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unbestimmte Gefühl, dass ihr seine Umarmung ganz gut gefiel.

      „Sie können mich wieder loslassen.“

      „Oh – Entschuldigung.“ stammelte er immer noch völlig verwirrt. Was ihn nun völlig irritierte: Er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, sich jemals dafür entschuldigt zu haben, ein hübsches Mädchen oder eine gutaussehende junge Frau zu umarmen.

      „Bitte setzen Sie sich und schnallen Sie sich wieder an.“

      „Und mein zweites Glas?“

      „Bekommen Sie gerne, aber erst, wenn Sie brav meine Anweisung befolgen.“

      „Also weniger brav, also so wie eben, fände ich aber viel schöner.“

      „So so.“

      ‚Verdammter Mist, jetzt werd ich ja schon wieder so rot – wie ein 15-jähriges Schulmädchen. ‘ Nephele war langsam wütend – auf sich selbst, dass dieser süße Bengel sie so aus dem Gleichgewicht brachte.

      „Ist doch wenig los. Können Sie sich nicht ein wenig zu mir setzen?“ Fietje lächelte sie jetzt ganz unschuldig aussehend an.

      ‚Flirtet der etwa mit mir?‘ Nepheles Kopf fühlte sich an, als ob sie Fieber hätte, ‚langsam sollte ich mal wieder normal denken. ‘

      „Kann ich nicht. Ich bin schließlich im Dienst.“

      „Schade. Können wir uns nicht mal treffen?“

      „Sie wollten sich doch wieder hinsetzen.“

      „Will ich nicht. Ich soll mich setzen. Tu ich auch gleich. Darf ich Sie vorher noch einmal festhalten?“

      „Dürfen Sie nicht.“

      „Aber es könnte noch eine Turbulenz kommen. Und ich will nicht, dass Sie etwa stürzen.“

      „Ich pass schon auf.“

      Nephele schob ihn in Richtung Reihe 1 zu seinem Platz. Er setzte sich jetzt wirklich.

      Fietje hatte sein leeres Glas mitgenommen. Nephele kam mit der Champagnerflasche. Wieder ruckelte die Maschine ein wenig und so war das Malheur wohl unausweichlich: Der Champagner landete nicht im von Fietje hingehaltenen Glas, sondern direkt daneben auf seiner Hose, auch noch in deren unterem Teil und auf dem Sitz.

      Nephele wurde wieder so rot, dass ihr hübscher Kopf von einem leuchtenden Lampion kaum zu unterscheiden war.

      „Oh, entschuldigen Sie bitte, das tut mir ja so leid.“ und schon war sie mit der Flasche verschwunden, um mit einem Handtuch zurückzukommen. Sie beugte sich zu ihrem Fluggast und begann, erst tupfend, dann reibend, Schadensbegrenzung zu betreiben.

      ‚Hm, riecht die gut…‘ war Fietjes Gedanke und weibliches Odeur gepaart mit einem aufreizenden Haaransatz in einem überaus zarten Genick bewirkten, dass es unter seiner Hose in der von liebreizender Hand bearbeiteten Region arg eng wurde.

      Fietje stand auf, nahm ihr das Handtuch ab, um das Werk in Eigenregie fortzusetzen. Es blieb dunkel, feucht und klebrig.

      „Hätten Sie denn heißes Wasser?“

      „Ja, bitte kommen Sie mit.“

      In der Küche übernahm Nephele wieder die Regie, sie versuchte redlich, das Missgeschick wenigstens so weit zu beheben, dass ihr Passagier wieder halbwegs manierlich aussehen würde. Was allerdings Fietje nun fast in Panik versetzte, weil sich unter seiner Hose seine Manneszier immer deutlicher abzeichnete. Nephele wäre am liebsten in einem Mauseloch verschwunden, denn was sich da hervorwölbte, war beim besten Willen nicht zu übersehen. Es gab aber kein Mauseloch. Fietje nahm ihr das Handtuch wieder ab und vollendete die Reinigungsprozedur.

      „Oh entschuldigen Sie bitte – das ist mir ja alles so peinlich.

      Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“

      Fietje lächelte sie jetzt so lieb an, dass sie schon wieder rot wurde und dann umarmte er sie einfach und als sie ihn ganz verwirrt anschaute, küsste er sie.

