Скачать книгу

Spur der Zerstörung und des Chaos.

      „MÄNNER VON KOS!” rief Kavos. „Wer hat es gewagt sich unserem Berg anzunähern?

      Es ertönte ein lautes Rufen, als sich seine tausend Krieger auf einmal nach vorne bewegten und über den Rand der Klippe sprangen, Kavos folgend, ergriffen sie alle die Seile und seilten sich so schnell ab, so dass sie praktisch im freien Fall den Berg hinunter fielen. Duncan folgte mit seinen Männern, auch sie sprangen alle, die Seile ergreifend und ließen sich so schnell herab, dass er kaum atmen konnte; er war davon überzeugt sich den Hals bei diesem Stoß zu brechen.

      Sekunden später landete er hart am Fuß des Berges, hunderte von Metern weiter unten, in einer riesigen Wolke aus Eis und Staub, das Grollen hallte immer noch von dem rollenden Felsbrocken nach. Alle Männer drehten sich um, stellten sich vor die Festung und ließen ein riesiges Kampf Geschrei ertönen als sie ihre Schwerter zogen und sich kopfüber in das Chaos des pandesischen Lagers stürzten.

      Die immer noch von der Explosion benommenen pandesischen Soldaten, sahen mit geschockten Gesichtern auf die Armee, die sich formierte; damit hatten sie definitiv nicht gerechnet. Betäubt, ohne Schutz und mit ihren, vom Brocken zerquetschten, toten Kommandanten, vor ihnen liegend, erschienen sie zu verwirrt um auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. Als Duncan und Kavos und ihre Männer sich ihnen annäherten, drehten sich einige um und liefen weg. Andere versuchten ihre Schwerter zu ziehen, doch Duncan und seine Männer fielen wie Heuschrecken über sie her und erstachen sie, bevor sie auch nur eine Chance hatten zu zustechen.

      Duncan und seine Männer stürzten durch das Lager, niemals zögerten sie, denn sie wussten das Zeit die Essenz des ganzen Angriffs war und so schlugen sie die sich erholenden Soldaten auf jeder Seite nieder, der Spur der Zerstörung, die vom Felsbrocken zurückgelassen wurde, folgend. Duncan schlug in jede Richtung, er stach einem Soldaten in die Brust, einem anderen schmetterte er den Griff seines Schwertes ins Gesicht, einen weiteren trat er um, und sofort duckte er sich und stoß mit seiner Schulter gegen den Nächsten als dieser seinen Kopf mit einer Axt einschlagen wollte. Duncan hielt nicht inne, er schlug jeden nieder, der sich in seinen Weg stellte, schwer atmend, wusste er, dass die anderen immer noch in der Überzahl waren und dass er so viele so schnell wie möglich töten musste.

      Neben ihm schlossen sich Anvin, Arthfael und seine Männer an, jeder von ihnen deckte den Rücken des anderen, jeder von ihnen kämpfte sich vorwärts und stieß und verteidigte in jede Richtung während das Kriegsgeräusch die Garnison erfüllte. In diesem unübersichtlichen Kampf verwickelt, wusste Duncan, dass es schlauer gewesen wäre die Kraft seiner Männer zu sparen und diese Konfrontation zu vermeiden und direkt nach Andros zu ziehen. Aber er wusste auch das es Ehre war, die die Männer von Kos zwang diesen Kampf zu kämpfen und er verstand wie sie fühlten; die klügste Vorgehensweise war nicht immer die, die die Herzen der Männer bewegte.

      Sie bewegten sich mit Geschwindigkeit und Disziplin durch das Lager, die Pandesier waren so verwirrt, dass sie kaum in der Lage waren eine organisierte Verteidigung aufzubauen. Jedes Mal wenn ein Kommandant auftauchte oder sich eine Formation bildete, zerschlugen Duncan und seine Männer diese.

      Duncan und seine Männer rauschten wie ein Sturm durch die Garnison und nachdem gerade erst eine Stunde vergangen war, stand Duncan endlich dort am Ende des Forts in jede Richtung blickend, realisierend, blutüberströmt, dass niemand mehr zum Töten da war. Er stand dort, schwer atmend, als die Dämmerung einfiel und der Nebel über die Berge zog. Alles war unheimlich still.

      Die Garnison war ihre.

      Als die Männer sich dessen bewusst wurden, stießen sie einen spontanen Freudenruf aus, und Duncan stand dort, Anvin, Arthfael, Seavig, Kavos und Bramthos kamen zu ihm rüber, wischten das Blut von seiner Klinge und seiner Rüstung und nahmen alles um sich herum auf.  Er nahm eine Wunde auf Kavos Arm wahr, Blut sickerte durch.

      „Du bist verwundet“,  er zeigte auf Kavos, der es nicht zu merken schien. Kavos schaute nach unten und zuckte mit den Schultern. Dann lächelte er.

