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Die neun größten Armeen der Kriegsgeschichte. A.D. Astinus
Читать онлайн.Название Die neun größten Armeen der Kriegsgeschichte
Год выпуска 0
isbn 9783738041491
Автор произведения A.D. Astinus
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Marine
Die Marine der Volksrepublik China gliedert sich in drei Flotten mit 215.000 Soldaten. Diese Teilstreitkraft steht im Mittelpunkt der Modernisierungsanstrengungen. Die Flotte verfügt über 70 größere Hochseeschiffe, 55 U-Boote und 55 größere Landungsschiffe, die Marineflieger über knapp 800 Kampfflugzeuge.
Luftstreitkräfte
Die chinesischen Luftstreitkräfte bestehen aus 29 Divisionen mit 250.000 Soldaten. Sie können rund 1800 Kampfflugzeuge, 180 Aufklärer sowie 300 Transport- und Tankflugzeuge mobilisieren.
Raketenstreitkräfte
Die chinesischen Raketenstreitkräfte, auch „Zweite Artillerie“ genannt, unterstehen unmittelbar der Zentralen Militärkommission und sind nicht regional aufgegliedert. Sie wurden 1966 gegründet. Der derzeitige (2010) Kommandeur ist General Jing Zhiyuan. Das Hauptquartier befindet sich in Quinghe nahe Peking. Weiter gliedern sich die Raketenstreitkräfte in eine Frühwarndivision, ein Fernmelderegiment, ein Wachregiment, ein Technikregiment und sechs Raketendivisionen auf. Letztere bestehen aus rund 20 Raketenbrigaden, die jeweils mit einem bestimmten Raketentyp ausgestattet sind.
Das Raketenarsenal umfasst in der Klasse der Interkontinentalraketen rund 20 CSS-4 Mod 2. Darüber hinaus existieren weitere rund 20 Interkontinentalraketen des Typs Dong Feng 4 (CSS-3) mit etwas geringerer Reichweite (10 bis 15 Startrampen). Vor einigen Jahren wurde eine neue Generation Interkontinentalraketen mit Festtreibstoff, die Dong Feng 31 CSS-9 mit drei MIRVs und mobiler Startrampe, in Dienst gestellt. Diese Rakete hat eine Reichweite von 8000 Kilometern (DF-31A: 11.200 km) und eine Genauigkeit CEP von 500 Metern. Rund ein Dutzend dieser Systeme soll einsatzbereit sein. Derzeit können chinesische Interkontinentalraketen vom Typ CSS-4 Mod 2 bis auf Südamerika und einen kleinen Teil Afrikas die gesamte Landfläche der Erde erreichen. Der gemirvte Raketentyp Dong Feng-41 mit rund 12.000–15.000 Kilometern Reichweite als Nachfolger der CSS-4 befindet sich noch in der Testphase. Erster Testflug 2012.
Die ältere Dong Feng 3 (CSS-2) (laut britischen Schätzungen noch zwei gefechtsbereit, laut US-amerikanischen 15 bis 20 mit fünf bis zehn Startrampen) wird derzeit durch modernere Mittelstreckenraketen vom Typ CSS-5/Dong Feng 21 (2010 rund 90 aufgestellt, 75 bis 85 Startrampen) ersetzt. In der Einführung befindet sich außerdem das Modell Dong Feng 25 mit mobilen, geländegängigen Startrampen. Die Dong Feng 25 verfügt über eine Reichweite von bis zu 3200 Kilometern und kann einen zwei Tonnen schweren konventionellen Gefechtskopf tragen. ABC-Gefechtsköpfe sollen im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht vorgesehen sein. Im Mai 2008 wurde bekannt, dass sich in der zentralchinesischen Provinz Haixi nahe der Provinzhauptstadt Delingha auf rund 2000 Quadratkilometern eine Anlage mit 58 Startrampen für Mittelstreckenraketen befinden soll. Zusätzlich sind in der Region möglicherweise zahlreiche mobile Startvorrichtungen stationiert.
Vor allem die Kurzstreckenraketen der Typen CSS-6 (600 km Reichweite) und CSS-7 (300 km Reichweite) werden massiv modernisiert, um ihre Zielgenauigkeit zu erhöhen. Nach britischen Schätzungen verfügte China 2007 über 225 CSS-6 mit 70 bis 80 mobilen Startvorrichtungen und rund 500 CSS-7 mit 100 bis 120 mobilen Rampen. US-Schätzungen von 2010 gehen von 350 bis 400 CSS-6 mit 90 bis 110 Startrampen und von 700 bis 750 CSS-7 mit 120 bis 140 Startrampen aus. Pro Jahr können rund 100 Kurzstreckenraketen hergestellt werden, allerdings haben die USA 2010 eine Verlangsamung bei der Stationierung neuer Kurzstreckenraketen festgestellt. Laut US-Verteidigungsministerium sind sämtliche CSS-6 und CSS-7 in den Taiwan gegenüberliegenden Küstenbereichen stationiert. Insgesamt sollen sich dort sieben Raketenbrigaden mit rund 1100 Kurzstreckenraketen befinden, die durch einige Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper, unter anderem zur Seezielbekämpfung, ergänzt werden.
