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gebaut. Wo fahre ich jetzt lang? Hier kenne ich mich ja gar nicht mehr aus. Unsicherheit breitet sich in mir aus. Na Prima, es passt schon wieder alles bestens zusammen, schimpfte ich ärgerlich. Plötzlich kommt eine Weggabelung aber ohne Schilder. Toll. Was nun, links oder rechts? Ich bin verzweifelt und den Tränen nah. Alles hat sich heute gegen mich verschworen. Am liebsten würde ich wieder umkehren. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich den Rückweg in meinem Zustand auch wieder finden würde. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf Lenkrad. Mir ist schwindelig und fast schon schwarz vor Augen. In meiner Brust pocht es heftig, und meine Gedanken kreisen um die Weggabelung. Plötzlich sehe ich, wie verschwommen, die Umrisse einer dunklen Gestalt in einem hellen Licht. Erst denke ich, sie hätte das Gesicht meiner verstorbenen Mutter. Aber das kann ja nicht sein. Ich halluziniere wohl? Dann war die Gestalt auch schon wieder verschwunden. Ich glaubte noch das Wort - rechts - zu hören, und eine entsprechende Gestik dazu zu erkennen. Wie benommen schüttele ich mich. Häm, was war das jetzt eben? Was soll’s. Ich lege den Gang ein und nehme dann die rechte Straße. Nach dem ich das Tempo erhöht hatte, macht sich nun eine kleine angenehme Entspannung in mir breit. Doch nach der nächsten Biegung ist sie mit einem Schlag sofort wieder weg. Was ist das nun schon wieder? Blaulicht, Blinklichter, Polizei, Feuerwehr… alles ist da. Einer der Männer stoppt mich mit einer Polizeikelle. „Ich glaube, sie haben soeben einen Schutzengel gehabt.“ Benommen und mit offenem Mund starre ich auf den Mann. „Ja, vor ein paar Minuten ist den Straßenbauern ein Brückengerüst eingebrochen. Wir wurden über Handy alarmiert. Unsere Leute sind gerade dabei die Abbiegung da vorne zu sperren.“ Mit einem ernsten Gesicht fügte er an: „Wenn Sie den linken Weg genommen hätten, wären sie vermutlich in den Abgrund gerast. Sie hatten großes Glück.“ „Das war kein Glück. Das war mein Schutzengel“, murmele ich vor mich hin. Ich bin völlig baff. „Meine Mutter hat auf mich aufgepasst. Da bin ich mir ganz sicher.“ Sage ich laut zu mir selber. Dann schaue ich hinauf in den Abendhimmel. Unter den vielen kleinen Sternen funkelt einer besonders groß und hell, viel heller als all die anderen. „Oma, bist Du noch wach?“ Ganz ungeduldig füge ich an: „Warte bitte auf mich, ich hab dir eine unglaubliche Geschichte zu erzählen“. Ich stecke mein Telefon wieder ein, hole tief Luft und fahre nun endlich zu meiner Oma.

      4. Die Geburtstagsfee

      Eine Fee ist eine weibliche Märchenfigur, die über Zauberkräfte verfügt. Feen kann man überall begegnen. Aber oft sind sie nur in einer anderen Gestalt für uns sichtbar. Zum Beispiel als Schmetterlinge. Meistens sind sie dann gelb. Oder man erkennt sie als Windhauch, der wie aus dem Nichts kommt, wenn sonst alles still ist. Man erkennt sie auch oft als Wellenbewegung auf einem stillen Wasser. An Kreuzungen tauchen sie manchmal auch auf, und dann sagen sie einem, welchen Weg man lang gehen soll. So berühren sie immer unser Gefühl. Feen sind einfach immer überall. Man muss nur einen Gedanken an sie haben, dann helfen sie einem. Der Gedanke, oder der Wunsch darf aber nie etwas Schlechtes beinhalten, oder etwas Unmögliches sein. Zum Beispiel darf man sich nie wünschen, dass es jemandem anderen schlecht gehen soll. Oder man kann sich auch nicht wünschen: „Wenn ich ein Vöglein wäre, dann könnte ich zu Dir fliegen“. Solche Wünsche erfüllt keine gute Fee. Denn was sollte sie auch tun, wenn Du plötzlich ein kleines Vögelein wärst? Und etwas Schlechte will sie eigentlich auch nicht erfüllen. Warum auch? Nein, es muss immer ein Wunsch sein, der auch mit Deiner eigenen Kraft, und Deinem eigenen Wissen und Können irgendwann selbst in Erfüllung gehen kann. Die Fee hilft Dir dabei, dass Deine Wünsche auch in Erfüllung gehen können. Hab dann einfach nur etwas Geduld. Vertraue auf Dich und auf Deine Fee.

