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Erscheinung sei. Das Wesen bleibe nicht hinter oder jenseits der Erscheinung, sondern habe „die unendliche Güte“ (ders.), seinen Schein in die Unmittelbarkeit zu entlassen und ihm „die Freude des Daseins“ (ders.) zu gönnen. Ebenda, S. 262. „… ein Geldschein beispielsweise ist ein Stück Papier, an dem das „Wesentliche“ nicht ist, wie dieses Papier qualitativ oder quantitativ bestimmt ist, das heißt, was es in seiner Unmittelbarkeit ist, sondern das, für das dieses Stück Papier steht, nämlich der für sich als Wert unsichtbare Geldeswert, den dieses Papier hat.“ T. S. Hoffmann, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, a. a. O. S. 320.

      146Erst mit der Vollendung der Entwicklung von Körper und Seele wird der Körper Erscheinung oder Manifestation der Seele als Wesen und Begriff.

      147Die absolute Wahrheit in den Stufen der Befreiung des Geistes, auf denen er zunächst nur als endlicher Geist waltet, ist das Vorfinden z. B. einer institutionellen Welt in Gestalt eines modernen Staates, sodann das (gedankliche) Erzeugen/Reproduzieren dieser Welt als eine von ihm selbst gesetzte und darauf die Befreiung von ihr und in ihr ist - das ist ein und dasselbe. Mit anderen Worten, die Menschen finden z. B. eine Welt normativer Ordnungen vor, machen diese zum Gegenstand der Reflexion, d. h. sie schreiten zu einer begrifflichen Reproduktion dieser Welt, und befreien sich sodann von ihr und in ihr. Die begrifflichtheoretische Erfassung der vorgefundenen Welt und die Befreiung von derselben sind also ein und derselbe Vorgang.

      148Der Geist kann sich, wie sich Hegel verstehen lässt, nicht entwickeln, ohne sich endlich zu machen, d. h. sich zu beschränken. So beschränkt z. B. die Politische Ökonomie ihren Bezugsrahmen auf die bürgerliche Marktgesellschaft, also auf eine Sphäre, die sich im modernen Staat als eine relativ selbständige herausgebildet hat, und entwickelt von diesem Ausgangspunkt aus ihr theoretisches System. Nach Hegel handelt es sich dabei zwar nur um eine „endliche“, eine „Verstandeswissenschaft“, die er aber als eine notwendige Stufe hin zu seiner Staatsphilosophie betrachtet.

      149So hat z. B. der vor mir liegende Euroschein als ein geltendes Zahlungsmittel seinen Grund weder in seiner äußeren Beschaffenheit noch in der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihn zu drucken und in Umlauf zu setzen, sondern in einer ökonomischen Struktur, die eine gesellschaftliche Arbeitsteilung einschließt und in der die unterschiedlichen Arbeitsprodukte von Privatproduzenten im Austausch als Werte gleichgesetzt werden, die sich dann in den Geldpreisen ausdrücken.

      150Ders. Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 1. Teil, § 94, S. 199.

      151Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 35 ff.

      152Die Sonne und das Sonnensystem, so lässt sich Hegel verstehen, sind für jeden geistig gesunden Menschen zweifellos eine Realität, etwas, was unbestreitbar da ist. Nun kann man diese dingliche und komplexe Realität unter verschiedenen Gesichtspunkten wahrnehmen, beobachten und beschreiben und am Ende kann der Verstand Theorien dazu entwickeln. Doch die Sonne kann sich, Hegel zufolge, nicht selber entwickeln, weil ihre Schranke nicht für sie selber, sondern nur für den Betrachter gegeben ist, und somit sind und bleiben Sonne und Sonnensystem als natürliche Dinge endlich. Und begriffen im nachdrücklichen Sinn des Wortes werden beide erst in der Naturphilosophie. Wie schon angedeutet, behandelt Hegel die „Realität“, als eine Kategorie der objektiven Logik, in seiner Wissenschaft der Logik (Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 1. Teil, a. a. O. S. 195 ff.).

      153Im Geist findet, anders als in der natürlichen Dingwelt, eine Entwicklung, und zwar eine Entfaltung des Begriffs nach außen bis hin zu seiner vollendeten Darstellung statt, in der, Hegel zufolge, Begriff und Realität eine absolute Einheit bilden und damit die wahrhafte Unendlichkeit gegeben ist. Eine solche Entfaltung ist nur möglich, weil die jeweils auftretenden Schranken der Begriffsentwicklung stets in das Bewusstsein des Individuums oder der Individuen aufgenommen werden, so dass eine sukzessive Überwindung der einzelnen Schranken durch dasselbe/dieselben möglich wird. Als Beispiel könnte man die Entwicklung einer Staatsverfassung anführen, in der sich fortschreitend der normative Begriff der Freiheit entfaltet und sich schließlich mit der staatsphilosophischen Reflexion à la Hegel vollendet.

