ТОП просматриваемых книг сайта:
Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete Hackett
Читать онлайн.Название Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen
Год выпуска 0
isbn 9783745212372
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Readbox publishing GmbH
„Legen Sie mal die Pfoten gegen die Wand“, schnauzte ihn der Mann an.
Bount gehorchte und ließ sich nach Waffen abklopfen. „Sie haben sich wirklich was Nettes für den Empfang Ihrer Besucher ausgedacht“, sagte Bount.
„Kommen Sie“, knurrte das Bulldoggengesicht.
Die Wohnung war riesengroß und super elegant. Es war leicht zu erkennen, dass die Einrichtung von einem Innenarchitekten besorgt worden war. Skormansky saß in seinem Arbeitszimmer. Er war nicht allein. Am Fenster stand ein Mann und blickte hinaus. Er drehte sich bei Bounts Eintritt nicht einmal um.
Skormansky stand auf und kam dem Besucher entgegen. Wenn man wusste, welche Position Skormansky innerhalb des Syndikats bekleidete, musste sein Äußeres überraschen. Es war keineswegs unsympathisch und wurde von einem glattrasierten, freundlichen Gesicht geprägt. Skormansky war schätzungsweise 30 und galt als ein Youngster unter den Etablierten der Branche. Er hatte dunkelblondes, glatt zurückgekämmtes Haar und tiefblaue Augen.
„Hallo, Bount Reiniger“, empfing er Bount. „Das sind Sie doch, nicht wahr? Ihr Name ist fast schon Legende. Ich mag Leute, die es zu Lebzeiten soweit bringen. Mir imponiert Leistung, wissen Sie.“
„Wenn man Sie hört, könnte man meinen, Sie sprächen mit einem Achtzigjährigen.“
Skormansky lachte. Er rückte Bount einen Sessel zurecht. „Sie sind ein Schnellstarter gewesen, genau wie ich. Schnellstarter haben oft Mühe, sich zu halten, aber Sie haben das geschafft. Von mir kann ich nur hoffen, dass sich die Dinge im gleichen Stil entwickeln.“
Bount setzte sich. „Es liegt an Ihnen, dieses Ziel zu erreichen“, sagte er. „Aber natürlich ist es bei der sehr unterschiedlich gearteten Zielsetzung unserer Interessen nicht gerade leicht, Parallelen zu ziehen.“
„Du kannst uns allein lassen, Bob“, sagte Skormansky.
Der Mann am Fenster drehte sich um und verließ den Raum, ohne Bount einen Blick zu schenken.
„Ein freundlicher Zeitgenosse“, sagte Bount, nachdem sich die Tür hinter dem Mann geschlossen hatte.
„Bob ist okay, aber Konversation und gute Manieren gehören nicht zu seinen Vorzügen“, meinte Skormansky lächelnd. „Was führt Sie zu mir, Reiniger?“
„Ich wüsste gern etwas über Blackys Tod.“
„Was davon bekannt ist, steht in den Zeitungen. Dieses Monster hat Blacky erschossen.“
„Sie und ich wissen, dass Hugo Leicester kein Monster ist“, sagte Bount. „Er handelte in Notwehr.“
„Das sagt er. Ich glaube ihm nicht. Warum hätte Blacky ihn bedrohen sollen?“
„Blacky war bewaffnet, als er zu Hugo kam, das steht fest.“
„Blacky war ein Waffenfetischist, der hatte immer irgendeine Kanone bei sich, das weiß jeder, der ihn kannte“, sagte Skormansky schulterzuckend.
Bount seufzte. „Wir können das Gespräch auf dieser Ebene fortführen“, sagte er, „aber ich fürchte, das würde weder Sie noch mich befriedigen. Wir wissen doch, was gespielt wird, Ed. Sie arbeiten für Cobelli. Blacky war ein Mann Ihres Teams. Er war in die Disziplin genommen und würde schwerlich etwas ohne Ihr Okay getan haben. Mit anderen Worten: Sein Besuch bei Hugo Leicester war das Ergebnis Ihres Befehls, Sie werden bestreiten, dass es sich so verhielt, aber das bringt uns nicht weiter. Mir geht es gar nicht so sehr um den Tod von Don Keller, mich interessiert nicht einmal die Flucht von Hugo Leicester. Ich bin vor allem an Nick Gringer interessiert, oder wie immer der Mann geheißen haben mag. Kannten Sie ihn?“
„Ich bin mit der Geschichte vertraut, weil ich ein eifriger Zeitungsleser bin. Ich weiß nichts von diesem Nick Gringer. Überhaupt nichts. Zufrieden?“
Skormanskys Lächeln war sanft, freundlich und vertrauenerweckend, aber Bount wusste und spürte, dass es aufgesetzt war, ein Stück Lüge, ein Akt vollkommener Schauspielkunst.