Für alle Typen chinesischer Interkontinentalraketen sowie für die Mittelstreckenraketen vom Typ CSS-5 existieren nukleare Sprengköpfe. Seit 2005 werden auch EMP-Gefechtsköpfe zum Einsatz gegen elektronische Systeme eingeführt. Eigene landgestützte Marschflugkörper der Typen DongHai 10 und YJ-63 (auch von Schiffen einsetzbar) werden seit 2007 an die Truppe ausgegeben. Im April 2008 waren nach US-Schätzungen 200 bis 500 DH-10 einsatzbereit. Luftgestützte Marschflugkörper befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Zudem entwickelt China vermutlich Navigationssysteme für Kurz- und Mittelstreckenraketen, die in der Lage sein sollen, Schiffe zu treffen.
Zudem ist derzeit ein U-Boot der Xia-Klasse und voraussichtlich 2009 zwei der Jin-Klasse mit jeweils zwölf nuklear bestückbaren Raketen der Typen JL-1 und JL-2 ausgerüstet. Diese Einheiten gehören jedoch zur Marine und nicht zu den Raketenstreitkräften.
Das US-Verteidigungsministerium erwartet noch vor 2010 die Indienststellung einer neuen Interkontinentalrakete mit der Bezeichnung JL-2, die von U-Booten aus gestartet werden kann und über eine Reichweite von 12.000 Kilometern verfügt.
Bewaffnete Volkspolizei
Die „Bewaffnete Volkspolizei“ (People’s Armed Police Force – PAPF) untersteht unmittelbar dem Staatsrat und der Zentralen Militärkommission. Dabei handelt es sich um eine Truppengattung, die sowohl Polizeiaufgaben innerhalb der VBA als auch Polizeiaufgaben im zivilen Umfeld (unter anderem Aufstandsbekämpfung und Bewachung wichtiger Infrastruktureinrichtungen) und Grenzschutzaufgaben übernimmt. Nach chinesischen Angaben sind jederzeit 260.000 Mitglieder der PAPF im aktiven Dienst. Die Grenzschutz-Einheiten sind in 30 Provinz-, 110 Grenzpräfektur- und 20 Marine-Einheiten in Küstenpräfekturen eingeteilt, an die sich weitere Untergruppen, Stationen und mobile Einheiten anschließen. Nach chinesischen Angaben haben diese Grenzschutzeinheiten von 2007 bis 2008 4400 illegale Grenzgänger verhaftet, 3,8 Tonnen Drogen und Schmuggelwaren im Wert von 620 Millionen Renminbi beschlagnahmt, mehr als 19.000 Kriminalfälle aufgeklärt und mehr als 60.000 Ordnungswidrigkeiten verfolgt.
Reserve
Heer, Luftstreitkräfte, Marine und Raketenstreitkräfte verfügen jeweils über eigene Reserveeinheiten. Lediglich die Heeres-Reserve und die Flugabwehr-Reserve der Luftstreitkräfte umfassen unmittelbare Kampfeinheiten. Die übrigen Reserveverbände sind in erster Linie Unterstützungs- und logistische Einheiten. Die Reserven sind in Einheiten ab Divisionsgröße parallel zu aktiven VBA-Einheiten aufgestellt und jeweils fest einer zivilen Gebietskörperschaft der Volksrepublik zugeordnet. Allerdings gibt es auch Verbände, die einzelnen Großstädten oder größeren Industriebetrieben zugeteilt sind. Jeweils ein Drittel der Angehörigen einer Reserveeinheit soll pro Jahr eine 30-tägige Übung absolvieren.
Von 2006 bis 2010 will die Volksrepublik ihre Reserve von zehn auf acht Millionen Angehörige reduzieren und den Schwerpunkt weiter von Kampf- hin zu Unterstützungseinheiten verschieben. Innerhalb der Gesamtheit der Reserve besteht für rund 500.000 Reservisten ein höherer Mobilisierungsgrad, so dass diese Mannstärke in vergleichsweise kurzer Zeit mobilisiert werden könnte.
Ausrüstung
Etat
Der Militäretat Chinas lässt sich zahlreichen westlichen Beobachtern zufolge nur schätzen, weil aus zahlreichen Ressorts Geld verdeckt in die Streitkräfte fließt – was allerdings auch bei vielen anderen Armeen der Welt der Fall ist. Andererseits muss im Fall Chinas der erhebliche Kaufkraftunterschied in Ansatz gebracht werden (ein chinesischer Marschflugkörper schlägt nur mit einem Bruchteil dessen zu Buche, was ein Cruise-Missile die US-Streitkräfte kostet). Für 2008 gibt die chinesische Regierung einen reinen Militäretat von 60,1 Milliarden US-Dollar an für 2009 von 70,2 Milliarden und für 2010 von 78,6 Milliarden. Dieser Wert stieg bis 2012 bereits auf 106,4 Milliarden US-Dollar an. Inklusive verdeckter Zahlungen mit offiziell anderen Verwendungszwecken schätzt das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten die Militärausgaben für 2007 auf einen Wert zwischen 97 und 139 Milliarden Dollar, für 2008 zwischen 105 und 150 Milliarden und für 2009 auf mehr als 150 Milliarden. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass Chinas Militärausgaben im Vergleich zur Größe des Landes und seiner Bevölkerung keineswegs Weltspitze sind (auch gemessen am Bruttoinlandsprodukt). Die chinesische Regierung hat mehrfach die US-Schätzungen zurückgewiesen, die gegenüber ihren eigenen Angaben