      154Die Politische Ökonomie zum Beispiel konnte deshalb große Fortschritte machen, weil sich ihre Denker in der Definition ihres Gegenstandes auf die wirtschaftliche oder kommerzielle Sphäre der modernen Gesellschaft oder des Staates, beschränkten. Die Geistes- und Sozialwissenschaften überhaupt konnten nur erfolgreich sein, indem sie als Bezugsrahmen die menschliche Sinnwelt wählten und dabei von der „Natur“ abstrahierten.

      155Ebenda, S. 393. Der Geist, der sich als „denkende Idee“ erkennt, ist offensichtlich die Philosophie, wie Hegel sie versteht.

      155Ebenda. Der „konkrete Inhalt“ ist, wie sich Hegel auslegen lässt, z. B. ein einzelner moderner Staat. Seine „in seiner Wirklichkeit bewährte Allgemeinheit“ wäre die sittliche Idee, so der Begriff der Freiheit in seiner Einheit mit der modernen Staatsverfassung.

      156Hier definiert Hegel erneut seinen Gegenstand: den subjektiven Geist, und teilt ihn, wie schon erwähnt, in die Gebiete, mehr noch, in die miteinander zusammenhängenden Stufen ein, und zwar a) in die (philosophische) Anthropologie, b) in die Phänomenologie des Geistes und c) in die Psychologie (wie er sie versteht).

      157Hegel verweist hier auf den § 223 in seiner „Wissenschaft der Logik“ im 1. Teil der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, a. a. O. S. 377, wo es ganz allgemein um die „Idee des (wissenschaftlichen) Erkennens“ geht. Hier geht es aber darum zu zeigen, wie der Geist des Einzelnen als konkreter Geist, sich zu einem erkennenden Geist entwickelt.

      159Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 38 ff.

      160Innerhalb des Bewusstseins stehen sich Subjekt (Ich) und Objekt (Nicht-Ich) oder das Ich als Subjekt und als Objekt zugleich, im Fall des „Selbstbewusstseins“, gegenüber.

      161In der Seele erwacht das Bewusstsein, das sich als Vernunft setzt und unmittelbar zur sich wissenden Vernunft erwacht, und zwar indem, wie sich dieser Absatz durch Vorgriff auf spätere Ausführungen verstehen lässt, das Ich im sinnlichen, wahrnehmenden und verständigen Bewusstsein sich einer durch die Sprache (u. a. durch die darin implizit enthaltenen logischen Kategorien) geordneten, vernünftig erscheinenden Objektwelt gegenübersieht. Erzeugt durch die Tätigkeit selbstbewusster Subjekte, wird die Vernunft im allgemeinen Selbstbewusstsein zu einem Objektiven in Gestalt des sittlichen Grundgebots, wonach alle Menschen ebenso füreinander frei und selbständig wie sie auch miteinander identisch sind, und zu einem Subjektiven wird die Vernunft in Form des individuellen sittlichen Bewusstseins. Zum Bewusstsein ihres Begriffs befreit sich die Vernunft im Übergange zum theoretischen und zum praktischen Geist und vollends zum freien Geist, der beide Formen des Geistes miteinander vereinigt.

      162Gemeint ist der spekulative Begriff (und nicht der Begriff als eine abstrakte Vorstellung) als ein aktives Prinzip, das im Denken des Philosophen erkannt wird.

      163 Die Äußerungen der Seele, aus denen die psychologische wie auch die gewöhnliche Betrachtungsweise ihre Vermögen und Kräfte zu erkennen glauben, sind auch, wie Hegel sich verstehen lässt, für die Seele, d. h. der Einzelne fühlt, nimmt selbst wahr und versteht welche Vermögen und Kräfte in ihm tätig sind, und am Ende werden diese vom (spekulativen) Begriff enthüllt. Mit anderen Worten, jene Vermögen sind nicht nur für die fremden Beobachter der Seele eines Menschen manifest, sondern auch für diesen selbst.

      164Daraus geht hervor, dass nach Hegel die Entwicklung des Einzelnen in erster Linie als ein Prozess verstanden werden muss, in dem der Begriff als ein inneres geistiges Prinzip sich stufenweise entfaltet. Von diesem von Innen kommenden Vorgang müssen die von außen kommenden Einwirkungen, etwa Erziehung und Bildung, unterschieden werden, die gewiss von großer Bedeutung für die seelische und geistige Entwicklung des Einzelnen, aber eben nicht ausschlaggebend sind. Pädagogisch verfehlt wäre es demnach, würde man für die Entwicklung des Einzelnen Erziehung und Bildung für allein entscheidend halten.

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