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he“, „misch dich doch nicht immer in alles ein, was wir machen“, kam Wolff dazwischen. „Wir finden es prima, dass du Panzerkommandant geworden bist, dafür warst du auch der geeignetste Mann. Aber das erstreckt sich nicht auf alles, was wir außerhalb der Kaffeemühle machen. Einfach mitessen, genießen und keine überflüssigen Fragen stellen. Wir sind mittlerweile alle große Jungs. Wenn wir legalisiert mitmachen dürfen, Menschen zu töten, dann können wir auch sonst wohl unser eigenes Urteil fällen.“

      Helmuth hob abwehrend seine Hände.

      „Schon gut, ich meinte es nicht böse. Aber bleibt vorsichtig mit solchen Dingen, man kann nie wissen. Ich weiß sowieso von nichts, wenn einer kommt und fragt.“

      Mannfred legte eine Hand auf Helmuths Schulter. „Reg’ dich nicht auf, Mensch, wir wissen bereits, wie weit wir gehen können.“ „Und dies war ein klein bisschen zu weit“, setzte er lachend hinzu.

      „Aber seid ehrlich, dies ist für einen armen Soldaten die einzige Möglichkeit, etwas Leckeres zu ergattern. Abgesehen davon, die Herren Offiziere werden es vermutlich nicht mal vermissen.“

      Horst fing zu lachen an: „Sag’ nicht, dass du es aus der Offizierskantine geklaut hast.“

      Empört sah Mannfred ihn an. „Ein Soldat der ruhmreichen 4. Panzerdivision ´klaut` nicht. In Kriegszeit heißt so was requirieren im Interesse der eigenen Einheit. Das ist etwas ganz Anderes, und deswegen schmeckt es auch noch viel besser.“

      „Stimmt“, bestätigte Sepp, „Vor allem zusammen mit einem Literchen kühles Bier. Was für ein Dusel, dass wir morgen noch dienstfrei sind!“

      Helmuth ließ sich neben Horst ins Gras fallen.

      „Ich weiß nicht, ob ihr dem Handwerk des Laders noch mal nachgehen wollt“, sagte er zu Mannfred und Sepp. „Wir haben ihm bereits alles erklärt, sowohl die Arbeit des Laders als die Aufgaben von Horst. Dann lassen wir es heute dabei bewenden. Es wird mir jetzt auch ein wenig zu warm, um durch den glühend heißen Panzer zu kriechen.“

      Mannfred legte seine Beute weg und gab Sepp einen Wink. „Komm, Schätzchen, dann gehen wir das ganze Verfahren noch mal durch. Danach reicht es für heute tatsächlich, aber je mehr wir dich in die Kaffeemühle einweisen, umso leichter ist es für dich, wenn wir wieder in die Vollen gehen müssen. Während des Einsatzes musst du blind wissen, was du zu tun hast, denn nur dann haben wir eine gute Chance, dem Gegner zuvorzukommen.“

      Zusammen kletterten sie an Bord, wo Mannfred alles noch einmal erklärte und auch gleich seine eigenen Tätigkeiten als Kanonier demonstrierte.

      „Man kann nie wissen“, meinte er, „Helmuth war vorhin der Kanonier und kann im Notfall immer meinen Posten übernehmen, aber dann haben wir keinen Kommandanten, der die ganze Kampfszene überblicken kann. Und das ist zu gefährlich, weil der Kommandant dafür zu sorgen hat, dass er alle Gefahren seitens der Feinde als Erster erkennt, bevor sie uns in die Pfanne hauen können. Also kommst du als Erster in Betracht, meinen Platz zu übernehmen, wenn mir etwas passiert. Wobei Horst dann als Lader beispringen kann, wenn du es alleine nicht schaffst. Das Prinzip ist allerdings, dass Wolff den Panzer sofort aus der Feuerlinie zu fahren versucht, sobald einem von uns etwas Schlimmes passiert. Aber das gelingt natürlich nicht immer, wenn die Situation dafür nicht geeignet ist.“

      Nachdem er Sepp alle Handlungen, einschließlich der Bedienung der Panzerkanone, noch mehrere Male demonstriert hatte, reichte es Mannfred.

      „Es ist mir hier zu warm, wir machen Schluss. Sobald es eine Gelegenheit zum Üben gibt, sollst du die Kanone noch ein paar Mal bedienen, den Rest hast du heraus. Und sorg’ vor allem dafür, dass du regelmäßig übst, so schnell wie möglich aus der Kaffeemühle zu tauchen. Durch die Seitenluken und sonst durch die Notausgänge zwischen den Ketten. Sei einem anderen nicht im Weg, wenn wir raus müssen, aber achte immer darauf, dass niemand zurückbleibt. Und jetzt so schnell wie möglich raus!“ brüllte er unerwartet.

      Sepp reagierte sofort und hechtete durch die Seitenluke ins Freie, wo er längelang im Gras landete.

