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Teufel käme, dann könnte er die Maränen aus Ostpreußen hierher holen."

      Tatsächlich ist ihm der Teufel erschienen, und er bat darum. Der Teufel sagte ihm dies zu, aber nur unter der Bedingung, dass er ihm seine Seele verschreiben müsse. Der Koch versprach es ihm aber nur, wenn der Teufel mit den Maränen noch vor dem ersten Hahnenschrei ankommt. Sonst hätte der Teufel verloren und würde seine Seele nicht bekommen. Der Teufel verschwand.

      Über Nacht versteckte sich der Mönchskoch im Schilf. Als gegen Morgen die Hähne krähen müssten, es aber noch nicht taten, ließ er den Hahnenschrei hören. Daraufhin haben alle Hähne in der Nachbarschaft zu krähen angefangen. Aber der Teufel war noch nicht da. Als er merkte, dass er zu spät gekommen war, hat er vor Wut den Sack mit den Maränen aus Ostpreußen in den Madü-See geschmissen. Und seitdem gibt es die Maränen in diesem See und keinem anderen in Pommern.'

      Ganz glücklich saß ich auf dem Rückweg wieder bei Vater auf dem Fahrrad. Ich freute mich schon sehr auf die Schule.

      Am 24. August 1944 wurde ich eingeschult. Meine Schule hieß Ihna-Volksschule. Auch bekam ich Fräulein Bohnenstengel als Klassenlehrerin. Sie erkannte mich gleich wieder.

      Das erste, was wir lernen mussten, war das Grüßen am Anfang der ersten Stunde. Bevor unsere Lehrerin in den Klassenraum kam, stellten wir uns auf den Gang neben unsere Tische. Sobald Fräulein Bohnenstengel dann im Raum stand, hoben wir alle die rechte Hand schräg hoch in die Höhe und grüßten mit den Worten: „Heil Hitler." Unsere Lehrerin grüßte genauso zurück. Nun durften wir uns wieder hinsetzen und der normale Unterricht fing an.

      In diesen ersten Monaten bis zum 8. Februar 1945 lernte ich noch, in der altdeutschen Schrift zu schreiben.

      Mein erstes Lied, das ich bei Fräulein Bohnenstengel lernte, gefiel mir so, dass ich es später sogar meinen drei kleinen Kindern beibrachte:

      Die Fröschelein, die Fröschelein, das ist ein lustig Chor,

      sie haben ja, sie haben ja kein Schwänzchen und kein Ohr.

      Quak, quak, quak,.......

      Und kommt der Storch und kommt der Storch, verschwinden sie im Moor.

      Und kommt der Storch und kommt der Storch, verschwinden sie im Moor

      Quak, quak, quak, ........

      Und ist er fort und ist er fort, dann kommen sie wieder hervor. Und ist er fort und ist er fort, dann kommen sie wieder hervor.

      Quak, quak, quak, .......

      In meiner Klasse schloss ich Freundschaft mit einem Mädchen, das in unserer Nähe im Krankenhaus wohnte. Den Namen weiß ich leider nicht mehr. Aber einmal wurde ich von ihren Eltern eingeladen, sie zu besuchen. Ich fand auch den Weg zu ihr. Aber was mir allein lebhaft von diesem Besuch in Erinnerung geblieben ist, das ist, dass sie mir erzählte, dass sich im Nebengebäude die ganzen Leichen befänden von den Menschen, die in den letzten Tagen im Krankenhaus gestorben waren.

      Ich bin nie wieder zu ihr gegangen.

      Langsam kam jetzt der Herbst, den ich als faszinierende Jahreszeit in Erinnerung habe. Meine Mutter hatte mich zu ihrer Näherin mitgenommen, bei der ich hinter dem Haus auf dem Rasen vor ihrem Fenster spielen durfte. Mit Begeisterung schaute ich den gelben Blättern zu, wie sie langsam zu Boden taumelten.

      Wenn ich mit meinen Schuhen durch sie hindurch ging, raschelte es immer so geheimnisvoll. Ich sammelte mir meine Schürze voller hübscher Blätter, steckte jeweils den Stiel eines Blattes durch ein kleines von mir gemachtes Loch in den oberen Teil eines anderen Blattes und stellte auf diese Weise eine lange Blätterschlange mit roten, gelben, hellbraunen und gescheckten Blättern her.

      An einem dieser Herbsttage holte mich Oma Blücher mit ihrem Handwagen ab, setzte mich in ihn hinein und zog mich so zu ihrem Garten. Während sie sich dort beschäftigte, durfte ich darin spielen, bis sie wieder nach Hause musste. Von ihrem Garten ist mir nur noch die Einfassung des Zaunes zur Straße hin in Erinnerung. Dort blühten in einer langen Reihe blaue Herbstastern. Das ist wohl der Grund, weshalb ich diese kleinen blauen Blütensterne so sehr liebe.

