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lange Zeit zwischen den Morden.“

      „Ja, ich weiß“, erwiderte Meredith. „Ich habe mit ihrem Chief gesprochen, und er hat gesagt, dass an der Sache nichts nichts dran wäre. Er meinte, sie sei einfach eine Kleinstadtpolizistin, die das Abenteuer sucht. Die Sache ist aber, dass sie immer wieder anruft, und sie macht nicht gerade den Eindruck, verrückt zu sein. Vielleicht handelt es sich also doch um…“

      Erneut wurde Meredith still. Riley blickte ins Innere des Hauses und sah, dass Blaine den Mädchen in der Küche eine Kleinigkeit zu Essen zubereitete. Sie sahen alle so glücklich aus.

      Riley wurde beim Gedanken, den Urlaub vorzeitig beenden zu müssen, ganz elendig zumute.

      Dann sagte Meredith: „Schauen Sie, ich dachte nur, falls Sie vielleicht schon zu viel vom Urlaub haben und Ihnen die Arbeit bereits fehlt, könnten Sie vielleicht runter nach Mississippi fahren und – “

      Von sich selbst ein wenig überrascht hörte Riley, wie ihre Stimme ihn scharf unterbrach.

      „Nein“, sagte sie.

      Es wurde wieder still in der Leitung, und Riley spürte, wie ihr Herz zu rasen begann.

      Grundgütiger, dachte sie.

      Ich habe Brent Meredith gerade eine Absage erteilt.

      Sie konnte sich nicht daran erinnern, das jemals zuvor getan zu haben – aus sehr gutem Grund. Meredith war bekannt dafür, eine starke Abneigung gegen das Wort ‚nein’ zu haben, insbesondere wenn es viel zu tun gab.

      Riley machte sich auf eine saftige Standpauke gefasst. Stattdessen vernahm sie ein ächzendes Seufzen.

      Meredith sagte: „Ja, ich hätte es eigentlich besser wissen sollen. Wahrscheinlich ist an der Sache eh nichts dran. Es tut mir leid, sollte ich Sie gestört haben. Genießen Sie den Rest Ihres Urlaubs.“

      Dann hatte Meredith aufgelegt. Riley blieb auf der Terrasse stehen und starrte auf ihr Handy.

      Merediths letzter Satz ging ihr nicht aus dem Kopf…

      „Es tut mir leid, sollte ich Sie gestört haben.“

      Das klang überhaupt nicht nach dem Chief.

      Entschuldigungen jeglicher Art waren einfach nicht sein Stil.

      Was war da also wirklich los?

      Riley hatte das Gefühl, dass Meredith auch nicht an das glaubte, was er da eben von sich gegeben hatte…

      „Wahrscheinlich ist an der Sache eh nichts dran.“

      Riley hatte den Verdacht, dass irgendetwas an dem Bericht der Polizistin Merediths Interesse geweckt hatte und dass sich in ihm das nagende Gefühl, dass es da tatsächlich einen Serienmörder in Mississippi gab, festgesetzt hatte. Doch da es keine wirklichen Beweise gab, wäre es übertrieben gewesen, von Riley zu verlangen, ihren Urlaub zu unterbrechen, um den Fall zu übernehmen.

      Riley starrte weiterhin auf ihr Handy und begann zu überlegen…

      Sollte ich ihn vielleicht zurückrufen?

      Sollte ich nach Mississippi fahren und wenigstens kurz nachsehen, was da los ist?

      Sie wurde von Aprils Stimme aus ihren Gedanken gerissen.

      „Und, was ist los? Ist der Urlaub vorbei?“

      Riley drehte sich um und sah, dass ihre Tochter auf die Terrasse gekommen war und sie mit beleidigter Miene ansah.

      „Was? Wie kommst du darauf?“, fragte Riley.

