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Uwe wurde für einen Moment unsicher, fragte sich, ob er irgendwie bremsen müsste. Heinrich agierte bereits im Unterhemd, Erich hatte die Hosenträger abgestreift. Und die Weiber hatten nicht nur ihre Jacken längst abgelegt, auch ihre Blusen luftig gemacht. Uwe fand, dass er hier nicht der Tugendwächter zu sein hatte. Außerdem war äußerst spannend, wie sich das jetzt hier entwickeln würde.

      Nachdem die Weinflasche geleert war, zog Heinrich Marie-Luise zum Küssen an sich und ließ sich langsam aufs Bett niedersinken, wo beide küssend liegen blieben. Prompt rief Erich, „wir gehen mal nebenan“ und verduftete mit seiner Gabriele, die zwar offenbar überrascht war, aber ebenso wenig abgeneigt. Und Gudrun schaute Uwe groß an.

      „Komm“, sagte er, „das können wir auch!“, fasste um ihre Taille und zog sie nebenan in sein Zimmer. War Uwe dieser ungewöhnlichen Herausforderung gewachsen? Wie ihm schien, durchaus. Nur nicht reflektieren jetzt, sondern tun! Maßvoll, aber tun!

      Gudrun hatte sich nicht gleich aufs Bett gelegt, sondern sich erst einmal artig gesetzt. Er nahm neben ihr Platz, sagte: „Das ist mein Reich“ und entschloss sich, mit Küssen fortzufahren. Was sie erfreulicherweise nicht verweigerte, sondern erwiderte. Der Alkohol hatte ihn mutig gemacht und löste weitere Hemmschwellen. Schon tastete er nach ihrem Busen, einem griffigen Fleisch unter der Bluse. Sie ließ ihn geschehen, schob jetzt ihre Zunge vor beim Küssen. Uwe war im Rausch. Langsam zog er Gudrun nieder, lag jetzt neben ihr und versuchte, zur nackten Brust vorzudringen.

      „Mann“, sagte sie jetzt fast vorwurfsvoll, setzte sich auf, zog rasch ihre Bluse aus und löste den Büstenhalter. Uwe verschlug es den Atem.

      „Weib!“ keuchte er, ihren strotzenden nackten Busen bewundernd. Schon griff er wie hypnotisiert nach diesen atemberaubenden Hügeln, die sich ihm lüstern entgegenstreckten. Zunächst noch scheu zwar, doch da Gudrun ihn gewähren ließ, kostete er die Gelegenheit aus und knetete immer kräftiger. Zum allerersten Mal in seinem Leben ergötzte er sich an einer nackten Weiberbrust! Fast überforderte es seine Sinne.

      Plötzlich warf sich Gudrun ruckartig zurück auf Bett und machte die Beine breit; dabei straffte sie den Rücken, so dass sich ihre Brüste keck aufreckten. Uwe erstarrte gebannt. Ihm schoss ein wilder Gedanke durch den Kopf, aber er verwarf ihn sofort. Was da soeben geschehen war, konnte eine Einladung gewesen sein, eine Aufforderung. Aber er musste, hol’s der Teufel, er musste sie übersehen! Nicht nur, weil die Tür seines Zimmers nicht verschlossen war. Vor allem, weil er keinen Gummi parat hatte!

      Und gar ein Kind für geile Sekunden? Nein, kein Kind! Und schon gar nicht mit Gudrun! Er war zwar besoffen, ziemlich besoffen, aber das bewältigte er noch. Er behielt klaren Kopf. So tat er denn, als habe er diese möglicherweise eindeutige Geste gar nicht wahrgenommen, warf sich mit Leidenschaft auf die liegende Gudrun und küsste und knutschte, dass sie stöhnte. So viel nackte Brust auf einmal und ganz und gar aus heiterem Himmel, das war ohnehin mehr, als Uwe sich für diesen Tag hatte träumen lassen.

      Jetzt fing Gudrun an, an seiner Hose zu nesteln, nicht irgendwo, sondern ganz gezielt dort, wo eigentlich ein Strammer auf Erlösung warten müsste. Weit gefehlt! Da unten spielte sich nichts ab. Uwe registrierte es mit Verwunderung, als sie mit einem Finger schon bei seinem guten Stück angelangt war. Sein Penis hatte keine Lust! Uwe verstand das nicht. Und offenbar war auch Gudrun irritiert, denn sie hörte auf, den schlappen Kerl zu suchen. In dem Moment kam Uwe auf die ihn berauschende Idee, eine ihrer prallen Brustwarzen in den Mund zu nehmen. Gudrun ließ es geschehen, Uwe spürte aber, dass sie gleichsam als Kommentar ihre Beine zusammenpresste. Irgendwie war eine kritische Situation entstanden.

      Da klopfte es an die Tür. Sie schreckten auf. Marie-Luise rief mit kräftiger Stimme: „Wir müssen los!“

      Nebenan war man also am Ziel gewesen. Jedenfalls war das jetzt Uwes erster Gedanke. Er ließ ab von Gudrun, sie erhob sich und ordnete ihre Kleidung. Auch Uwe stopfte sein Hemd wieder ordentlich in die Hose. Man traf sich im Flur. Erich wartete bereits mit Gabriele, die arg ernüchtert schien. Heinrich, noch immer in Schwung, forderte emphatisch, die drei Frauen bis Belvedere zu begleiten. Uwe und Erich schauten sich erschrocken an, und Marie-Luise lachte los.

