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      Inhaltsverzeichnis

      Vorwort

      Seit 2003 bin ich nun offiziell als selbstständiger Personaltrainer tätig. Tatsächlich bin ich bereits seit meinem 16. Lebensjahr als Trainer aktiv. Wenn es auch damals weder hauptberuflich noch bewusst war. Doch bei allen Sportarten, die ich in meiner Kindheit und Jugend ausprobiert habe, Fußball, Fitness, Boxen und viele mehr, stand ich meinen Freunden und anderen Vereinsmitgliedern unterstützend zur Seite. Was ich damit sagen möchte, ist: Jemanden etwas zu lehren, sie oder ihn bei etwas zu unterstützen, weiter zu bringen und besser zu machen - das muss ein Stück weit in einem sein.

      Bis heute habe ich mehr als 3500 Trainingskonzepte und 1000 Mental-Coaching-Konzepte für ManagerInnen, ProfisportlerInnen, PolitikerInnen, SchauspielerInnen et cetera entwickelt. Auch ein „paar“ PersonaltrainerInnen habe ich gecoacht und fortgebildet. Auch habe ich einige Vorträge zum Berufsbild des Personaltrainers halten dürfen. Zum Beispiel auf dem Personaltrainer-Kongress, in zahlreichen Fitnessstudios und in Hotels, mit denen ich kooperier(t)e.

      Regelmäßig erhalte ich Anfragen, ob ich Praktika ermögliche oder MitarbeiterInnen als PersonaltrainerInnen suche - oder ob ich Tipps geben kann, was man denn alles benötigt oder worauf man achten soll, wenn man sich als Personaltrainer selbstständig machen möchte.

      Da ich leider nicht alle Anfragen beantworten kann, Existenzgründer in den meisten Fällen nicht genug Geld haben, um sich eine Fortbildung zu leisten und ich mich daran erinnern kann, wie schwer es für mich war, Informationen zu bekommen und auf die Füße zukommen, habe ich mich dazu entschieden, dieses Buch zu schreiben.

      Hier bekommt der Personaltrainer von morgen alle wichtigen Informationen rund ums Thema Existenzgründung. Von den Anlaufstellen für Existenzgründungs-Darlehen über die eigene Steuernummer, die Internetpräsenz und den Flyer bis hin zu den richtigen Aus- und Fortbildungen.

      Dieses Buch ist ein Ratgeber. Sie brauchen es nicht von Anfang bis Ende zu lesen. Lesen Sie nur die Kapitel, die Sie weiterbringen. Setzen Sie Erlerntes so schnell wie möglich um. Das ist es, was Sie weiterbringen wird.

      Viel Spaß und Erfolg,

      Ihr Michael Bauer

      Liquiditäts- und Businessplan

      Das Allererste, wofür ich mich interessierte, als ich mic hdazu entschlossen hatte, mich als Personaltrainer selbstständig zu machen, war meine Liquidität. Woher bekomme ich das Geld, das ich benötige, um mein Vorhaben zu verwirklichen? Meine erste Idee: Zur Bank meines Vertrauens! Dort hatte ich seit meiner Jugend ein Konto. Ich dachte mir, ich erkläre einfach, was ich vorhabe, und die Bank gibt mir dann das Geld.

      Tja, so einfach war es leider nicht. Die Damen am Schalter, mit denen ich sonst immer sprach, wenn ich Geld abhob, informierten mich darüber, dass sie das nicht zu entscheiden hätten, sondern jemand anderes. Jemand, der auf Existenzgründungs-Darlehen spezialisiert sei. Ich bekam einen Namen und eine Telefonnummer. Existenzgründungs-Darlehen – nie gehört. Also war der nächste Schritt, diesen Herrn anzurufen und einen Termin zu vereinbaren. Nichts leichter als das. Ich rief ihn an und wir vereinbarten einen Termin. So, dachte ich mir. Jetzt bekomme ich das nötige Geld und es kann losgehen.

      Während des Gesprächs wurde mir klar, dass auch er mir nicht so mir nichts dir nichts das Geld geben wird. Er sprach von Sicherheiten, einem Liquiditäts- und einem Businessplan.

      Was bitte? Auch davon hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Er erklärte mir, dass ein Klein- oder ein Existenzgründungs-Darlehen nur ausgezahlt werden kann, wenn die Bank versteht, was mein Geschäft ist, wie ich meine Klienten erreiche und wie viel Geld ich künftig zu verdienen glaube. Und das bitte so konkret wie möglich. Und vor allem – schriftlich. Für die ersten drei Jahre!