      „Ein Schönheitskratzer“, antwortete er.

      Duncan betrachtete das Schlachtfeld, so viele tote Männer, die meisten waren Pandesier, aber es waren auch einige seiner Männer. Dann schaute er nach oben, auf die eisigen Berge von Kos, die über ihnen aufragten und in den Wolken verschwanden, verblüfft darüber wie hoch sie geklettert waren und wie schnell sie hinuntergekommen waren. Es war ein Blitzangriff gewesen – wie der Tod, der vom Himmel regnet – und es hatte funktioniert. Die pandesische Garnison, die Stunden zuvor noch so unverwundbar erschien, war nun ihre, nichts als eine besiegte Ruine, mit all ihren Männern in Blutlachen, tot in der Abenddämmerung liegend. Es war surreal. Die Krieger von Kos verschonten niemanden, hatten keine Gnade walten lassen und waren eine unaufhaltsame Kraft gewesen. Duncan fühlte neuerlangten Respekt für sie. Sie würden entscheidende Partner bei der Befreiung Escalons sein.

      Kavos ebenfalls schwer atmend, betrachtete die Leichen.

      „Das ist es, was ich einen Ausstiegsplan nenne”, antwortete er.

      Duncan sah ihn grinsen als er die feindlichen Körper betrachtete und ihre Männer den Tod von ihren Waffen abstreiften. Duncan nickte.

      „Und ein guter Ausgang war es“, antwortete er.

      Duncan drehte sich um und schaute nach Westen, vorbei an der Garnison, in Richtung der untergehenden Sonne und eine Bewegung verfing sich in seinem Auge. Er blinzelte und sah etwas, dass sein Herz mit Wärme erfüllte, einen Anblick, den er irgendwie erwartet hatte zu sehen. Dort, am Horizont stand sein Schlachtross. Es stand stolz vor seiner Herde, mit hunderten von Schlachtrössern hinter sich. Es hatte wie immer gespürt, wo Duncan war und hier stand es, treu auf ihn wartend. Duncans Herz machte einen Sprung, wissend das sein alter Freund seine Armee das letzte Stück des Weges bis in die Hauptstadt bringen würde.

      Duncan pfiff und als er dies tat, drehte sich sein Pferd um und lief in seine Richtung. Die anderen Pferde folgten, es ertönte ein lautes Dröhnen in der Dämmerung, als die Herde durch die schneebedeckte Ebene galoppierte und zu ihnen liefen.

      Kavos nickte bewundernd neben ihm.

      „Pferde”, bemerkte Kavos, ihr Näherkommen beobachtend. „Ich wäre nach Andros gelaufen.“

      Duncan grinste.

      „Ich bin sicher, das wärst du, mein Freund.“

      Duncan trat nach vorne als sich sein Pferd ihm näherte und streichelte die Mähne seines alten Freundes. Er bestieg ihn und als er dies tat, stiegen all seine Männer mit ihm auf, Tausende von ihnen, eine berittene Armee. Sie saßen dort, voll bewaffnet und starrten in die Dämmerung, nichts vor ihnen als schneebedeckte Ebenen, die in die Hauptstadt führten.

      Ein Sturm der Aufregung durchfuhr ihn als er spürte dass sie an der Schwelle standen. Er konnte es fühlen, konnte den Sieg in der Luft riechen. Kavos hatte sie den Berg hinuntergebracht; jetzt war er dran.

      Duncan erhob sein Schwert und fühlte die Augen all seiner Männer, aller Armeen, auf ihn gerichtet.

      „MÄNNER!“, rief er. „Nach Andros!“

      Sie alle ließen einen lautes Kampfgebrüll ertönen und folgten ihm in die Nacht, über das verschneite Flachland, darauf vorbereitet nicht anzuhalten bis sie die Hauptstadt erreicht und den größten Kampf ihres Lebens gefochten hatten.

      KAPITEL VIER

      Kyra sah nach oben in die einbrechende Morgendämmerung und sah einen Schatten über sich, eine Silhouette die vor der aufsteigenden Sonne stand, ein Mann der nur ihr Onkel sein konnte. Sie blinzelte in Ungläubigkeit als er in ihr Blickfeld eintrat. Hier war nun endlich der Mann, für den sie durch ganz Escalon gereist war, der Mann, der ihr Schicksal preisgeben würde, der Mann, der sie ausbilden würde. Hier war er nun, der Bruder ihrer Mutter, die einzige Verbindung, die es zur Mutter, die sie nie kennengelernt hatte, gab.

      Ihr Herz schlug vor Erwartung schneller als er aus dem Licht heraustrat und sie sein Gesicht sehen konnte.

      Kyra war erstaunt: Er sah ihr verblüffend ähnlich. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der Ähnlichkeit mit ihr hatte – nicht mal ihr Vater, so sehr sie es auch hoffte. Sie hatte sich immer wie eine Fremde

Скачать книгу