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einen guten Ausgleich gefunden hättest. Da gibt es doch auch Gruppen, die etwas unternehmen. Vielleicht eine Wanderung oder einen Ausflug…oder so.“ „Das füllt mich doch nicht richtig aus. Meine Toten würden mir schon abgehen. Vor allem das Erfolgserlebnis wenn wieder ein Fall aufgeklärt ist. Aber jetzt hab ich ja meine Unterrainers, da hab ich ja noch zu tun.“ Sie beginnen darüber nachzudenken, was man nach einem so aufregenden Leben noch erwarten kann.

      „Der Rollstuhl kann es ja nicht sein!“, meint Wildfang. Dazu muss man wissen, dass Gerd Wildfang so einiges an Hobbys hat. Da ist zum einen das Segeln, dann kommt die Bergsteigerei. Dann seine Vorliebe für Italien. Florenz ist seine zweite Heimat. Angeblich hat er dort eine kleine Wohnung. Wird er danach gefragt, antwortet er immer: „Wer weiß…vielleicht, vielleicht auch nicht?“ Wildfang sollte sich endlich für eine feste Frau entscheiden, so zumindest sieht es sein Vorgesetzter. Gerade in letzter Zeit ist er oft unkonzentriert, weil er in den Seilen zwischen zwei Damen hängt. Beim Kommissar Lauenstein ist das ganz anders. Seine Vorliebe für alte Autos füllt ihn vollends aus.

      Sein Neuzugang ist ein „Einundsiebziger“ Benz. Aus erster Hand. Sozusagen ein Geschenk eines dankbaren Klienten. Dietmar Lauenstein hat ihn vor dem Gefängnis bewahrt. Kerner war bereits verurteilt, da kamen bei Lauenstein Zweifel auf. Er recherchierte nochmals und fand einen entscheidenden Hinweis, der auf die Unschuld von Kerner hinwies. Aus Dankbarkeit fragte Kerner, „Was hätten sie denn für einen Wunsch, den sie sich gerne erfüllen würden?“

      Da Lauenstein gerade nichts Besseres einfiel antwortete er, „Eine alte Mercedes Limousine, möglichst eine S-Klasse.“ Zwei Wochen später stand der Wagen vor seiner Haustüre. „Ein Geschenk“, stand auf einem Zettel, der an der Windschutzscheibe hing. Lange überlegte Dietmar Lauenstein, ob er das Geschenk annehmen kann, aber dann entschloss er sich, den Wagen in seine Garage zu fahren. Weitere drei Wochen vergingen, bis er den Wagen das erste Mal ausfuhr. Seit dieser Zeit sind die beiden unzertrennlich. Ab sofort stehen zwei Oldtimer in seiner Garage.

      An der Türe des Notars steht auf dem Terminplan: „Testamentseröffnung – Moser/Waginger“

      Der Notar ein gewisser Herbert Angstmeier, betritt den Raum, der bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Sogar einige Herren von der Presse sind anwesend. Die drei Kommissare halten sich bewusst im Hintergrund. Beginnend mit dem üblichen Tamtam, kommt dann Notar Angstmeier endlich zum Verlesen des wesentlichen. „Die Frau Bärbel Waginger, verehelichte Unterrainer hat ihr Vermögen wie folgt aufgeteilt, …Der Wald geht an ihren Bruder Werner Waginger!“

      Eigentlich war das die wichtigste Mitteilung. Jetzt kommt nur noch Unwesentliches. Der Anteil am Hotel, wurde durch einen separaten Ehevertrag bereits geregelt. Kommissar Broder meint, „Ich höre wohl nicht recht. Haben denn beide Waginger Töchter einen Anteil am Wald?“

      Die im Raum herrschende Ruhe ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Gerade als die drei Herrn Kommissare gehen wollten, meldet sich der Bürgermeister mit den Worten, „Der Wald gehört mir!“ Der Notar bittet um Ruhe. „Lassen sie uns das im Anschluss klären!“ Broder meint, „Jetzt würde mich das Testament vom Unterrainer interessieren.“ Dann machen wir einen Ausflug nach Sankt Gilgen. Das Wetter passt und die Gegend ist doch wunderschön“, meint Wildfang.

      „Das müsst ihr ohne mich machen, ich habe gerade eine Mitteilung auf meinem Handy erhalten, dass ich zurück muss“, meint Kommissar Lauenstein. Die Kommissare Wildfang und Broder gehen gemeinsam auf den Wagen von Gerd Wildfang zu. „Das mit dem Bürgermeister, dass würde mich schon sehr interessieren.“ Kommissar Broder gibt zu bedenken, „wenn die Wagingerin tatsächlich an den Bürgermeister verkauft hat, ich meine ohne Wissen ihres Bruders, dann haben wir einen weiteren Tatverdächtigen.“

      „Wir müssen zum Grundbuchamt!“, meint Gerd Wildfang. „Aber vorher verabschieden wir noch den Kollegen Lauenstein. Ich lass mir doch mein Freibier nicht entgehen!“ Im Dorfkrug ist kaum noch ein Platz zu finden. Alle wichtigen Personen inklusive des Notars haben sich hier eingefunden. Der Bürgermeister schwingt das Wort und wirft das Wort „Betrug“ in den Raum

      Die Kommissare Walter Broder und Gerd Wildfang erfahren nun, dass der Wald geteilt ist. Der alte Waginger hat seine beiden Töchter zu gleichen Teilen bedacht. In beiden Fällen, ist es ein Hochzeitsgeschenk gewesen. Diese Lösung stammt noch aus der Zeit, als der Senior das Sagen hatte. Aber er verknüpfte mit der Schenkung auch eine Bedingung. Da eigentlich nach altem Brauch nur die Söhne Grund und Boden erben, bestand der Senior auf einen Passus. Zu keiner Zeit, darf Grund und Boden veräußert werden. Beim Ableben der beiden Töchter geht das Erbe an die Familie zurück.

