Скачать книгу

nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden dürfen. Eine Einwilligung gilt im Allgemeinen als erteilt, wenn der Fotografierte für das Ablichten Geld erhalten hat.

      Ob das Recht am eigenen Bild vorhanden ist, gilt unabhängig davon, wie viele Personen auf einem Bild zu sehen sind. Entscheidend ist lediglich, dass eine Person auf dem Bild erkennbar ist. Für das Merkmal der Erkennbarkeit ist es dabei nicht notwendig, dass die Person von vorne fotografiert wurde, auch bestimmte andere körperliche Merkmale können dafür ausreichend sein.

      Ausnahmen vom Recht am eigenen Bild bestehen bei Bildern aus dem Bereich der Zeitgeschichte (z. B. Aufnahmen von Politikern), Bildern, auf denen eine Person nur Beiwerk ist (z. B. Foto von einem Gebäude, auf dem auch Menschen zu sehen sind), Bilder, die bei öffentlichen Veranstaltungen (z. B. Umzug, Kundgebung, Stadtfest) entstanden sind sowie bei Bildern, die ohne Auftrag erstellt wurden und einem allgemeinen Interesse der Kunst dienen. Die letzte Kategorie ist jedoch meist nur schwer zu beweisen.

      Grundsätzlich empfiehlt es sich, Personen um Erlaubnis zu bitten, bevor man sie fotografiert. Zwar ergibt sich dabei das Problem, dass man weniger spontane Aufnahmen machen kann, dafür kann man eine Menge Ärger vermeiden. Will man auf Reisen Straßenkünstler fotografieren, kann man diesen beispielsweise etwas Trinkgeld für das Zulassen der Fotografie geben. Wenn man schon vorab plant, Bilder zu veröffentlichen und Geld damit zu verdienen, und man auf Nummer sicher gehen will, sollte man besser eine schriftliche Einverständniserklärung aller Fotografierten einholen (genannt „Model Release“).

      Panoramafreiheit

      Rechtliche Einschränkungen bestehen auch beim Fotografieren von modernen Gebäuden oder Kunstwerken. Im Prinzip unterliegen diese dem Urheberrecht, solange der Architekt oder Künstler noch nicht 70 Jahre tot ist. In Deutschland gilt allerdings die Panoramafreiheit, die besagt, dass alle Bauwerke und bleibende Kunstwerke von öffentlichem Grund aus fotografiert werden dürfen und die so entstandenen Bilder anschließend veröffentlicht und verkauft werden dürfen.

      Wichtig ist dabei aber, dass die Bilder von einem allgemein zugänglichen Ort aus gemacht wurden. Ein Hilfsmittel wie eine Leiter oder Ähnliches ist nicht erlaubt. Auch das Fotografieren eines modernen Gebäudes vom Balkon oder Fenster eines Privathauses gegenüber aus verstößt gegen das Urheberrecht, wenn der Architekt noch lebt oder noch nicht mehr als 70 Jahre tot ist. Der Fotograf darf ein so entstandenes Bild ohne Erlaubnis des Architekten nicht veröffentlichen und nicht verkaufen. In die Panoramafreiheit fallen darüber hinaus nur Außenaufnahmen von Gebäuden. Für Fotos von Innenräumen ist eine Genehmigung notwendig, auch wenn diese von der Straße aus aufgenommen sind (z. B. mit einem Teleobjektiv).

      Kunstwerke, also etwa Skulpturen, die im öffentlichen Raum ausgestellt sind, fallen nur unter die Panoramafreiheit, wenn sie dauerhaft dort angebracht sind. Von Skulpturen, die im Rahmen einer Ausstellung oder eines Kunstprojekts kurzzeitig an einem öffentlichen Ort ausgestellt sind, dürfen nicht ohne Zustimmung des Künstlers Fotos veröffentlicht und verkauft werden.

      Schutzlandprinzip

      Die Panoramafreiheit und das Recht am eigenen Bild gilt nicht in allen Ländern im gleichen Maße. Auch innerhalb Europas gibt es teilweise gravierende Unterschiede. So geht die Panoramafreiheit beispielsweise in Österreich wesentlich weiter als in Deutschland, in Frankreich gibt es dagegen gar keine Panoramafreiheit. Kommt es zu einem Rechtsstreit zwischen dem Fotografen und einem Architekten oder Künstler, so wird jeweils das Recht im Land der Veröffentlichung angewandt. Bei einem in Deutschland erscheinenden Buch gilt also deutsches Recht, schwierig ist die Situation bei im Internet zur Verfügung gestellten Bildern.