      So war es auch einige Tage vor Sophies Geburtstag. Alle freuen sich schon so auf Sophies Feier. Aber wieder einmal, wie so oft, reklamiert der doofe Mann von nebenan. „Ihre Kinder machen immer einen riesengroßen Lärm.“ „Und beim nächsten Mal beschwere ich mich bei der Gemeinde.“ Ruft er hinterher und dreht sich weg. Auf diesen Vorfall hin bittet Sophies Mutter, dass Sophie ihre Geburtstagsparty nicht veranstalten soll. Und wenn, dann höchsten mit ein oder zwei Kameradinnen. „Wir können uns doch keinen Knatsch mit Herrn Keller leisten.“ Fügt sie an. Sophie ist ganz schön traurig. Sie weiß nun nicht mehr was sie tun soll. Sie hat sich so auf ihre große Geburtstagsfeier gefreut. Wenn es jetzt doch nur eine gute Fee geben würde, die mir hilft, denkt sie sich. Kurze Zeit später kuckt Sophie, traurig und ärgerlich wie sie war, aus ihrem Fenster, das zu Nachbars Grundstück zeigt. Da sieht sie, wie eben der Herr Keller von nebenan versucht, im Garten einen Schmetterling einzufangen. Mit seinem Häscher fuchtelt er immer wieder nach dem schönen Tierchen. „He, lassen Sie bloß den Schmetterling in Ruhe, er hat ihnen doch sicher nichts getan.“ Murmelt Sophie wütend vor sich hin. Sie stampft ärgerlich mit dem Fuß auf den Boden. Und in dem Moment geschieht es. Der Nachbar macht sich ganz lang und will nach dem Schmetterling greifen, der sich auf einem kleinen Ast des Apfelbaumes nieder gelassen hat. Da plötzlich verliert Herr Keller sein Gleichgewicht und stolpert über seine eigenen Füße. Vornüber fällt er genau in die große Rosenhecke, die als Sichtschutz dienen sollte. Nun schreit und schimpft er ganz fürchterlich. Sein Gesicht und seine Arme sind voll gepikst mit kleinen Rosendornen. Jetzt hat er genug und verschwindet schnaubend wieder in seinem Haus. Frau Müller, die Nachbarin von gegenüber, hat genauso zugesehen wie Sophie. Sie musste lachen, als sie sah, was dem mürrischen Nachbarn für ein Missgeschick geschehen ist. Von ihr erfährt Sophies Mutter am anderen Tag, dass Herr Keller verreist ist. „Er will für zehn Tage zu seiner Schwester fahren. Sie soll ihn gesund pflegen und trösten.“ Erzählt Frau Gerber. „Ha, dann ist Herr Keller ja gar nicht da, wenn ich Geburtstag habe.“ Jubelt Sophie. „Mama, darf ich dann doch meine Geburtstagsfeier machen, mit all meinen Freundinnen?“ Sophies Mutter runzelt die Stirn: “Nur wenn Du mir versprichst, dass Du Dich nicht freust, weil Herr Keller in die Hecke gestolpert ist.“ Und mit einem strengen Blick fährt sie fort: „Dann meinetwegen, ja.“ „Ich verspreche es Dir Mama“. Sophie spitz ihren Mund. Lange schauen sie sich mit großen Augen an. Doch dann können sie sich das Lachen nicht mehr verkneifen, und prusten drauflos.

      „Geschieht dem alten Ekel ja auch ganz recht“ schmunzelt leise Sophies Mutter. „Warum versucht der alte Brummbär auch, einen gelben Schmetterling zu fangen…“

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