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einer bei die Hühner, und da ist das denn so gekommen.«

      Duwenmutter kam den Bauern in der Halbetüre entgegen: »Man ruhig! sie schläft jetzt. Vorhin hat sie das Fieber gehabt und immer nach dir gerufen; aber nachher, da ist sie eingeschlafen und hat gut geschwitzt.« Sie weinte los: »So'n nüdliches Mädchen, das Lüttje! daß das sterben mußte, ehe daß es auf der Welt war! Diese Hunde, diese gottverfluchten Hunde! Bei lebendigem Leibe könnte ich sie brennen sehen! Und die Frau hat dem Kerl kaum ein böses Wort gesagt. Sie rief man bloß: Doch nicht die Legehenne! Ich will dir ja gern eine Wurst geben! Und dafür liegt sie jetzt da und das Kind ist tot!« Sie hob ein Laken auf, das über zwei zusammengestellten Stühlen lag. »Kiek! da ist es. Es wäre ein schönes und gesundes Kind geworden.«

      Harm sah kaum danach hin. Er hatte die Schuhe ausgezogen und ging nach der Dönze. Seine Frau schlief; er hörte, daß sie ruhig atmete. Er holte sich ein Glas Wasser und ein Stück Trockenbrot und setzte sich in den Backenstuhl neben den Ofen. Die Gedanken gingen ihm im Kopfe hin und her, wie die Schwalben über der Wiese. Mit der Zeit wurde er ruhiger, aber an schlafen konnte er nicht denken. »Ja, Drewes hat recht,« dachte er, »jeder ist sich selber der Nächste. Besser fremdes Blut am Messer, als ein fremdes Messer im eigenen Blut!«

      Ihm war zu Sinne, als müßte er verrückt werden vor Ingrimm. Seine Frau hatte einer von diesen Kerlen vor den Leib geschlagen, seine Frau, die keiner Fliege ein Leid antun konnte. Am liebsten hätte er sich wieder auf das Pferd gesetzt und wäre hinter dem Kerle dreingeritten. Aber das war ja Unsinn! Es hatte keinen Zweck, daran zu denken, wie schön es wäre, den Menschen so lange zu würgen und zu schlagen, bis kein Leben mehr in ihm war.

      So saß er die ganze Nacht mit offenen Augen da und sah nach der Butze, in der seine Frau schlief. Als die Eule laut an zu prahlen fing, rührte die Bäuerin sich und rief leise: »Harm, Mann!« Da ging er schnell vor das Bett und nahm ihre Hand in seine, und so blieb er stehen, bis es Tag wurde. Da setzte er sich wieder in den großen Stuhl und sah vor sich hin, bis ihm die Augen zufielen. Aber er fuhr sofort wieder in die Höhe und sah sich wild um, und dann seufzte er und setzte sich wieder.

      Er hatte geträumt, er war hinter den Kerlen hergeritten und hatte den einen, gerade den, den er meinte, angetroffen, wie er daherwankte und das Braunschweiger Lied sang, und da hatte er ihn von hinten gepackt und gedümpt, bis er blau im Gesicht wurde und keinen Finger mehr rührte.

      Leise ging er aus der Dönze und wusch sich draußen in einem Eimer. Ihm war, als wollte ihm das Blut aus den Ohren springen, und jedes Haar auf dem Kopfe kribbelte ihm. Solche bösen Augen hatte er, daß Grieptoo den Schwanz einzog, als er ihn ansah.

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