschäft ist. Er hat früher die Sweet Inspirations, die Gruppe meiner Mutter, gemanagt.“

      John Houston hatte einst erklärt: „Niemand kam je an die Sweet Inspirations heran.“ Er konnte damals noch nicht ahnen, dass unter seinem eigenen Dach bereits eine der größten Sängerinnen der 1980er- und 1990er-Jahre heranwuchs.

      Wie ihre Mutter und ihre Cousine Dionne machte auch Whitney ihre ersten Gesangserfahrungen in der Kirche. Das erste Lied, das sie mit dem örtlichen Kirchenchor zusammen sang, war der Gospelstandard „Guide Me O Thou Great Jehovah“. Whitney sagte später über diese Hymne, es sei „ein Lied, das sich mir für den Rest meines Lebens eingeprägt hat“.

      Mit zwölf Jahren sang sie schließlich ihr erstes Solo in der Kirche: „Ich stand steif wie ein Brett da. Aber ich sang das Lied, und die Leute sind völlig ausgeflippt.“ Es war Whitneys erster Schritt ins Rampenlicht.

      „Als

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