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dich aus, nackt und frei wie du bist

      Lass dich trocknen, bewehen, abregnen

      Und dann schau dich an wie schön du bist

      Wehre dich, wenn man dich bedroht

      Und denke nach. Ist es, es wert alles zu

      Versenken, abzudunkeln, um Ruhe zu

      Gewinnen, um wieder neu zu beginnen

      Großes entsteht oft im Einfachen

      Gedanken können mich heben, auch bedrücken

      Zieh keinen Zaun, um die Ideenwelt

      Damit ich nicht wieder einsam verbrenne

      Stelle dich der höheren Welt, dem höheren Ich

      Erschrecke dich nicht vor dir selbst, forme dich

      Ich habe alles, was ich brauche, der Himmel liegt in mir

      Und auch in dir

       2006

      GEWÜRZ-LYRIK

      Eine kleine Gewürzreise am Indischen Ozean

       Vom Parfüm der Götter

      Bangalore 2006 – Safran

      Ein Netz von feinen Fäden umspannt

      Die Haut des Planeten und mich

      Ich lasse mich durch Dein Parfum

      Von allen Sinnen leiten

      Eine Infusion von Dir befreit

      Den Tag von der Nacht

      Ich erinnere mich an Schmerz

      Den man wegwerfen kann

      Schenke mir das Blut aus

      Tausenden von Blüten

      Ich möchte es schlecken

       Hörst Du das Geräusch des Zuges

       Der an uns vorbeifährt vom

       Alter zur Jugend, vom Dunkel ins Licht

      Stärke wird neu geboren

      Fieber- und trauerfrei

      Mitten ins Leben, Deine Sonne

      Deine Hoch-Zeit

      Halte den Atem an und spüre

      Ewigkeit raunen

      Lecke Deine Lippen nach mehr

      Lass rote Fäden in milchige Wellen fallen

       Ich mache schon mal das Licht an

       Wir sind zuhause

       Indikation Safran: Unfruchtbarkeit, Schlaflosigkeit, Energielosigkeit,

       Klimakterium

       Pulverisiere die Wurzeln der Sonne

      Bangalore 2006 – Gelbwurz

      Erscheinst steinhart, unnahbar

      Ritualgebrannt von unterirdischer Sonne

      LASS DIE ALTE WURZEL DA LIEGEN

      Lass mich in Deinen Wurzeln schlafen

      Deren Gerüche sich bereits in mir schlängeln

      Tagsüber streicheln Deine Blätter meine Seele

      Auf deren gelben Blüten ich davon schwebe

      WENN DIR DANACH IST, WARUM NICHT

      Dann gibst Du meinem Blut die Röte zurück

      In einem Kelch von Honigsäften

      Du bist wie Liebestropfen für meine Augen

      Die wieder klarsehen, Dir ins Gesicht

      Saugst die Wunden meiner Kindheit aus

      Bis ich wieder ganz dem Leben gehöre

      Lass mich mit Dir und einem Hauch von Sandelholz sein

      Wenn ich die Wurzeln der Sonne pulverisiere

       Indikation Gelbwurz: gallefödernd, entzündungshemmend, blutfettsenkend

       Nektar vom Indischen Ozean

      2006 Bangalore/India ZIMT – Cinnamomum

      Immerwährend grünender Duft in mir

      Blühend auf vielen Meeren zu mir gesandt

      Stärkst meine innere Liebe, mein Herz

      Durchdringst mich wie ein wilder Fluss – berauschend

      Wie ein Kuss aus fernem Land

      Hängst Du bestimmend an meinen Lippen

      Lass mich Dich rollen in ein Bethelblatt

      Um dann von Dir noch mehr zu kosten

      Es entschwindet der Kopfschmerz der Welt

      Die Wärme bringt das süße Leben zurück

      Vertreibst Dämonen aus meiner Mitte

      Nachts bedecke ich mein Gesicht mit Dir

      Ernte Ruhe und inneren Glanz

      Lass mich heute einfach an Deiner Rinde lehnen

      Lass mich einfach sein

       Indikation Zimt: Anämie, Diarrhoe, Nausea, Mundgeruch, Kopfschmerz

       Sieh durch mich hindurch

      16. Januar 2006, Bangalore, 23. 45 Uhr, Muskatnuss – Myristica fragrans

      Mit geschlossenen Augen folge ich Dir

      Über die Wolken wogender Meere

      Drehe mich in meiner Inspiration

      In ein rauschendes Glück hinein

      Aromatisch, etwas bitter scheint es

      Bis es süßer wird, das Licht im Tunnel

      Blitzende Kräfte steigen durch mich hindurch

      Die meine Augen geschlossen halten

      Schwimme nun angenehm benommen in mir

      Gedanken ejakulieren mit Dir davon

      Wenn Du Dich wagst an ein Zuviel

      Kann es auch tödlich für Dich sein

      Was Dich nicht schlafen lässt

      Kommt narkotisch zur inneren Ruhe

      Tauche mit mir diese Frucht in Joghurt ein

      Und steige weiß, hellwach empor

      Indikation Muskatnuss: Triefnase, Kolik, Durchfall, Insomnia, Neuralgie, Sehkraft

       Blumen des Himmels

      2006 Bangalore, Nelke – Sysygium aromaticum

      Ungeöffnet als Zeichen des Himmels

      Fällst Du wie eine Blume in meine Hände

      Bräunliches Holz mit einer Krone duftend

      Du beherrschst meinen Atem – zuhause

      Der Wind flüstert wehend Lavanga mir zu

      Götter tauften Dich Eugenol

      Du beherrschst mich stolz und gütig

      Schwere fällt, zieht Tränen aus Kopf und Bein

      Schmelze unbegrenzt dahin

      Krampf,

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