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ihm nicht so wichtig, weil er da nie eine Vier fürchten mußte. Es machte ihm auch nichts aus, daß Danny und Anneka bessere Noten hatten.

      »Es können ja nicht alle so schlau sein«, meinte er gleichmütig. »Ich habe halt andere Talente.«

      »Welche denn?« zog ihn Danny auf.

      »Ich kann besser schwimmen als du, und nächstes Jahr darf ich beim Schwimmwettbewerb mitmachen.«

      »Da wäre ich nicht wild drauf, das ist nur Streß. Wenn du nicht ganz vorn bist, zählt es eh nicht«, meinte Danny. »Ich mache nächstes Jahr mit bei Jugend forscht.«

      »Und was willst du forschen?«

      »Weiß ich noch nicht, ich kann mich schwer entscheiden.«

      Fee mischte sich nicht ein, aber sie mußte schmunzeln, denn sie wußte schon ziemlich genau, daß Danny seinen Plan fallenlassen würde, da er sich nur für Medizin interessierte. Da waren seine Kenntnisse noch begrenzt.

      Aber bei Danny wußte man nie, was ihm einfallen würde, manchmal hatte er zündende Ideen, die selbst seine Eltern in Erstaunen versetzten.

      Phantasie hatte Anneka auch, aber sie war ein so besinnliches Kind, daß sie sich im stillen ausdachte, was ihr so durch den Kopf ging. Nur manchmal gab sie das zum Besten. Es waren so hübsche Geschichten, daß Fee sie gleich aufschrieb, ohne daß Anneka davon wußte. Sie erzählte sie meist nur den Zwillingen, die begeisterte Zuhörer waren.

      Wendy wollte ihren Urlaub auf einer griechischen Insel verbringen. Das hatte sie sich schon lange mal vorgenommen, sich aber immer erst so spät um einen Flug gekümmert, daß sie keinen mehr bekam. Diesmal hatte es geklappt, aber sie verriet es niemand, daß Schorsch Leitner auch eine Woche dort verbringen wollte. Fee erfuhr es natürlich, aber sie behielt es für sich, denn sie wollte Wendy nicht in Verlegenheit bringen. Die Freundschaft zwischen ihr und Schorsch akzeptierte jeder, aber sie wollte eben nicht, daß man sie hochspielte. Dabei waren die Nordens wie auch die Behnischs heilfroh, daß Wendy Schorsch aus seinem seelischen Tief herausgeholt hatte, in das er nach der Scheidung von Claudia gesunken war.

      »Ich glaube, wir können unseren Urlaub ganz beruhigt genießen, mein Schatz«, meinte Fee.

      »Wenn nicht wieder etwas Unvorhergesehenes passiert«, sagte Daniel.

      »Sei nicht so skeptisch!«

      »Ist denn bisher nicht immer etwas Aufregendes in unserem Urlaub passiert?«

      »Manchmal auch etwas Schönes«, stellte Fee lächelnd fest. »Man soll nicht vorher unken.«

      Die Koffer waren gepackt, am Montag starteten sie.

      Zwei Tage wollten sie Zwischenstation auf der Insel machen und sehen, ob die Zwillinge ohne die übrige Familie auskommen würden. Aber sie hatten ja ihre Lenni und die Großeltern und fanden es herrlich, daß sich alles um sie drehte. Sie winkten lachend hinter dem Auto her, als die restliche Familie weiterfuhr.

      »Mach nicht so ein beleidigtes Gesicht, Feelein«, lachte Daniel. »Wäre es dir lieber, sie hätten geheult?«

      »Komisch ist es schon, daß sie uns nicht vermissen.«

      »Sie vermissen uns schon«, sagte Anneka, »aber sie wissen doch, daß wir wiederkommen. Ich werde unsere Kleinen aber auch vermissen.«

      »Sei doch froh, jetzt bist du wieder die Kleine«, sagte Danny.

      »Das Nesthockerle«, schloß sich Felix an. »Ich kann mich genau erinnern, wie wir immer so zu dir gesagt haben.«

      Sie fuhren durch die Schweiz, durch wunderschöne Landschaften, durch den Bernardinotunnel, was die Buben toll fanden.

      »Wenn die Sonne scheint, ist es schöner«, sagte Anneka und freute sich, als sie strahlendblauer Himmel und Sonnenschein am Ende des Tunnels begrüßten.

      Das Haus am Lago Maggiore war ihnen vertraut, da sie vor ein paar Jahren schon mal einen Urlaub dort verbracht hatten.