      Der Waldweg ist die Grenze zwischen den beiden Grundstücken. Das bedeutet, dass der Baum der angeblich den Moser erschlug, vom Grundstück der anderen Schwester stammte. Die Bärbel Waginger ist die heutige Unterrainerin. Da sie zuerst verstarb, kommt ihr Vermächtnis zuerst dran. Der Grund und Boden geht laut Testament wieder an die beiden Waginger Brüder zurück. Ein Verkauf ist daher nicht möglich. Dann gibt es noch die Vanessa Moser geborene Waginger, sie lebt in Spanien. Ihr Besitz bleibt unberührt.

      „Warum ist eigentlich die Vanessa nach Spanien gegangen. Haben sich die beiden getrennt, oder wollte sie nur Abstand zur Familie?“, fragt sich Wildfang. Dazu haben sie bislang keine Information. Inzwischen ist Dietmar Lauenstein abgefahren. Die Kommissare Broder und Wildfang sitzen auf der Terrasse und zeichnen auf einem großen weißen Blatt die Zusammenhänge auf. „Eigentlich gibt es nur noch den Werner und den Otto Waginger, und natürlich die Vanessa in Spanien.

      Walter Broder hat inzwischen die Auskunft erhalten, dass das Hotel in Sankt Gilgen an die beiden Kinder Maximilian und Angelika übergeht. Sie sind Volljährig und werden es zukünftig gemeinsam bewirtschaften. „Wer hat eigentlich die Frau vom Moser benachrichtigt? Weiß sie eigentlich vom Tod ihrer Schwester Bärbel und ihres Schwagers? Warum ist der Werner Waginger noch nicht aufgetaucht. Schließlich müsste ihn der Tod seiner Schwester doch sehr nahe gehen? Was sind das eigentlich für Personen“, meint Broder entsetzt.

      Das Gespräch wird auch diesmal von Helene aus der Küche mitgehört. „Hören sie mal, da gibt es etwas, dass sie wissen sollten. Die Bärbel war gar nicht die richtige Schwester vom Waginger. Sie wurde seinerzeit von der Großmutter mit in die Ehe gebracht. Der alte Waginger hat sie zwar adoptiert, aber die Bärbel hatte ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Stiefvater. Angeblich hat der Stiefvater versucht mit ihr ein Verhältnis anzufangen.

      Die Bärbel schlug ihm damals eine Holzlatte über den Schädel. Die Narbe an seiner Stirn begleitete ihn ein Leben lang.“ Dann steht plötzlich Elfi neben dem Tisch von Walter Broder und Gerd Wildfang. „Na, wie weit sind Sie denn schon gekommen? Soll ich ihnen ein Geheimnis verraten. So zum Beispiel, dass der Waginger noch ein weiteres Sägewerk besitzt.“ „Wieso ein weiteres Sägewerk, wo ist es denn?“

      „Es ist ganz einfach, es ist bei Traunstein und es ist viel größer als dieses hier. Es ist ein Betrieb mit vierzig Angestellten. Wir machen hier in Bad Endorf nur die Arbeiten für die Dielenbretter. Diese gehen nach Hamburg zu einer bekannten Firma. In Traunstein, gibt es auch eine Schreinerei, diese fertigt Edles für die Herrschaftsvillen in München.“

      „Ach sieh mal einer an. Jetzt ist mir auch klar, warum der Schwager Moser zu ungeniert für sich arbeiten konnte. Es gab sicher eine Absprache mit dem Waginger“, erklärt Gerd Wildfang.

      Elfi erzählt weiter und redet ganz offen über das Darlehen vom Schwager. „Das Geld hat der Waginger gebraucht um das zweite Sägewerk kaufen zu können. Damals wurde Schwarzgeld benötigt. Da die Unterrainers mit ihrem Hotelbetrieb ziemlich viel Schwarzgeld hatten, kam ihnen die Gelegenheit gerade recht es zu waschen. Und ganz nebenbei half es dem Waginger bei seiner Investition, davon mal abgesehen, blieb das Geld ja in der Familie.“

      „Woher wissen sie denn all diese Dinge. Sie sind doch nur die Sekretärin?“ „Als Sekretärin muss man die Ohren offen halten. Man muss informiert sein, sonst hat man irgendwann das Nachsehen.“ „Schon gut, aber trotzdem vielen Dank für die Information“, meint Kommissar Wildfang. Elfi fragt ihn nun völlig ungeniert, ob er eigentlich verheiratet sei. Im Nachsatz meint sie noch, „Sie gefallen mir recht gut.“

      Wildfang gibt auf diese

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