Скачать книгу

section>

      

      Muss man alle Zimmernachbarn im Hotel zur Gemeinschaftsparty aufscheuchen? Kann man den Menschen die Vernunft mit dem Kantholz einbläuen? Darf man guten Gewissens die Freundin des Mitbewohners zu sich in die Badewanne steigen lassen? Hartmut und ich finden es heraus! Unglaubliche neue Geschichten aus der alten Zeit.

      »Der Weltverbesserer und sein Kumpel: ein geniales Duo.«

      (WDR 5)

      Sylvia Witt und Oliver Uschmann wurden geboren, als ihre Mütter es für angebracht hielten, und wuchsen in Köln und Bad Homburg bzw. in Wesel und auf niederländischen Campingplätzen auf. Gemeinsam veröffentlichen sie Jugendromane, Erwachsenenromane sowie lustige und ernste Sachbücher. Ihre erfolgreiche Reihe Hartmut und ich haben sie mittels spielfreudiger Webseiten, einer bewohnbaren Ausstellung und intertextuellen Dimensionstunneln in andere Bücher zum Universum der »Hui-Welt« ausgebaut. Zu ihren Hobbies gehören das Elchknutschen, das Geocaching, das Barfußlaufen und das Guerilla-Gärtnern. Seit sie denken können, teilen sie ihr Leben mit Katzen. Das Autorenduo lebt im Münsterland.

       https://hombrede.de

      Oliver Uschmann | Sylvia Witt

      Lost Levels

      Hartmut und ich schlagen auf

      Roman

      1. Auflage: April 2020

      Originalausgabe

      © 2020 Edition Hombrede

      Ascheberg-Herbern

      Alle Rechte vorbehalten.

      Autoren: Oliver Uschmann & Sylvia Witt

      Satz & Umschlag: Sylvia Witt, Hombrede 11, 59387 Ascheberg

      Druck und Bindung: Tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      Fonts: Techno, DTL Documenta und Garamond

      Gedruckt in der EU.

      ISBN Taschenbuch: 978-3-948812-00-3

      ISBN eBook: 978-3-948812-01-0

      Für die Fans

      Frühzeiten

      »Wenn wir die Ziele wollen, wollen wir auch die Mittel.«

      (Immanuel Kant)

      Was bisher geschah

      2005 gründeten mein bester Freund Hartmut und ich eine WG. Es heißt, Gegensätze ziehen sich an. Hartmut studierte Philosophie und wollte jeden Tag die Welt aus den Angeln heben. Einmal sabotierte er Strom und Wasser im ganzen Viertel, um die Menschen durch Not zu vereinen. Ich ging als Packer am Fließband von UPS malochen und genoss meine Freizeit zwischen Badewanne, Sofa und Playstation. Bier war immer vorrätig, und gegenüber unseres heruntergekommenen Hauses in Wiemelhausen lag Bochums beste Pommesbude.

      Eines Tages trat Susanne in Hartmuts Leben, eine herzliche Praktikerin, die für alles Lösungen hatte. Zu viele für Hartmut. Er warf sie raus und wurde unglücklich. Ein paar Freunde und ich holten sie zurück, denn wir wussten, dass die beiden zusammengehören. Ich selbst verliebte mich einige Zeit später in Caterina, eine rothaarige Künstlerin mit grünen Augen. Sie war Klientin in Hartmuts Institut für Dequalifikation, in dem wir arbeitslose Akademiker für das praktische Leben fit machten. Nebenbei verteidigten wir das Haus gegen das Bauamt. Wir zwei Paare waren voll beschäftigt und bildeten mitsamt Kater Yannick und Schildkröte Irmtraut fortan eine Familie. Die beste, die wir alle jemals hatten.

      Was danach geschah, erzähle ich an dieser Stelle nicht, denn hier geht es um das, was vorher war. Und dazwischen. Denn während Hartmut und ich die WG mit und ohne Frauen teilten und auch während uns das Institut auf Trab hielt, ist noch so einiges passiert. Vor allem aber hat noch nie jemand so richtig davon gehört, wie es eigentlich zu all dem kam. Wie Hartmut und ich uns kennengelernt haben und was wir so trieben, bevor es nach Bochum ging. Unsere Lost Levels sozusagen, unsere Episode 1. Oder, um es für Hartmut und Caterina, die eher Trekkies sind, in der Sprache ihrer Welt auszudrücken: First Contact.

