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      »Wenn du es wider Erwarten doch eines Tages mal zum Captain bringen solltest , kannst du die Befehle geben, Kai!«, erwiderte Lieutenant Paul Mandagor. Er war ein Real Martian, ein Nachfahre der ersten, umweltangepassten Marssiedler und konnte sich an Bord der STERNENKRIEGER nur mit einem Antigrav-Pak bewegen, da ihn sonst die Erdschwerkraft erdrückt hätte.

      »Treffer!«, jubelte Lieutenant Branco Delkey von Gauss 1. »Ihr dürft mir alle einen ausgeben.«

      Eines der Dabsokaar-Schiffe geriet ins Trudeln. Ein Gauss-Projektil hatte einen zehn Quadratzentimeter durchmessenden Kanal quer durch das Schiff gezogen und offensichtlich wichtige Systeme beschädigt. Atemluft und Wasser drangen nach außen und kondensierten. Das Schiff war manövrierunfähig und trudelte.

      »Feuer einstellen und abwarten!«, befahl Ukasi.

      »Der Gegner hat das Feuer ebenfalls eingestellt. Die Dabsokaar-Schiffe entfernen sich«, meldete Riggs.

      »Dann haben sie offensichtlich genug«, meinte Ukasi hart.

      »Nein, das könnte auch mit etwas anderem zusammenhängen«, glaubte Riggs.

      »Sie haben eine Theorie, Lieutenant?«, fragte Van Doren.

      »Ich messe gerade die Resonanz eines außergewöhnlich starken 5-D-Impulses. Es ist der bisher stärkste Impuls dieser Art, der je von uns gemessen wurde – unsere Messungen im Dark Area System bei dem Versuch, ein Wurmloch zu errichten eingerechnet!«

      Van Doren atmete tief durch. »Ich verstehe«, murmelte er.

      Die Dabsokaar sind jetzt high und können vor lauter Glückseligkeit nicht mehr kämpfen.

      *

      Der 5-D-Impuls war auch in der Bewohnten Provinz spürbar.

      Die Anzeigen auf den Ortungsgeräten zeigten Maximalwerte an. Der Heptaeder verfärbte sich. Nur einzelne Siebeneck-Flächen leuchteten. Die anderen wurden schwarz.

      »Ich bekomme keinen Kontakt mehr zum System«, stellte Erixon fest, während die Holografie des Basir langsam verblasste und mehr und mehr von grotesken Bildstörungen entstellt wurde.

      Rena nahm über Bogdan, der die L-1 als Relais fungieren ließ, Kontakt zur STERNENKRIEGER auf und erfuhr auf diese Weise, dass im Moment wohl ein wahrer 5-D-Sturm über den Dabsokaar niederging.

      »Die Lage ist also vollkommen unter Kontrolle, Captain«, versicherte ihr Erster Offizier.

      »Das freut mich zu hören, I.O.«

      »Sorge macht mir etwas anderes.«

      »Was?«

      »Die Bio-Signaturen der Dabsokaar lassen sich auf immer weniger Schiffen nachweisen«, erklärte Van Doren. »Ich habe unsere Schiffsärztin zu Rate gezogen. Dr. Nikolaidev ist der Meinung, die Dabsokaar sterben – und zwar sehr schnell. Dieses Phänomen hat sich innerhalb weniger Minuten nach Messung dieses ultrastarken 5-D-Impulses über ihre gesamte Flotte ausgebreitet. Möglicherweise war diese Stärke einfach zu viel für ihre sensiblen Hirne.«

      Früher hat man so etwas wohl eine Überdosis genannt, dachte Rena. »Sagen Sie Riggs, er soll versuchen, den Zielort des Impulses anzupeilen!«

      »Sie wissen, dass uns das auch in der Vergangenheit immer nur begrenzt gelungen ist!«

      »Im Fall der Dark Area hat es funktioniert – und bei einem derart starken Impuls müssten wir es zumindest ungefähr erfahren können. Nehmen Sie außerdem Kontakt mit dem Oberkommando und mit Commodore Soldo auf und fragen Sie nach, wie wir uns verhalten sollen!«

      »Aye, Captain.«

      »Ich bin so schnell wie möglich wieder bei Ihnen an Bord. Sunfrost Ende.«

      Rena wandte sich an Geralgar. »Ich glaube, das Problem mit den Dabsokaar seid ihr los«, erklärte sie. »Der letzte Impuls war so stark, dass er sie getötet hat!«