      Oma Blücher schenkte mir einen Apfel, den ich zu Hause gleich aufaß. Weil ich davon sehr durstig wurde, ging ich in die Küche und trank aus meiner Muck Wasser. Das löste bei meinen Eltern einen großen Alarm aus. Sofort wurde unser Hausarzt, Dr. Götsch, angerufen. Er kam sofort, untersuchte mich und beruhigte meine Eltern und mich wieder. Mein Magen brauchte nicht ausgepumpt zu werden, wie meine Eltern es zuerst befürchtet hatten. Da hatte ich noch einmal Glück gehabt. Seitdem passte ich höllisch auf, auf Obst kein Wasser innerhalb einer Stunde zu trinken.

      Zum ersten Advent band Vater aus Tannenzweigen einen Adventskranz. Ein verziertes Holzkreuz wurde mit seinen vier Enden darauf festgebunden. An den vier Enden und in der Mitte standen Kerzen, also insgesamt fünf Stück. An roten, breiten Schleifen hing dieser Kranz in der Wohnstube in unserer Augenhöhe von der Decke herunter. In dieser Stube stand Vaters Klavier. Darauf spielte er Weihnachtslieder und sang uns alle Strophen vor. Währenddessen bildeten wir Geschwister, die wir schon gut laufen konnten, mit Mutter einen Kreis.

      Wer konnte, der sang schon kräftig mit. Wer noch nicht singen konnte, der versuchte es jedenfalls. Dazu brannte beim ersten Advent die Kerze in der Mitte, während es in der ganzen Stube dunkel war. Wir gingen, mit den Augen die Kerze auf dem Kranz betrachtend, im Kreis singend um den Kranz. Nach jeder Strophe wechselten wir die Richtung. Das war feierlich. Und Vater kannte sehr viele Lieder für Weihnachten mit sämtlichen Strophen!

      Am zweiten Advent wurden zwei gegenüberliegende Kerzen angezündet. Am dritten Advent kamen die beiden äußeren Kerzen, die noch nicht gebrannt hatten, mit der mittleren Kerze an die Reihe, während am vierten Advent alle äußeren Kerzen angezündet wurden. Am Heiligen Abend gab es bei uns noch keine Weihnachtsbescherung.

      An diesem Abend brannten alle fünf Kerzen auf dem Adventskranz. Immer tanzten wir um ihn herum und sangen unsere Weihnachtslieder.

      Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür. Vater sagte zu Mutter: „Das ist bestimmt der Weihnachtsmann."

      Dieser Ausspruch löste in mir eine sagenhafte Angst aus. Wie der Blitz war ich unter Mutters Bett verschwunden. Irgendwie wurde ich aber auch wieder aus meinem Versteck hervorgezogen. Was danach geschah, das weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass wir erst am ersten Weihnachtstag morgens die Weihnachtsbescherung hatten. Das war so in Vaters Familie üblich.

      1945

      Draußen war es sehr kalt. Über Nacht hatte es wieder geschneit. Vater sagte: "Heute gehen wir rodeln."

      Mutter steckte uns in warme Sachen und dann ging es los. In der Stadt befand sich neben dem Lyzeum ein kleiner Berg, auf dem hohe Bäume standen. Wir rodelten auf dem zugeschneiten Weg hinunter. Dass es kalt und nass war, wenn ich vom Schlitten fiel, gefiel mir ganz und gar nicht. Ebenso war es für mich sehr mühsam, den Berg auf dem glatten Schnee wieder hinauf zu steigen .

      Am 21. Januar 1945 feierten wir meinen siebenten und in meiner Heimatstadt Stargard letzten Geburtstag. An diesem Ehrentag bekam ich eine wunderschöne Puppe mit echten langen dunkelbraunen Zöpfen. Sie trug die BdM-Tracht. Auf diese Puppe war ich sehr stolz und liebte sie sehr.

      Auch Tante Rave kam zu meinem Geburtstagskaffee. Sie trug mir ein altes Gedicht vor, das gut zu meinem Geburtstag passte:

      Es war einmal ein Häschen

      mit einem stumpfen Näschen,

      zwei Ohren lang, einem Schwänzchen klein,

      zwei dunkelbraunen Äugelein.

      Das wohnt im tiefen, tiefen Wald

      bei anderen Häschen jung und alt.

      Und als es einmal Sonntag war

      und gerade sein Geburtstag war,

      da kam der Vetter Nuckelchen

      mit seinem krummen Puckelchen.

      Und von

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