Скачать книгу

hineinglitt und sie harte Stöße als lustvoller empfand als üblicherweise. Es dauerte einige Zeit, bis ein zweiter Höhepunkt ihren überreizten Schoß mit einem zweiten Orgasmus zufrieden stellte, der dem ersten an Intensität kaum nachstand.

      Danach fühlte sie sich zu schwach, um in der Dusche zu stehen. Auch ihr Bedürfnis nach einem kalten Guss war verflogen. Sie drückte den Stöpsel in die Badewanne, drehte den Warmwasserhahn auf und goss etwas von ihrem Lieblingsschaumbad in das dampfende Wasser. Noch während das Wasser einlief, glitt sie in die Wanne.

      An den darauf folgenden Tagen verzichtete Eva auf den Latexslip. Auch wenn dieser aufregende Stunden garantierte, so fürchtete sie gleichzeitig die Ablenkung ihres Geistes und die Schwächung ihres Körpers. Der Dessousmarkt war hart umkämpft und der Arbeitsalltag erforderte ihre volle Konzentration.

      Am Mittag des dritten Tages läutete ihr Telefon, gerade als sie sich mit einem Schälchen Sushiröllchen in ihr Büro zurückgezogen hatte.

      »Beauty Dessous. Sie sprechen mit Eva Westerfeld.«

      »Probierst du die Dessous eigentlich selbst aus, die du entwirfst, Eva?« Die Stimme hatte einen angenehm tiefen Klang, dennoch fragte Eva als erstes unwirsch: »Mit wem spreche ich?«

      Es kam nicht oft vor, dass unverschämte Leute anriefen, die ihren Namen nicht nannten oder gar versuchten, sie sexistisch anzumachen.

      Der Anrufer lachte verhalten. »Erkennst du nicht die Stimme deines Doms?«

      Eva hielt kurz inne. Marvin.

      »Ich möchte dich sehen.«

      Für ein neues Spiel wäre sie durchaus zu haben. Schneller, als sie wollte, erwiderte sie: »Wann?«

      Marvin lachte. »Nicht so eilig. Zuerst habe ich eine Aufgabe für dich. Du stellst doch Dessous her.«

      »Ja, wieso?«

      Mit wenigen Worten erklärte er ihr, was er sich vorstellte. Zuerst sträubte sie sich, dass sie sich genieren würde, eine ihrer Schneiderinnen damit zu beauftragen. Aber Marvin hatte recht. Bei entsprechender Werbung könnte man damit einen neuen Verkaufsschlager etablieren. Junge Frauen waren häufig experimentierfreudig, wenn es darum ging, ein sexy Dessous zu tragen.

      »Bis später«, schloss er das Gespräch ab und legte auf.

      Eine Weile saß Eva da und dachte über das merkwürdige Telefonat nach. Schließlich ging sie in die Produktion und suchte in ihrer Körbchengröße nach einem BH-Modell, das ihr für die vorgesehene Umarbeitung geeignet erschien. Dann schloss sie sich in ihrem Büro ein.

      Sie war verrückt, auf Marvins Anweisungen einzugehen. Andererseits, für diesen Versuch musste sie nur einen einzigen BH opfern. Vielleicht war die Erfahrung, die sie dabei machte, interessant genug, um sie weiter zu verfolgen und als Neuentwicklung in ihr Sortiment aufzunehmen.

      Blazer und Bluse landeten über der Lehne ihres Bürostuhls, der BH ebenfalls, stattdessen zog sie den neuen an, rückte sorgfältig ihren Busen in den Körbchen zurecht. Nun denn! Mit einem Stoffmarker umrundete sie knapp ihre Brustwarzen, die sich verhärtet hatten, als ahnten sie, worauf es in diesem Moment ankam.

      Nachdem Eva sich wieder angezogen hatte, rief sie Tatjana zu sich ins Büro. Die Mittdreißigerin war eine ihrer zuverlässigsten Angestellten. Eva vertraute darauf, dass diese die ungewöhnliche Näharbeit diskret ausführen würde.

      Als Eva das Ergebnis eine halbe Stunde später in Händen hielt, sprach sie Tatjana für die saubere Handarbeit ein Lob aus und schärfte ihr nochmal ein, darüber Stillschweigen zu bewahren. Dann legte sie den Büstenhalter an.

      Eva musste ein wenig nachhelfen und an den Brustwarzen zupfen, um diese durch die engen, mit kleinen Stichen, dicht an dicht umsäumten Löcher zu bekommen. Dann betrachtete sie sich im Spiegel und hielt den Atem an. War es das Kopfkino, das den Auslöser gab, oder die Einengung, die ihre Nippel herauspresste? Auf jeden Fall waren diese praller und größer als je zuvor. Als Eva mit ihren Fingern über ihre Knöpfe strich, hielt sie den Atem an. Es war nicht nur ein optischer Reiz. Ihre Nippel waren hochsensibel und versetzten sie in eine Stimmung voller Begierden. Verdammt, hatte Marvin das gewusst?

