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Frontschweine. Léon Lancee
Читать онлайн.Название Frontschweine
Год выпуска 0
isbn 9783347098985
Автор произведения Léon Lancee
Жанр Контркультура
Издательство Readbox publishing GmbH
Nach so was musst du dafür sorgen, dass du wie der geölte Blitz vom Panzer hinunterrollst und dich flach am Boden drückst, denn so ‘n Ding geht hoch, wenn man das Glück hat, dass ihr eigener Munitionsvorrat durch deine Handgranate explodiert.
Die Franzosen haben ihren Panzerangriff wegen unserer Aktion abgebrochen, weshalb unsere Einheit sich neugruppieren und einen Gegenangriff organisieren konnte.
Ich habe für diese Aktion das Eiserne Kreuz 1. Klasse bekommen, und Von Losswitz wurde an Ort und Stelle zum Untersturmführer befördert, weil er am Vortag bereits mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden war.
Zum zweiten Mal eine Auszeichnung in zwei Tagen fanden sogar die bei der Heeresleitung offensichtlich etwas des Guten zu viel. Aber er wurde vom Unteroffizier also gleich zum Leutnant befördert.
Am Ende des Feldzugs gegen die Franzosen rückte unsere Einheit schließlich über die Städte Orleans und Bordeaux bis zur spanischen Grenze vor, wo wir bei der Stadt Biarritz am Golf von Biskaya im Atlantik geschwommen sind. Eine großartige Zeit hatten wir dort in Frankreich.
Danach habe ich gut sechs Monate bei der ´Leibstandarte` gedient, und wie das ausgegangen ist, darüber wisst ihr ja schon Bescheid. Aber gut, das war mehr etwas über meine Erlebnisse an der Front.
Was mich selber betrifft, ich stamme aus Kleve in Nordrhein-Westfalen. Ein kleiner Ort am Ufer des Rheins, ganz nahe an der holländischen Grenze. Meine Eltern haben dort einen kleinen Hof außerhalb des Dorfes. Zuhause habe ich noch zwei Schwestern, die siebzehn und neunzehn Jahre alt sind. Kurz nach der Sekundarschule habe ich meinen Dienst bei der Waffen-SS angetreten, und zwischendurch half ich meinen Eltern auf dem Hof. Eine Freundin habe ich eigentlich nicht …viel mehr gibt es auch nicht zu erzählen. Außerdem, dass die Ausbildung ziemlich schwer war und dass ich Scharfschütze bin, mich ordentlich mit Sprengstoffen auskenne und ziemlich gut mit dem schweren MG-34 Maschinengewehr umzugehen weiß.
Das ist so kurz gesagt, wer und was ich bin. Wenn einer von euch noch Fragen hat, stell’ die dann jetzt, denn ich habe, denke ich, so ungefähr alles erzählt.“
„Na“, bemerkte Helmuth, während er sich streckte, „Eines ist auf jeden Fall klar. Du bist, wenn man das so hört, der erfahrenste Soldat von uns allen. Es ist eigentlich unverständlich, dass einer mit Kampferfahrung in zwei Kriegen und mit den Qualitäten, die du hast, zu uns als Lader an Bord kommt. Tatsache ist allerdings, dass du auf jeden Fall zusammen mit Mannfred als Vorreiter vorgehen kannst, wenn wir uns wieder mal ohne Verbindung zu unseren eigenen Truppen in feindliches Gebiet verirren. Mannfred war bisher derjenige, der das Handwerk des Infanteristen am besten beherrschte und uns deswegen aus diesem Mist retten konnte. Achte während des Einsatzes gut auf das, was die anderen im Panzer machen, denn es ist die Absicht, dass jeder von uns die Stelle des anderen an Bord übernehmen kann. Wir werden dich zu einem echten Panzersoldaten ausbilden, sodass du an Bord auf jeder Position einsetzbar bist. Und damit fangen wir morgen an. Denn Ruhetage oder nicht, es ist in unser aller Interesse, dass du genauso mit dem Gang der Dinge an Bord vertraut bist wie jeder von uns. Wir haben das während unserer Ausbildung gelernt, aber du bist offensichtlich auf eine besondere Weise bei uns untergekommen. Ich schlage vor, dass du morgen zunächst mit der Arbeit anfängst, die du machen musst, nämlich der Übernahme der Funktion des Laders von Mannfred. Darüber wird er dir morgen Vormittag alles klarmachen und dann auch gleich alles über seine neue Funktion als Kanonier erklären. Dann musst du als dritte Funktion dich mit dem vertraut machen, wo deine Stärke liegt. Und das ist die Bedienung des Bugmaschinengewehrs, das immer von Horst bedient wird. Er wird dir alles über die Bedienung des Bordfunkgeräts beibringen. Ihr könnt diese Dinge übermorgen in aller Ruhe noch mal wiederholen, sodass du dich auf jeden Fall gut mit den zwei Posten auskennst. Zu einem späteren Zeitpunkt werden Wolff und ich dir die Kniffe unserer Funktionen beibringen, sodass du schließlich überall einsetzbar bist. Das ist angenehmer für dich, aber auch gut für uns alle, wenn es unverhofft Schwierigkeiten gibt. Und jetzt möchte ich noch einen leckeren Schnaps aus dieser Kognakflasche, denn von all diesem Geschwätz bekomme ich einen ordentlichen Durst.“
Sepp nickte einstimmend.