      Sie waren für sich und hatten alles, was sie brauchten. Es war beschlossen, daß sie bis zum Sonntag bleiben würden, um dann nach Südfrankreich zu fahren und dann noch für eine knappe Woche hierher zurückzukehren um sich auszuruhen.

      So konnte es auch Daniel gefallen, denn er wollte jetzt erstmal richtig faulenzen.

      Peter Henkel hatte ihn vor der Abreise angerufen und ihm gesagt, daß er eine Spur von Madeleine Rodier gefunden hätte in St. Raphael, die aber nach Paris führe. Diese Spur wollte er verfolgen. Er wußte, wo Daniel zu erreichen war, aber vorerst dachte der an gar nichts anderes, als einfach nur abzuschalten. Wer konnte ihm das verdenken!

      Den Kindern war es nicht so ganz geheuer ohne die Zwillinge, ohne Lenni, sie waren halt so sehr aneinander gewöhnt. Fee ging es auch nicht anders, aber sie wollte nicht melancholisch werden.

      »Die Kleinen werden uns bestimmt auch vermissen«, meinte Anneka.

      »Das glaube ich weniger«, meinte Fee. So war es auch, denn Dési und Jan genossen es, verwöhnt zu werden von Omi und Opi. Lenni war sowieso da, die ihnen alle ihre Leibgerichte kochte und auch das Ehepaar Cornelius mit neuen Rezepten erfreute.

      Das Wetter könne am Lago Maggiore auch nicht schöner sein, meinte Anne Cornelius, dort war es nur heißer, und die Kinder waren die meiste Zeit im Wasser.

      Am vierten Tag kam ein Anruf von Peter Henkel, da war auch Daniel gleich wieder hellwach.

      So sehr sich Fee auch anstrengte, sie konnte nicht hören, was der Mann am anderen Ende der Leitung sagte. Er sprach nicht laut und sehr schnell, aber Daniel schien ganz zufrieden zu sein.

      Fee brauchte sich nicht lange zu gedulden, bis sie erfuhr, daß Madeleine Rodier seit drei Jahren mit einem Generaldirektor namens Claude d’Aubert verheiratet war und eine Tochter hatte, die Michelle hieß und den Namen Rodier behalten hatte.

      »Sie soll zur Zeit in Nizza leben«, sagte Daniel nachdenklich, »mehr konnte Henkel vorerst nicht erfahren, da sich Madame d’Aubert nicht persönlich sprechen ließ. Sie und ihr Mann sind ein sehr prominentes Ehepaar.«

      »Das ist doch was«, meinte Fee. »Es wird die Baronin beruhigen, daß sich ihr Sohn nicht nur in eine billige Affäre verstrickt hatte.«

      »Das hat sie auch keineswegs angenommen. Ich denke, ihr wäre alles egal, wenn sie nur einmal noch ihr Enkelkind sehen könnte.«

      Fee ließ den Blick nachdenklich in die Ferne schweifen. »Diese junge Frau hat keine Ahnung, daß sie mal eine reiche Erbin sein wird«, sagte sie.

      Daniel lachte.

      »Du tust ja gerade so, als würdest du das Testament der Baronin kennen.«

      »Ich kombiniere nur, daß sie ihr Testament zugunsten von Michelle Rodier machen wird, sobald sie die Nachricht hat, daß sie lebt.«

      »Dann werden wir mal schleunigst nach Nizza fahren, um ihr eine positive Nachricht geben zu können«, sagte Daniel.

      Davon waren die Kinder hellauf begeistert. Am Meer war es bestimmt noch schöner als hier am See.

      »Dir gefällt es wohl auch, mal wieder am Jet Set zu schnuppern, Schätzchen«, meinte Daniel neckend.

      »Gefallen kann es mir schon, aber ich überlege auch, was das kosten wird.«

      »Darüber mach dir mal keine Gedanken, so selten wie wir Urlaub machen. Wenn ich bedenke, daß manche jungen Leute, die zu mir in die Praxis kommen und nicht die Welt verdienen, mindestens zweimal im Jahr Urlaub machen.«

      »Sie stolpern oft von einem Kredit in den anderen.«

      »Ich bin ja froh, daß du das Geld zusammenhältst, Feelein, aber ein bißchen Luxus können wir uns auch mal gönnen.«

      »Die Kinder sollen aber gleich begreifen, daß das eine Ausnahme ist.«

      Fee hatte ihre Grundsätze, dagegen kam er nicht an, aber er dachte auch daran, was sie in den Jahren ihrer Ehe alles geschafft hatten, eine supermoderne

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