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die vorliegenden Bücher kann ich sagen, dass die praktischen Fragmente alle auch praktisch erarbeitet und und ausprobiert worden sind, sodass die Dynamik und die Möglichkeiten der Rituale nach und nach eine hohe Zielgenauigkeit bekamen. Natürlich sind alle Rituale so konzipiert, dass man sie alleine ausführen kann, da nicht jeder den Halt und die Unterstützung einer magischen Gemeinschaft bzw. Familie besitzt. Doch wenn man will, kann man die Rituale auch ohne Weiteres als Gruppenarbeit verwenden. Gerade bei den Ritualen gilt, dass es Vorschläge und Methoden sind, die man auch selbstständig verändern, erweitern oder ergänzen kann. Die Rituale mögen vielleicht „fest“ wirken, doch ich appelliere an die Kreativität eines jeden, dass man seinem eigenen Selbst folgen soll, um sich die Werkzeuge zu erschaffen, die man individuell benötigt.

      Gleiches gilt auch für die Astralarbeiten. Man muss sie nicht buchstabengetreu verfolgen. Wenn man hier und da Abzweigungen, Möglichkeiten oder Chancen sieht, soll man diese ergreifen. Wenn es um die Astralarbeiten geht, kann ich berichten, dass es wirklich sehr effektiv ist, dass man diese einmal laut vorliest und diese Reise aufzeichnet – mit dem heutigen Stand der Technik, hat fast jeder ein Diktiergerät in der Tasche.

      Bei den praktischen Arbeiten werden sich aber die Geister sicherlich scheiden. Dies mag daran liegen, dass es auf der einen Seite „Dee-Puristen“ gibt und auf der anderen Seite die „Neo-Enochian-Magick“. Beide Lager verstehen sich nicht so gut. Ich denke, dass ich mit dem vorliegenden Werk entweder beide Lager erzürne oder vielleicht auch vereinige. Dies wird aber die Zeit zeigen. Ich bin bei den theoretischen Ausführungen und bei den praktischen Arbeiten eigene Wege gegangen, Wege, die ich praktisch ausgelotet habe und die mir zeigte, was es alles für Möglichkeiten gibt. Nicht alles, was John Dee und Edward Kelley erforschten, niederschrieben und ausprobierten, ist super und fehlerfrei. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass nicht alles überholt ist. Dee und Kelley haben großartige Arbeit geleistet, genauso wie andere Magier (u. a. die des Hermetic Order of the Golden Dawn), die die henochische Magie bekannt gemacht haben.

      Doch leider wurde das breite Spektrum der zweiten henochischen Schöpfungsperiode, das Liber Loagaeth, kaum berücksichtigt. Es gibt hier und da vereinzelte Idee, doch bin ich bei meinen Recherchen und Unternehmungen auf keine Arbeiten gestoßen, die sich tiefer mit dieser kosmischen Goldgrube auseinandergesetzt haben. Zugegeben, es war nicht einfach, doch das Ergebnis, die Möglichkeiten und die Erfahrungen, die ich durch die Arbeiten im und mit dem Liber Loagaeth gewinnen konnte, will ich wahrlich nicht missen.

      Gleiches gilt auch für die henochische Sprache, die Buchstaben und die Möglichkeiten, die man hierdurch erhält. Dies habe ich sehr deutlich erleben dürfen, als ich „neue henochische Calls“ erschaffen habe, die sich auf gezielte Anrufungen beziehen. Doch auch in den verschiedenen Ritualen kristallisierte sich immer wieder heraus, dass die henochische Klangform – die Vokabel „Sprache“ ist hier im Grunde unpassend – eine wahre Macht und Dynamik besitzt, die ihres Gleichen sucht.

      So will ich nun jedem, der den Weg zu diesem Werk gefunden hat, viel Spaß und Erfolg wünschen und gleichzeitig eine obligatorische Warnung mit auf den Weg geben, denn alle Arbeiten und beschriebenen Ausführungen werden stets auf eigene Gefahr ausgeführt werden! Das Problem mit der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert! Daher muss sich jeder selbst prüfen, ob er wirklich für diese geistigen und energetischen Arbeiten bereit ist – gerade, wenn es um die Aethyre und das Liber Loagaeth geht!