„Scheint mir ein guter Plan zu sein, denn ich habe keine Panzererfahrung und ich werde mich ein Stück sicherer fühlen, wenn ich mich an Bord gut auskenne.“
Mannfred ging nochmal mit der Flasche herum.
„Schön, dann fangen wir morgen früh zusammen mit der Arbeit an, allerdings nachdem wir uns ausgeschlafen haben, denn ich habe diese zwei dienstfreien Tage natürlich nicht umsonst bekommen. Und dieses leckere Fläschchen soll heute Abend auch noch ausgeleert werden. Das bedeutet, dass ich morgen Vormittag vor dem Kaffee sowieso nicht ansprechbar bin. Es wäre schön, wenn wir für morgen Abend auch noch etwas Leckeres organisieren könnten.“
„Gute Idee, aber ich wüsste nicht, wo ich hier Schnaps auftreiben könnte“, antwortete Wolff.
Sepp stand auf und fasste nach seinem Kleidersack: „Aber ich schon, denn ich habe in meinem Gepäck fünf Literflaschen mit gutem deutschem Bier mit mir geschleppt. Das war gedacht, um die Bekanntschaft ein wenig gemütlich zu machen. Aber nach dieser Flasche Kognak ist es zu schade, das Bier noch heute Abend auszutrinken. Wenn ihr mir helft, ein ordentlich tiefes Loch zu graben, legen wir das Bier gleich darein, schütten das Loch zu und haben dann morgen Abend ein genießbares kaltes Bierchen. Das ist ein alter Trick der Waffen-SS.“
„Mensch, das ist ein großartiger Plan!“ rief Wolff. „Das Loch graben wir gleich, und dann ist morgen Abend wieder gute Stimmung angesagt. Können wir gemütlich eine Runde Karten spielen mit einem Liter Bier pro Kopf.“
Wolff und Sepp gruben zusammen ein ziemlich tiefes Loch und legten die Flaschen Bier rein, wonach sie das Loch wieder zuschütteten.
„Ihr habt euch noch einen leckeren Kognak verdient“, lachte Mannfred lobend, als sie sich wieder zur Gruppe setzten. „Leute, die sich so ins Zeug legen, um mir morgen ein kaltes Bier zu beschaffen, haben natürlich einen Anspruch darauf.“
Nachdem er den letzten Rest des Getränks ehrlich verteilt hatte und den zwei Erdarbeitern, wie er sie nannte, eine kleine Zigarre angeboten hatte, saßen sie, die etwas kühler werdende Abendluft genießend, noch viele Stunden beieinander.
Währenddessen erzählten die anderen Besatzungsmitglieder Sepp ihrerseits etwas mehr über sich selber und ihre Hintergründe, wodurch er die anderen etwas besser kennenlernte, was wichtig war, um das Gefühl der Einheit zu verstärken.
Es war ziemlich spät, als sie schlafen gingen.
Sie hatten beschlossen, die zwei dienstfreien Tage mit viel Schlaf, Versorgung der persönlichen Ausrüstung und Einweisung des neuen Besatzungsmitglieds zu verbringen.
Dabei würde genug Zeit übrigbleiben, um Karten zu spielen und das Bier zu genießen, das Sepp mitgebracht hatte.
Das Mittagsschläfchen in der warmen Sommersonne wurde am ersten Nachmittag entdeckt und war auch gleich beliebt.
Nur Mannfred ging im Lager herum, während die anderen faulenzend in der Sonne lagen und dösten.
Es ging gegen das Ende des Nachmittags, als er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurückkam.
„So, ihr blöde Malocher. Ich habe meine Zeit wenigstens nützlicher verwendet als ein wenig an der stählernen Kaffeemühle herumzumurksen. „Guck mal, was ich für das festliche Beisammensein von heute Abend mitgebracht habe!“
Erstaunt blickten die anderen auf die große westfälische Wurst und die zwei Flaschen Wodka, die er unter seiner Feldbluse hervorholte.
„Whow, Mensch, wo hast du die um Himmels willen aufgetrieben?“ staunte Wolff.
Mannfred lachte stolz: „Das ist natürlich das Berufsgeheimnis jedes Organisators, und organisieren kann ich bereits, wie du siehst.“
Sepp pfiff durch seine Zähne. „Das sieht aber lecker aus, du. Du und ich sollten demnächst mal zusammen eine Tour machen. Denn wenn es aufs Organisieren ankommt.