      Nicht genug damit, dass die Brustwarzen sich nun in ihrer Form deutlich durch den Stoff der Bluse rundeten. Das weiße Gewebe verbarg kaum den dunkleren Hautton.

      Es war schon später Nachmittag, als Evas Sekretärin Sonja einen unangemeldeten Besucher ankündigte. Zwar nannte sie den Nachnamen, dieser war Eva jedoch unbekannt. Vielleicht gab es einen neuen Abnehmer für ihre Dessous.

      »Du?«, fragte sie überrascht, als Marvin ihr Büro betrat. Ihre Augen taxierten ihn sekundenschnell von oben bis unten und zurück, während sie hinter ihrem Schreibtisch aus mattiertem Glas aufstand. Seine Erscheinung war perfekt, von Kopf bis Fuß durchgestylt. Dieser Mann überließ nichts dem Zufall. Hemd, Krawatte und Anzug waren geschmackvoll aufeinander abgestimmt, die schwarzen Schuhe modisch und blank poliert. Einzig der Dreitagebart milderte den Eindruck der Perfektion, doch dafür drückte dieser etwas anderes aus: Männlichkeit.

      Alles in allem stellte Marvin das exakte Gegenteil von Steffen dar und wie er sie mit seinen stahlgrauen Augen musterte, drang er tief in ihr Innerstes vor. Sie fühlte sich seelisch wie körperlich entblößt und nahm widerstandslos zur Kenntnis, dass er den Schlüssel, der an der Tür steckte, von innen herumdrehte.

      »Ich war in der Nähe und dachte, ich schaue mal vorbei.« Er schmunzelte und streckte die Hand aus, um ihren Blazer ein wenig beiseite zu schieben. Unfähig irgendeine Bewegung zu machen, ließ sie geschehen, dass er mit dem Daumen sanft über ihre Brustwarze strich. »Wie ich sehe, warst du gehorsam und hast meine Anweisung ausgeführt.«

      Die leichte kurze Berührung ging ihr durch und durch. Dieser Mann war faszinierend. »Nicht hier, nicht jetzt«, brachte sie mühsam hervor.

      »Wieso denn nicht?« Marvin schaute sich um. »Ich finde dein Büro ideal für ein Stelldichein. SM kann überall stattfinden.«

      »Marvin, ich muss arbeiten! Jeden Moment kann …« Eine Mitarbeiterin anklopfen? Das Telefon klingeln? Ihre Gedanken bewegten sich im Schneckentempo.

      »Findest du diesen Kick nicht besonders reizvoll?«

      »Nein. Überhaupt nicht«, wehrte sie mühsam ab. Das Kribbeln, das sie seit dem Anlegen dieses BHs begleitete, wurde unter seinem zärtlichen Streicheln schlimmer. »Wir könnten irgendwo anders hingehen …«

      »Falls du dieses Studio meinst, in dem du dich mit Steffen getroffen hast, halte ich das für keine gute Idee. Das ist mir zu unpersönlich, das gehört nicht zu dir.«

      Damit hatte er recht. Das Studio konnte von jedermann stundenweise gemietet werden. Es war alles vorhanden, stets aufgeräumt, geputzt, gepflegt. Man konnte ausprobieren, was einem gefiel, ohne dass man zuerst alles kaufen musste. Vor allem, wer hatte schon den Platz, zuhause ein Andreaskreuz und einen Strafbock aufzustellen? Ganz zu schweigen davon, dass man sich nicht unbedingt vor Familie und Freunden für seine sexuellen Vorlieben outen wollte.

      »Ja, ich weiß. Das ist nicht optimal. Aber, bevor ich mir die nötigen Utensilien kaufe, ist das die preiswertere Lösung. Außerdem lasse ich nicht jeden in meine Wohnung rein«, presste sie hervor.

      »Das musst du auch nicht«, sagte er leise und trat noch dichter an sie heran, hob ihr Kinn mit zwei Fingern hoch und sah ihr in die Augen. »Wobei ich nicht jeder bin. Ich bin dein Herr.«

      Das glaubte er wohl tatsächlich. Ob dem so war, würde sich erst noch herausstellen. Spielen: okay. Die Lust, die aus dem Schmerz entstand, war etwas ganz Besonderes. Wobei ihr völlig klar war, dass BDSM nicht zwingend mit Schmerzen einhergehen musste, aber für andere Spiele bedurfte es eines vertrauenswürdigen und einfühlsamen Partners. Konnte Marvin dieser Mitspieler sein? Er strahlte jene Dominanz aus, die an sich schon aufregend war und ihr weiche Knie bescherte, was sie bei Männern höchst selten empfand. Dennoch, dieses Spiel ganz und gar zu leben, oder ihn zumindest von ganzem

Скачать книгу