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      Instrumente und Theorien der dritten henochischen Schöpfungsperiode – Die henochischen Tafeln und die henochischen Schlüssel

      Schaustein der dritten henochischen Schöpfungsperiode

      Auch in der dritten Schöpfungsperiode der henochischen Magie, spielt der Schaustein eine essenzielle Rolle. Natürlich ist dies nicht wirklich eine Überraschung, doch gerade die Komplexität der dritten henochischen Schöpfungsperiode zeigt, dass Dee und Kelley keinen leichtfertigen Umgang mit diesem Werkzeug pflegten. Wie auch bei den anderen henochischen Arbeiten, ist bzw. war der Schaustein stets ein Verbindungsglied zur geistigen Welt. Interessant hierbei ist jedoch, dass die dritte henochische Schöpfungsperiode die bekannteste und sogar die deutlichste ist. Es gibt hier kaum gravierende Rätsel, wie in der zweiten Schöpfungsperiode. Die henochischen Schlüssel besitzen alle eine Übersetzung, die henochischen Elementtafeln sind genau aufgeschlüsselt und selbst die Sigillen bzw. Siegel der jeweiligen Gouverneure der Aethyre sind bekannt und veröffentlicht. Und diese Arbeiten wurden alle mit Hilfe des Schausteins bewältigt, oder? Nun, kurz und knapp kann man ein deutliches „JA“ dazu sagen, wobei es hier und da immer noch kleinere oder auch größere Fragenzeichen gibt, die die Arbeiten von Dee und Kelley nicht immer klar erscheinen lassen.

      Mit Hilfe des Schausteins wurden sämtliche Arbeiten erledigt, auch wenn man davon ausgehen kann, dass einige Erkenntnisse im Traum oder in einer meditativ-astralen Arbeit gemacht wurden. Doch wer heutzutage magisch arbeitet und sich nur auf ein einziges Medium verlässt, weiß, dass es hier und da doch deutliche Hürden gibt. Wenn man nur mit einem einzigen Werkzeug arbeitet, muss man sein Handwerk wahrlich beherrschen. Es kann nicht oft genug betont werden, dass Dee und Kelley wirklich eine überragende Arbeit geleistet haben.

      Die dritte henochische Schöpfungsperiode, splittet sich natürlich auch wieder in verschiedene Fragmente auf. Doch jedes Fragment wurde letztlich mit Hilfe des Schausteins erschaffen. Egal, ob es nun „der Tisch bzw. die Tafel des Nalvage“ war, die henochischen Schlüssel (wobei zuerst die Schlüssel 1-4 diktiert und übersetzt worden sind, und dann erst die Schlüssel 5-18; diese wurden erst Wochen nach ihrem Diktat mit einer Übersetzung versehen), die Namen der 91 Gouverneure, mit den entsprechenden Zuordnungen zu den Regionen der Erde (niedergeschrieben im Liber Scientia, Auxilii, et Victoria Terrestris), die henochischen Elementtafeln, der „spezielle“ 19. henochische Schlüssel und die Bezeichnung der Aethyre selbst. Sie alle wurden mit Hilfe des Schausteins „gechannelt“.

      Seltsam ist es jedoch, dass nach diesen ganzen Übermittlungen, nach diesen ganzen Anweisungen und immens wertvollen Werkzeugen, die magische Praxis nie wirklich von den beiden Magiern erforscht und niedergeschrieben wurde – abgesehen von der Arbeit „Tabula Recensa“ und die Arbeiten, die sich um die (reformierten) Elementtafeln drehen. Vielleicht wurde die magische Praxis von beiden anders geschätzt und sie sahen sich eher als Mystiker. Vielleicht wurden auch die jeweiligen Arbeiten nicht protokolliert bzw. sie wurden nicht gefunden. Möglich ist hier mal wieder alles. Dennoch ist es ein unumstößliches Faktum, dass nach diesen Arbeiten die Quellen versiegten und der Schaustein letztlich nur noch ein magisches Kuriosum war, welches aber „stumm“ blieb. Daher will ich den Aufruf erneuern, dass die henochische Magie nur ein Skelett ist, ein Skelett, welches jeder magische Mensch selbst zum Leben erwecken muss.

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      Tafel von Nalvage

      Die dritte henochische Schöpfungsperiode hatte ihre Wirkzeit in Krakau. An einem Freitag den 13ten (am 13.03.1584 – nach den Aufzeichnungen von John Dee; nach dem gregorianischen Kalender war es ein Dienstag) erreichte Dee zusammen mit seiner Frau Krakau. Edward Kelley kam einige Tage später – wie Dee am Karfreitag (30.03.1584) schrieb. Die Arbeit von beiden fand dann nach knapp zwei Wochen „Eingewöhnungsphase“ wieder statt bzw. am 10.04.1584 findet man einen weiteren Eintrag im Tagebuch

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