      „Du bist total närrisch“, sagte sie und beteuerte, sie seien emanzipiert und fänden ihren Weg allein. Woraus Uwe schlussfolgerte, dass deren Beziehung soeben denn doch so ganz innig nicht gewesen sein konnte. Also Verabschiedung an der Tür, mäßiges Hallo. Vorbei! Auch kein Bedarf, sich noch auszutauschen. Total müde verkroch sich jeder der drei Herren in sein Zimmer.

      Uwe fand keine Ruhe. Was eigentlich war da abgelaufen? Er hatte ein ausgesprochen erotisches Abenteuer mit einer Frau gehabt, ohne sie zu lieben! Es war auch keinerlei Liebe entstanden! Alle Knutscherei war rein körperliche Ergötzung gewesen. Er hatte sich an einem immerhin außergewöhnlich geeigneten Objekt einem emotionalen Rausch hingegeben, hatte tolle Brüste bestmöglich ausgekostet. Zwar hatte er keinen Sex gehabt, und das war bitter, zweifellos; aber das war bei solch einer allerersten Runde wahrscheinlich auch nicht zu erwarten gewesen. Seltsamerweise hatte sein Penis ja überhaupt nicht mitgespielt. Möglicherweise verübelte der allzu viel Alkohol. So erfolgreich der Abend verlaufen war, der offenbar lose Zusammenhang von Lust und Liebe gab neue Rätsel auf.

      Worauf es auch am nächsten Morgen keine schlüssigen Antworten gab. Beim Marsch hinauf nach Belvedere ließ Erich durchblicken, dass Gabriele offenkundig noch Jungfrau sei. Womit klar war, dass er das irgendwie erfahren haben musste, andererseits aber wohl eine Entjungferung nicht stattgefunden hatte. Heinrich, in Erinnerung schon wieder gefühlig schwärmend, gab kund, dass er bis zur feuchten Muschi vorgedrungen sei. Zunächst ließ er noch offen, womit. Doch dann kam heraus, dass er nur gefingert hatte.

      Nun sollte Uwe berichten. Aber er hatte Glück. Er musste nicht Rede und Antwort stehen, weil sich im nämlichen Moment ein fremder früher Wanderbursche zu ihnen gesellte, dem ihre erotischen Abenteuer nichts angingen. Insgeheim indessen schlussfolgerte Uwe, dass er die unvermutet gebotene Gelegenheit recht gut genutzt hatte. Und er fand normal, dass die Knutscherei keine Folgen hatte. Sie begrüßten die drei Emanzen an diesem Morgen immerhin mit besonderem Hallo. Aber das war’s dann auch schon. Sie gingen zur Tagesordnung über.

      Gelegentlich allerdings überlegte Uwe, ob er nicht neuerlich versuchen sollte, an Gudruns berauschenden Busen zu kommen. Ihr Verhalten war ja sogar so gewesen, als ob sie geneigt sei, mit ihm zu bumsen. Endlich mal rein mit seinem Steifen in eine Muschi! Das war doch das Allernötigste für ihn. Aber irre! Völlig irre! Gudrun lockte ihn nicht. Wenn er sie während der Vorlesungen heimlich beobachtete und abtaxierte, dann war da Funkstille. Von ihr ging kein Reiz aus. Jedenfalls nicht für Uwe. Der Busen war toll! Gewiss! Aber sonst? Ungefüge Figur! Ganz und gar nicht sein Fall. Wahrscheinlich würde sie sehr anhänglich sein. Es würde schwer werden, die Frau wieder los zu werden. Seine geile Gier hatte ihn neulich fast kopflos gemacht. Sobald er nun seinen Kopf bemühte, riet der, die Finger von der Frau zu lassen. Vorlesungen, in denen Uwe über sein aktuelles sexuelles Befinden meditierte, waren für die Wissenschaft verloren.

      4.Einfach so im Stehen?

      Die sturmfreie Bude, über die Uwe nun verfügte, ließ sich nicht so recht ausnutzen. Bis auf die tolle Knutscherei, die neulich recht eigentlich ohne sein Zutun zustande gekommen war, spielte sich in dieser Hinsicht leider nichts ab. Abgesehen davon, dass er in das Haus am Ratstannenweg schwerlich unbemerkt eine fremde Frau hätte mitbringen können, kam er gar nicht erst in Versuchung; denn er war nach wie vor absolut solo. Und obendrein sammelte er in Sachen Frauenbekanntschaften nur Niederlagen. Die bitterste war die mit Liselotte. Er hatte doch tatsächlich eines Tages noch einen Versuch unternommen, sie in ihrer Wohnung anzutreffen. Und sie war zu Hause gewesen! Aber nicht allein. Sie hatte ihn höchst überrascht angeblickt, als sie die Tür öffnete, ihn aber dann doch hereingebeten. Wie sich prompt herausstellte, ganz offenbar mit einem raffinierten Hintergedanken. Sie hatte ihn nämlich ganz ohne Zweifel benutzt, um ihrem anwesenden Liebhaber vor Augen zu führen, dass sie eine umworbene Frau sei. Anders war ihr Verhalten schwerlich auszulegen.

      Uwe hatte den Fremden mit gebotener Zurückhaltung begrüßt, was dieser ebenso korrekt erwidert hatte.

      „Ich

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