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bin in Arkadien geboren;

       Auch mir hat ja ein heißes volles Herz,

       Die Mutter an der Wiege zugeschworen

       Und Maß und Zahl in Freude und in Schmerz.

      Sie gab mir immer freundlich himmelwärts

       Zu schaun, wenn selbst die Hoffnung sich verloren;

       Und stählte mich mit Frohsinn und mit Scherz;

       Auch ich bin in Arkadien geboren!

      Komm, reiche mir die brüderliche Hand!

       Zu Brüdern hat uns die Natur erkoren,

       Und uns gebar ein mütterliches Land.

      Ich habe Dir längst Liebe zugeschworen,

       Gern folgsam meinem bessern Genius.

       Gib mir die Hand, und einen Bruderkuß!

      Zarte Schwingungen umbeben leise

       Meines Busens junges Saitenspiel,

       Und ein höher schlagendes Gefühl

       Atmet in mir in so fremder Weise.

      Deine Lieder wehn aus fernem Kreise

       Aus der Aftertöne Marktgewühl

       Ach! so freundlich, heilig, lieb und kühl

       Her zu meines Pfades stillem Gleise.

      Mancher Stunde lieh ich Flügel schon,

       Daß zu Dir, der jüngsten Muse Sohn,

       Zu Dir, dem Holden, Lieben, sie mich brächte;

      Daß ich mich an Deine Brust gelehnt,

       Und an reineren Genuß gewöhnt,

       An des Schicksals stillem Neide rächte.

      Oft schon hört ich, wenn im Dichterlande

       Ich zu jeder stillen Laube ging,

       Welche schirmend vor dem Sonnenbrande

       Einen Dichter-Jüngling kühl umfing,

      Deine Lieder, und ein goldner Ring

       Knüpft im Traum, den mir die Hoffnung sandte

       Und an dessen Lipp' ich schmachtend hing

       Freundlich uns in sanfte Lebensbande.

      Wäre dieser Traum der Ehrenhold

       Einer schönen Feenzeit gewesen,

       Da Du mich zu Deinem Freund erlesen;

      Ewig wollt ich, meinem Schicksal hold,

       Treue schwören allen guten Wesen

       Und von jedem Geistesfehl genesen. –

      Auch ich bin in Arkadien geboren,

       Auch mir hat mancher gute Genius

       Am Mutterbusen Liebe zugeschworen,

       Und manchen süßen, freundlichen Genuß.

      Auch ich empfand in Ahndungen verloren

       Das leise Wehn von manchem Geisterkuß,

       Und fühlte oft im heiligen Erguß

       Mich zu der Sonne reinem Dienst erkoren.

      Verzeih wenn mich mein eignes Herz nicht trügt,

       Und mich auf Flügeln stolzer Träume wiegt,

       Daß ich so kühn in Eure Reihen trete;

      Und fassest Du mich auch so rein und warm,

       Wie ich Dich liebe, mit Dir Arm in Arm,

       Um Ewigkeit für unser Bündnis bete. –

       Inhaltsverzeichnis

      Daß ich mit namenloser Freude

       Gefährte deines Lebens bin

       Und mich mit tiefgerührtem Sinn

       Am Wunder deiner Bildung weide –

       Daß wir aufs innigste vermählt

       Und ich der Deine, du die Meine,

       Daß ich von allen nur die Eine

       Und diese Eine mich gewählt,

       Dies danken wir dem süßen Wesen,

       Das sich uns liebevoll erlesen.

      O! laß uns treulich ihn verehren,

       So bleiben wir uns einverleibt.

       Wenn ewig seine Lieb uns treibt,

       So wird nichts unser Bündnis stören.

       An seiner Seite können wir

       Getrost des Lebens Lasten tragen

       Und selig zueinander sagen:

       Sein Himmelreich beginnt schon hier,

       Wir werden, wenn wir hier verschwinden,

       In seinem Arm uns wiederfinden.

       Inhaltsverzeichnis

      Ich wuchs, da gab mein Vater mir

       Ein Schwert von hartem Stahl,

       Nun weihe ich ein Liedchen dir

       O eines Jünglings schönste Zier

       Nun mein zum erstenmal.

      Sei stets des Hülfbedürftgen Schutz

       Geführt vom starken Arm

       Und biete jedem Feinde Trutz

       Sei meinen Freunden stets zu Nutz,

       Zerstreu der Räuber Schwarm.

      Doch diene den Tyrannen nicht

       Und blink fürs Vaterland

       Und hau den, der für Sklaven ficht,

       (Gewiß er ist ein schlechter Wicht),

       Geführt von meiner Hand.

       Inhaltsverzeichnis

      Sind wir denn hier das Spiel des Glückes

       Das sich bald hier bald dorthin neigt,

       Und liegen auf der Waage des Geschickes,

       Die vorhin sank, nun steigt?

      Und sollen immer denn Tyrannen

       Beherrschen unser Wohl und Leid

       Erhöhen, wenn sie Redliche verbannen

       Die Niederträchtigkeit!

      Und stolze Priester uns gebieten

       Was unsre Seele glauben soll,

       Mit Feuer und Schwert verkündigen den Frieden

       Des heiligen Wahnsinns voll!

      Und Kriege ganze Nationen

       Ins Unglück stürzen um den Ruhm

       Daß Einem untertan mehr Regionen

       Als Waffeneigentum?

      Und soll uns dann in Fesseln zwingen

       Die nachgeahmte Häßlichkeit

       Um Weihrauch einem Mächtigen zu bringen

       Nur groß durch Schändlichkeit?

      Nein! Freunde kommt, laßt uns entfliehen

       Den Fesseln, die Europa beut,

       Zu Unverdorbnen nach Taiti ziehen

       Zu ihrer Redlichkeit.

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