„Nun gut“, seufzte Bount, „dann muss ich mich an den Captain wenden und ihm sagen, zu welchen Schlüssen ich gekommen bin. Sie werden ihn interessieren.“
,,Sie können mich nicht einschüchtern, Reiniger. Sie schaffen es auch nicht, mir zu drohen. Die Sache mit Blacky war ein Betriebsunfall. Niemand hat ihn gewollt, schon gar nicht Blacky. Übrigens hat der Captain schon mit mir gesprochen. Rogers wollte wissen, welche Aufgaben Blacky in meinem Namen zu lösen hatte.“
„Was haben Sie ihm geantwortet?“
„Die Wahrheit. Ich kenne Blacky, sehr gut sogar, aber das bedeutet keineswegs, dass er auf meiner Lohnliste steht. Hin und wieder fiel mal ein Job für ihn ab. Irgendeine Kleinigkeit, aber er ist nicht mein Angestellter.“
„Wir sind schon wieder beim Blablabla“, sagte Bount.
Skormansky strahlte. „Das ist nun mal die Konversation unserer Zeit“, sagte er. „Sie wird auch die 80er Jahre bestimmen. Was danach kommt, kratzt mich nicht. Wir Menschen haben leider aufgehört, uns viel zu sagen.“
„Ich habe Ihnen eine ganze Menge zu sagen“, stellte Bount fest.
„Ich höre“, sagte Skormansky lächelnd. Er hatte sich Bount gegenüber niedergelassen und legte ein Bein über das andere. Seine freundlich wirkende Selbstsicherheit hatte fast unverschämte Züge. Falls er dennoch Ängste hegte, die im Zusammenhang mit den Giftmorden standen, zeigte er sie nicht. Bount begriff in diesem Augenblick, was Skormansky in so jungen Jahren zu einem Mann in gehobener Position gemacht hatte, zu einem Vertrauten von Cobelli. Skormansky hatte keine Nerven.
„Das Syndikat“, sagte Bount, „war hinter Gringer her. Den entscheidenden Tipp hat es von Hugo Leicester bekommen. Nachdem Gringer aus dem Wege geräumt worden war, hielten Sie oder Ihr Boss es für angezeigt, auch den Informanten aussteigen zu lassen. Ich weiß, dass das nur eine Theorie ist. Ich habe keine Ahnung, wie und wo dabei solche Leute wie Oliver Carr und Jill Lark ins Bild kommen, aber ich werde herausfinden, was es damit für eine Bewandtnis hat. Wir sprechen uns noch, Skormansky, und zwar schon bald. Ich habe allerdings Zweifel, ob Ihnen diese Unterhaltung gefallen wird.“
Skormansky stand auf. Er lächelte nicht mehr und ballte die Hände zu Fäusten.
„Sie können wahrhaftig nicht behaupten, dass ich Sie unfreundlich empfangen habe, Reiniger“, meinte er. „Wie gesagt, ich schätze Prominenz. Dennoch würde ich nicht mal vom Präsidenten dieses Landes ungerechtfertigte Vorwürfe hinnehmen. Ich würde mich zur Wehr setzen. Ich zeige Ihnen, wie.“
Er schlug zu.
Bount, der noch saß, riss den Kopf zur Seite, aber die blitzschnelle Reaktion kam zu spät. Skormanskys Linke traf sein Kinn.
Bount war im Nu auf den Beinen. Er nahm die Deckung hoch. Ehe er aber soweit war, landete Skormansky den zweiten Treffer. Er hatte den Drive und die Wirkung eines Profischlages.
Die Umgebung löste sich vor Bounts Blicken in Wellenlinien auf. Er schaffte es mühsam, auf den Beinen zu bleiben, aber es war klar, dass er kaum wusste, was er tat und dass sein Widerstand mehr Reflex als Bewusstseinsarbeit war.
Skormansky lachte. Dann schlug er ein weiteres Mal zu. Es war ein hässlicher und zudem gefährlicher Schlag unter die Gürtellinie.
Bount schnappte nach