      Oje, oje, dachte ich mir. Ich brauche doch Geld. Das wird nie was. Woher soll ich denn wissen, wie ich an meine Klienten komme. Woher, wie viel Geld ich verdienen werde …

      Aber Personaltrainer zu werden, war mir so wichtig, dass ich dran blieb. Der Liquiditätsplan und der Businessplan waren in einem Programm verknüpft, das mir der Banker samt einiger Informationen mit gab. Rufen Sie mich an, wenn Sie soweit sind. Dann vereinbaren wir erneut einen Termin und ich schaue mir Ihr Konzept einmal an, sagte er.

      Wenn ich etwas in den einen Plan eintrug, veränderte sich auch der Inhalt des anderen. Einnahmen, Ausgaben, Versicherungen, Equipment und und und. Es war eine Menge Arbeit. Aber mir wurde klar: Wenn ich nicht weiß, wie es klappen soll, wie ich an meine Klienten gelange und wie viel Geld ich verdiene, woher soll es dann die Bank wissen?! Wieso sollte die Bank mir Geld geben, wenn ich nicht erklären kann, wie ich es zurückzahlen werde? Und wie kann ich ohne dieses Wissen meine Zukunft planen?

      Kurzum, so ein Plan war gar nicht schlecht. Und auch Sie werden einen Liquiditäts- und Businessplan schreiben müssen, wenn Sie eine Bank für Ihr Vorhaben gewinnen wollen. Natürlich möchte die Bank das Geld, das sie Ihnen leiht, wiederhaben. Zwar in kleinen Raten, aber regelmäßig und zusätzlich mit ein paar Zinsen.

      Eine andere Idee ist es, Ihre Familie oder Ihre Freundeum das entsprechende Kleingeld zu bitten, wenn Sie die Möglichkeit haben. Ich rate Ihnen dabei, Ihren Stolz zu missachten. Denn im Allgemeinen ist es günstiger und entspannter, sich auf diesem Weg das Geld zu leihen.

      Ohne Plan ist es sehr schwierig, voran zu kommen. Ich empfehle Ihnen, auf jeden Fall solch einen Plan

      aufzustellen. So haben Sie eine Übersicht darüber, was Sie einnehmen werden und müssen und wie hoch in etwa Ihre Ausgaben sein werden.

      Bei den Banken und im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Angebote zum Liquiditäts- und Businessplan.

      Mir wurde erst bewusst, wie viel Startkapital ich tatsächlich brauchte, als ich begann, meine Unternehmung zu planen. Wissen Sie, was Sie benötigen, um durchstarten zu können? Das ist natürlich auch davon abhängig, was Sie an Equipment, Mobilität und so weiter planen …

      Weitere Informationen zu diesem Thema bekommen Sie bei Ihrer Hausbank oder im Internet. Zum Beispiel hier: www.businessplan4u.de oder www.fuer-gruender.de.

      Mobilität

      Als ich anfing, hatte ich kein Auto. Dafür gab es zwei einfache Gründe: Erstens hatte ich kein Geld - und zweitens keinen Führerschein. Ja, richtig gelesen. Ich war 25 und hatte keinen Führerschein. Kein Geld, soll heißen, ich hatte mir 5000 Euro geliehen. Davon wollte ich meinen Führerschein machen, die Miete zahlen, Essen kaufen und alle anderen Kosten decken. Mehr gab es nicht. Nur diese 5000 Euro. An ein Auto war also nicht zu denken.

      Es war nicht ganz einfach, aber ich kam dennoch zu meinen Klienten. Ich schaffte es, meine Termine so zu legen, dass sie nahe beieinander waren. Es gelang mir, die öffentlichen Verkehrsmittel so zu nutzen, dass ich meine Termine wahrnehmen konnte.

      Natürlich waren das zu Beginn auch nicht sehr viele. Zwei bis drei Termine hatte ich täglich. Die konnte ich auf diesem Weg problemlos annehmen.

      Allerdings war es mein Ziel mehr Klienten zu gewinnen und mehr Geld zu verdienen. Das war ohne ein Auto nicht möglich.

      Nach einiger Zeit hatte ich ein paar Euro gespart und legte mir ein Auto zu. Ein kleines. Ein sehr kleines. Aber das war egal. Ich war nun in der Lage, mehr Klienten anzunehmen und Termine flexibler zu legen.

      Ich weiß, dass einige Ausbildungsinstitute davon abraten, den Einstieg in die Selbstständigkeit als Personaltrainer ohne ein Auto zu wagen.

      Es ist nicht einfach, ohne ein Auto zu starten. Das ist wohl war. Aber es ist möglich. Heute noch eher als vor zehn Jahren. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind um ein Vielfaches besser vernetzt als damals.

      Länger als sechs Monate empfehle ich diesen Weg allerdings nicht. Denn natürlich müssen Sie Umsatz und somit Einkommen erwirtschaften. Wenn Sie dauerhaft öffentliche Verkehrsmittel nutzen, können Sie Ihre Zeit kaum besser einteilen - und das führt dazu,

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