      Viel Freude dabei wünsche ich.

      P.S. Die Geschehnisse in diesem Buch finden ungefähr zwischen 1995 und 2005 statt. Eine Reise in eine Zeit ohne Smartphone, Dosenpfand und Influencer.

      Inhalt

       Frühzeiten

      Themenwochen

      Höhere Reife

      Lampe aufs Tau

      Destruction Derby

      Das Kantholz

      Der Arm des Stratos

       WG-Zeiten I

      Geruchsproben

      Im Kreis

      Toiletten

      Finger an den Füßen

       WG-Zeiten II

      Die Pflanze

      Allein auf weitem Flur

      Bärenklau

      Es gibt keinen ersten Schritt

      Die Autobahn-Gärtner

       Nachspann

      Wir und unsere Hui-Welt

      Alle Werke aus dem Hui-Kosmos

      Hidden Scene: Der Nein-Sager

      Frühzeiten

      »Wenn wir die Ziele wollen, wollen wir auch die Mittel.«

      (Immanuel Kant)

      Vier Jahre vor Einzug in die WG

      Themenwochen

      Hartmut steht auf dem Schulhof und verteilt Fisch. Im Brötchen. Ich schneide sie auf, lege den Matjes hinein und reiche sie ihm. Kross fliegen die Krümel, wenn die Zacken meines Messers das Gebäck zerteilen. Natürlich ist Hartmut klar, dass Jesus das Brot vor rund zweitausend Jahren nicht geschnitten, sondern gebrochen hat. Aber jedem einzelnen Schüler einen halben Laib Brot zu schenken, wäre dann auch wieder übertrieben. Denn bricht man so einen Laib in kleinere Stücke, hat man nur noch unförmige Klumpen.

      Als Theke für seine Gaben verwendet Hartmut die Tischtennisplatte. Sie besteht aus Granit und Stahl und stand, wie er sagt, immer schon hier, lange vor der Schule. Den Fünfern erzählt er gerne, wie das Gymnasium einst um sie herum gebaut wurde. Wie die Menschen sich fragten, wo sie wohl herkam, diese Platte der Ewigkeit. Nun stehen einige der jungen Schüler, die diesen Mythos glauben, mit noch größeren Augen in der zweiten Reihe, während Hartmut die Gaben an die etwas älteren verteilt.

      Matjesbrötchen treffen nicht den Geschmack von Zehnjährigen, aber die Kids aus der Zehnten oder unsere Kameraden aus der Oberstufe greifen kräftig zu.

      »Was kriegst du dafür?«, fragt Matthes, der das Konzept nicht verstanden hat.

      »Nichts, mein Sohn«, antwortet Hartmut und reicht ihm seine Ration. Eigentlich müsste er die Brötchen belegen und ich müsste sie verteilen, denn in der Bibel heißt es, Jesus teilte das Brot, »und die Jünger gaben es an die Menge weiter.« Aber ich weigere mich. Ich bin zwar einen Hauch jünger als Hartmut, aber kein Jünger. Er kann froh sein, dass ich geholfen habe, in der Freistunde vorhin den halben Bäcker Coenen und die gesamte Frischfischtheke im Supermarkt leerzukaufen.

      Warum er das alles tut?

      Er hat sich vorgenommen, in diesem Schuljahr jede Woche ein Schulfach hundertprozentig ernst zu nehmen. Diese Woche ist’s Religion.

      »Was machen Sie denn da?«

      Hausmeister Höttgen stapft auf die Tischtennisplatte zu. Er hat es nicht leicht mit uns. Schon ganz normale Schüler sind ihm ein Graus, doch Hartmut ist der Fluch seines Lebens, seit er in der siebten Klasse an dieses Gymnasium auf dem Hügel kam. Damals durfte

Скачать книгу