      ‚Was macht der denn? Oh, ist das schön. Nein das darf der doch nicht. ‘ Inzwischen war er mit seinem Kuss fertig. Er wollte sie gerade nach ihrer Telefon-Nummer fragen, und schaute sie richtig liebevoll an, fand sie. Und dann passierte es: Sie holte aus und versetzte Fietje eine schallende Ohrfeige, drehte ihn, der jetzt völlig verdattert war, herum und schubste ihn aus der Galley.

      Nephele war über sich selbst ganz entsetzt. Diese stockkonservative zypriotische Erziehung. Führte zu so einer verrückten, blöden Tat. Die dienstlich absolut unentschuldbar war. Sie war offenbar durch diesen süßen Himmelhund völlig durch den Wind. Hatte man ihr nicht eingebläut, niemals in ein hingehaltenes Glas einzuschenken, sondern es selbst in die Hand zu nehmen? Und obendrein war ihr Bauch völlig in Aufruhr geraten, als sie ihn da unten abrubbelte und merkte, was bei ihm los war. Sie wollte weg. Nur noch weg. Und ärgerte sich erneut über sich – sie ging nach hinten, um Heidi zu beauftragen, ab jetzt die Business-Class zu übernehmen.

      Die konnte auch das Essen servieren. Und als sie nach hinten losmarschierte, schaute ‚ihr‘ Passagier, irgendwie wieder so liebevoll und traurig, lächelte sie an und sie lächelte tatsächlich zurück…

      ‘Du dummes Ding, was soll das, hast jetzt nur Ärger, der Kerl ist längst verheiratet, hat zu Hause drei Kinder und Du schwärmst wie ein Backfisch. Musst jetzt obendrein eine Meldung schreiben und was der Sultz wohl zu einer prügelnden Chefstewardess sagt? Na ja, vielleicht fliegst Du jetzt raus. Mom und Dad werden sich sicher freuen. ‘

      Prof. Mertens war inzwischen wach geworden und hatte es in der Küche klatschen hören. Und sah dann Fietje sehr brav wieder Platz nehmen. Und es entging ihm auch nicht, dass eine traumhaft schöne Stewardess den Gang entlang lief Richtung Economy, ihn übersehend, aber Fietje anlächelnd, bevor sie hinter dem trennenden Vorhang verschwand. Zusätzlich war ihm nicht entgangen, dass sein Adlatus auf der ihm zugwandten Seite deutlich ‚errötet‘ war und vorn eine klatschnasse Hose hatte. ‚Der wird doch nicht…? Nein, glaube wohl eher nicht. ‘

      „Was ist denn mit Dir passiert? Du siehst ja aus…“

      „Mir ist der Champus auf der Hose gelandet. Und da haben wir versucht, ihn wieder rauszureiben.“

      „So, so. Und wer ist ‚wir‘, wenn man fragen darf?“

      „Die Stewardess und ich.“

      „Aha. Ist der das Malheur passiert?“

      „Ja.“

      „Das erklärt aber nicht Deine feuerrote Backe links. Sag mal – ist da einer frech geworden?“

      „Wie kommen Sie denn darauf, Chef? Ich bin bei einer Turbulenz an die Küchenwand gedonnert.“

      Mertens musste jetzt lachen.

      „Mensch Fietje – für wie doof hältst Du mich eigentlich? Die Wand der Bordküche ergibt doch keinen Abdruck, der nahezu perfekt 5 Finger abbildet.“

      Fietje war jetzt puterrot angelaufen.

      „Ich höre…“

      „Ach Chef…“

      „Das beantwortet meine Frage noch nicht.“

      „Muss ich denn auf jede Frage antworten?“

      „Da es sich nicht um etwas Geschäftliches handelt, musst Du nicht antworten.“ Mertens hatte die Betonung auf das Wort ‚musst‘ gelegt. „Ich werde aber Irmi Hermann berichten und die wird es dann aus Dir rausleiern.“

      „Sie sind doch sonst nicht so unfair.“

      „Stimmt. Aber ich werde Dir jetzt sagen, was passiert ist.“

      „Nicht so laut Chef, Die Stewardess, die jetzt da ist, hört ja jedes Wort.“

      Fietje hatte sich nun neben Prof. Mertens gesetzt.

      „Du hast ‚Griffe gekloppt“ und da hat sie Dir eine geklebt.“

      „Hab

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