      Geralgar schwieg einen Augenblick. Dann erklärte er: »Zumindest sind sie in einem Zustand gestorben, den sie als Glückseligkeit bezeichnen.«

      Erixon und Clayton Gomes machten sich unterdessen an dem Heptaeder zu schaffen. »Ich glaube, es hat hier 5-D-Interferenzen gegeben, die auch den Speicher erheblich in Mitleidenschaft gezogen haben«, meinte er. »Im Moment lässt sich weder etwas abrufen noch übertragen. Weitere Speicherbereiche sind so gut wie tot. Ich habe keine Ahnung, ob sie sich reaktivieren lassen…«

      »Das, was Sie bisher an Daten aufgezeichnet haben, dürfte schon sehr aufschlussreich sein«, hoffte Rena.

      »Es ist nur ein Bruchteil«, widersprach Erixon. »Und außerdem ist fragwürdig, wie viel wir davon auch tatsächlich entschlüsseln können.«

      »Zumindest wissen wir jetzt, dass die Ontiden vor 2600 Jahren sehr viel weiterentwickelt gewesen sein müssen als heute«, meldete sich nun Bruder Guillermo zu Wort. »Sie waren den Basir und den Etnord offenbar zunächst ein Gegner, den sie durchaus fürchteten…«

      »…und den sie dann dermaßen in die Steinzeit zurückbombten, dass die ontidische Zivilisation quasi von vorne beginnen musste!«, ergänzte Erixon.

      Wenig später erreichte Sunfrost über ihren Armbandkommunikator erneut eine Meldung von der STERNENKRIEGER. Der Befehl des Oberkommandos lag vor.

      Die STERNENKRIEGER II hatte den Auftrag, dem Impuls zu folgen, soweit dies möglich war.

      Ich möchte gar nicht wissen, was wir am Zielpunkt finden werden, dachte Sunfrost.

      »Captain Sunfrost, ich werde hier zurückbleiben, wenn Sie die Bewohnte Provinz verlassen«, erklärte plötzlich Lurdre Traanlak. »Vorausgesetzt natürlich, unsere Gastgeber haben nichts dagegen.«

      »Wir stehen tief in eurer Schuld«, sagte Geralgar und brummte dabei tief. Ein Klang, der bei einem Rodanag seines außergewöhnlichen Volumens immer ein bisschen an das Geräusch erinnerte, das in der Warmlaufphase der Ionentriebwerke auf den Standard-Schiffen des Space Army Corps entstand.

      »Was haben Sie vor, Traanlak?«, fragte Sunfrost.

      »Meine Leute werden mit ihren Schiffen hier andocken und mich an Bord nehmen.«

      »Und dann versuchen Sie, an so viele Daten wie möglich zu kommen?«

      »Es geht auch um unsere Vergangenheit, Captain Sunfrost.«

      »Ja, ich weiß.« Und vielleicht hofft ihr ja wohl auch noch auf irgendeine wirkungsvolle Geheimwaffe der Erhabenen, bei denen es sich ja wohl nur um die anderswo als Tote Götter bekannten Wesen handeln kann!

      »Leben Sie wohl, Captain Sunfrost.«

      »Sie auch, Traanlak!«

      *

      Sunfrost und ihr Außenteam kehrten mit der L-1 an Bord der STERNENKRIEGER zurück.

      Auf dem Panorama-Schirm der Brücke waren Dutzende von Dabsokaar-Schiffen zu sehen, die jetzt steuerlos im All trieben und die Bewohnte Provinz als leblose Satelliten umkreisten.

      Ein tragisches, deprimierendes Bild, dachte Sunfrost, als sie die Brücke betrat.

      »Ich habe den Kurs schon einprogrammieren lassen!«, erklärte Van Doren.

      »Danke, I.O.«

      »Der Zielpunkt dieses Impulses liegt übrigens weit im Gebiet des Nalhsara der Fulirr. Es lässt sich noch nicht genau lokalisieren, aber bis auf wenige Lichtjahre dürften wir schon dank der sorgfältigen Arbeit von Lieutenant Riggs daran sein. Übrigens passt das zu den Meldungen, die uns aus dem Picus Sektor erreicht haben. Die Vereinigten Flotten der Fulirr und Naarash haben ihren Angriff auf Wurmloch Alpha aus unerfindlichen Gründen abgebrochen. Und das kurz bevor sie einen endgültigen Triumph hätten feiern können!«

      »Ich verstehe«, murmelte Sunfrost. »Gab es große Verluste?«

      »Ja«, sagte Van Doren nur.

      Rena schluckte. »Ruder!«

      »Ja,

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