      Horst lachte: „Sehr gut, viel schneller geht es wohl nicht. Aber vergiss nie, dass schnellstmögliches Verlassen des Panzers sowohl für dich als für die anderen den Unterschied zwischen Überleben und In-die-Luft-gesprengt-werden oder, schlimmer noch, lebendig verbrennen machen kann.“

      Mannfred kletterte mit einem breiten Grinsen langsam aus dem Panzer.

      „Ich denke, du kapierst die Absicht und die Spielregeln ganz gut. Morgen machen wir das Spielchen noch ein paar Mal.“

      Er wandte sich zu den anderen, die faul im Gras lagen: „Was halten die Herren von einem kleinen Schlückchen vorab, bevor wir uns auf das einfallslose Abendessen des großdeutschen Heeres stürzen? Und damit meine ich: wir nehmen zuerst ein leckeres Gläschen Wodka, um den Appetit anzuregen, von einem Stündchen Ruhe sofort nach dem Essen gefolgt, bevor wir eine Runde Karten spielen und mit Sepps Bier anfangen. Auf die Bierchen folgt dann wieder ein tüchtiger Schuss des frisch organisierten Wodkas mit dazu ein paar leckeren Scheiben westfälische Wurst vom gleichen Lieferanten. Kurz gesagt, wir haben ein abendfüllendes Programm für die Crème de la Crème der deutschen Wehrmacht im Angebot.“

      Die Reste nickte beifällig, und etwas später prosteten sie einander zu: „Prosit, auf alles Gute des Soldatenlebens.“

      3

      Die zwei dienstfreien Tage waren vorbei, und die letzte Nacht hatten sie unter einer Zeltplane verbracht, weil es die ganze Nacht wie mit Kübeln geschüttet hatte.

      Es war die Kommandostimme von Leutnant Mayer, die den ganzen Zug nach dem Frühstück hochfahren ließ.

      „Vierter Zug, antreten und im Halbkreis bitte!“

      Die ganze Mannschaft des 4. Panzerzugs beeilte sich, um den Befehl des Leutnants zu befolgen.

      Denn trotz des Umstands, dass er bei der Mannschaft sehr beliebt war, wusste jeder, dass der ´Chef` nicht mit sich spaßen ließ und von jedem Soldaten dessen vollen Einsatz verlangte.

      „Hört Männer, wir haben neue Einsatzbefehle, und die lauten wie folgt: Die bewaffnete Aufklärungsgruppe unter Hauptmann von Hartenstein wird am Sonntag, den 27. Juli, heute also, von diesem Gebiet um Smolensk in südöstliche Richtung ziehen, um eine Schwachstelle in den russischen Linien zu suchen, und den Aufmarsch fortsetzen zu können, mit als erstem Angriffsziel der Eroberung der Stadt Roslawl. Sobald es der Aufklärungsgruppe gelungen ist, einen Durchgang zu finden, wird die Masse der 4. Panzerdivision sofort folgen. Das operative Ziel ist die Einkesselung der russischen Divisionen, die sich an unserer Südflanke in und um Roslawl befinden, sowie die Eroberung dieser Stadt. Unsere Aufstellung ist genau die gleiche wie beim vorigen Mal, wir folgen den Hanomag Halbkettenfahrzeugen von von Hartenstein so dicht wie möglich und überrollen den schwereren Widerstand, den die Russen entgegensetzten. Wir haben für diese Operation sechs Demag-Halbraupen mit 2- Zentimeter-Schnellfeuerkanonen gegen Luft- und Bodenziele als Verstärkung zugewiesen bekommen. Proviantbevorratung für fünf Tage und Abfahrt um 10.00 Uhr genau. Gibt es noch Fragen?“

      Leutnant Mayer sah die um ihn gesammelte Mannschaft fragend an.

      Otto Fuchs, der Kommandant des ´243`, meldete sich: „Ist die Stärke der Russen bei Roslawl bekannt, Herr Leutnant?“

      „Die Schätzungen anhand der Luftaufklärungsbilder betragen zirka vierzehn Sowjet-Divisionen plus mehrere Panzereinheiten. Auch stehen noch neun Divisionen plus zwei Panzerdivisionen an der Nordflanke von Roslawl, bei Jelnja.

      Aber seid beruhigt, die 3. Panzerdivision und mehrere Infanteriedivisionen unterstützen an unserer linken Seite den Angriff, während die Nordflanke durch die 7. und die 10. Panzerdivision gedeckt wird. Die fast zwanzig Sowjet-Divisionen, die östlich von Smolensk eingekesselt sind, werden mittlerweile von anderen Einheiten aufgeräumt. Im Prinzip sind die russischen Heere innerhalb dieser Einkesselung bereits geschlagen, also ist das Aufräumen ein Problem, das höchstens ein paar Tage kosten wird. Die Einheiten, die dort freikommen, werden an unserer Nordflanke eingesetzt.

      Wenn

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