      April seufzte und sagte: „Komm schon, Mom. Ich hab’ gesehen, von wem der Anruf kam. Du hast einen neuen Fall, stimmt’s?“

      Riley blickte wieder zur Küche, wo Blaine und die anderen beiden Mädchen noch immer dabei waren, Snacks vorbereiteten. Doch auch Jilly warf Riley kurz einen besorgten Blick zu.

      Plötzlich fragte Riley sich…

      Was zur Hölle habe ich da gerade gedacht?

      Sie lächelte April an und sagte…

      „Nein, ich muss nirgends hin. Stell dir vor…“

      Sie lächelte stolz und fuhr fort…

      „Ich habe ‚nein‘ gesagt.“

      Aprils Augen weiteten sich. Dann lief sie zurück in die Küche und rief den anderen laut zu…

      „Hey Leute! Mom hat nein zu einem Fall gesagt!“

      Die beiden anderen Mädchen begannen „Yay!“ und „Gut gemacht!“ zu schreien, und Blaine schenkte Riley einen freudigen Blick.

      Die Mädchen begannen sich untereinander scherzhaft zu necken, und Jilly sagte zu ihrer Schwester…

      „Ich habe es dir gesagt. Ich hab’ gesagt, dass sie ‚nein‘ sagen wird.“

      April entgegnete: „Nein, hast du nicht. Du warst noch pessimistischer als ich.“

      „Stimmt ja gar nicht“, behauptete Jilly. „Du schuldest mir zehn Dollar.“

      „Wir haben nie darauf gewettet!“

      „Doch haben wir!“

      Die zwei Mädchen schubsten einander spielend und kicherten, während sie sich weiter scherzhaft zankten.

      Riley lachte ebenfalls und sagte: „Ok, Kinder. Jetzt ist gut mit der Streiterei. Verderbt uns nicht den perfekten Urlaub. Lasst uns lieber etwas essen.“

      Dann gesellte auch Riley sich zu der plappernden, lachenden Truppe und den zubereiteten Abendsnacks.

      Während sie aßen, warfen sie und Blaine sich immer wieder liebevolle Blicke zu.

      Sie waren tatsächlich ein Paar mit drei Teenagern.

      Riley fragte sich…

      Wann hatte ich nur das letzte Mal einen so wundervollen Abend?

*

      Riley lief barfuß über den Strand. Das Morgenlicht spiegelte sich in den Wellen. Die Möwen schrien, und es wehte eine kühle, sanfte Brise.

      Das wird ein schöner Tag, dachte sie.

      Doch etwas stimmte nicht.

      Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, was es war…

      Ich bin ganz alleine.

      Sie suchte den Strand mit Blicken ab, doch konnte weit und breit niemanden entdecken.

      Wo sind sie alle hin? fragte sie sich.

      Wo waren April und Jilly und Crystal?

      Und wo war Blaine?

      Eine merkwürdige Panik begann in ihr aufzusteigen. Gleichzeitig kam ihr ein schrecklicher Gedanke…

      Vielleicht habe ich das alles nur geträumt.

      Ja, vielleicht hatte es die letzte Nacht nie so gegeben.

      Vielleicht war nichts von alledem passiert.

      Die liebevollen Momente mit Blaine, in denen sie ihre gemeinsame Zukunft geplant hatten.

      Das Lachen ihrer zwei Töchter – und auch Crystals Lachen, die bald ihre dritte Tochter sein würde.

      Das warme Gefühl der Geborgenheit und der Zugehörigkeit – ein Gefühl, das sie ihr gesamtes Leben lang gesucht hatte, nach dem sie sich immer gesehnt hatte.

      Alles nur ein Traum.

      Und nun war sie allein – genauso allein wie sie es immer in ihrem Leben gewesen war.

      In diesem Moment drangen Worte und Gelächter an ihr Ohr.

      Sie drehte sich um, und da waren sie…

      Blaine, Crystal, April und Jilly rannten über den Sand und warfen einander einen Strandball zu.

      Riley atmete auf.

      Natürlich war es echt, dachte sie.

      Natürlich habe ich es mir

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