      Insgesamt sollte man Bilder besser nicht veröffentlichen und verkaufen, wenn man sich nicht sicher ist, dass man beim Fotografieren das Recht eingehalten hat, und möglicherweise eine andere Person das Urheberrecht geltend machen kann oder jemand seine Persönlichkeitsrechte verletzt sehen könnte.

      Schutz vor Diebstahl und Beschädigung der Kamera

Diebstahlgefahr

      Wenn man teures Equipment dabei hat oder in eine gefährliche Region reist, ist es bei der Vorbereitung der Reise eine Überlegung wert, eine Versicherung für Kamera und Zubehör abzuschließen. Ansonsten heißt es, gut auf seine Ausrüstung Acht zu geben und nicht leichtfertig damit umzugehen.

      Den Diebstahl der Kamera kann man meist vermeiden, indem man sich an einige einfache Regeln hält. So sollte man die Kamera niemals unbeaufsichtigt irgendwo liegen lassen. Vor allem im Auto sollte die Kamera niemals offen sichtbar herumliegen, sondern am besten im verschlossenen Kofferraum verstaut werden. Will man die Kamera im Hotel lassen, so sollte man sie entweder im Zimmerschließfach einsperren oder, falls dort kein Platz ist, an der Rezeption zur Verwahrung abgeben.

      Durch einen sorgsamen Umgang mit der Ausrüstung kann man außerdem fast immer Beschädigungen vermeiden. So sollte man beispielsweise bei starkem Regen die Kamera durch eine spezielle Schutzhülle oder eine Plastiktüte schützen. Wenn man am Strand fotografiert, sollte man am besten die Linse durch einen Filter vor dem Verkratzen schützen. Auf das Wechseln des Objektivs bei stürmischem Wetter sollte man besser verzichten, damit kein Sand oder Staub in das Kameragehäuse dringen kann. Auch sollte man die Kamera, wenn man sie nicht in Verwendung hat, immer in einer guten Kameratasche verstauen.

      Versicherung für die Kamera

      Wenn man über eine teure Kamera und weiteres Foto-Equipment verfügt, sollte man auch darüber nachdenken, eine Versicherung für die Kamera abzuschließen. Dies gilt in besonderem Maße, wenn man beispielsweise eine Reise in eine besonders diebstahlgefährdete Region unternimmt. Die Höhe der Versicherungssumme bemisst sich immer nach dem Geltungsbereich (Deutschland, Europa, Welt), dem Wert der versicherten Ausrüstung und dem Umfang der Versicherung.

      Bevor man eine Versicherung abschließt, sollte man sich die Bedingungen aber genau durchlesen und verschiedene Versicherungen vergleichen. Ideal ist eine Versicherung, die nicht nur gegen Diebstahl schützt, sondern auch gegen die versehentliche Beschädigung. Meistens sind jedoch Fälle von grober Fahrlässigkeit nicht in der Versicherung enthalten. Auch decken viele Versicherungen Diebstahl nur, wenn die Kamera in irgendeiner Weise eingesperrt war (Kofferraum oder Handschuhfach im Auto bzw. Safe im Hotel). Daneben sollte man sich erkundigen, wie hoch die Eigenbeteiligung im Schadensfall ist und ob die Versicherung den Neuwert deckt oder nur den sogenannten Zeitwert, der deutlich darunter liegen kann. Im Allgemeinen lohnt sich eine Kameraversicherung meist erst bei einem Ausrüstungswert im vierstelligen Bereich.

      Ausrüstung

      Fotografieren auf Reisen bedeutet heute in der Regel fotografieren mit einer Digitalkamera. In diesem Kapitel stellen wir die wichtigsten Kameratypen mit ihren Vorzügen ebenso vor wie die Möglichkeit, mit dem Smartphone die schönsten Momente auf einer Reise einzufangen. Was es sonst bei der Wahl der Ausrüstung – seien es Speicherkarten und Akkus, Wechselobjektive, Stative und Blitzgeräte – zu beachten gibt, ist hier ebenso unser Thema wie die Frage des Schutzes der Ausrüstung durch eine gute Kameratasche oder einen Kamerarucksack.

      Wahl der Digitalkamera

Kamera

      Welche Kamera man am besten auf eine Reise mitnimmt, hängt von vielen Faktoren ab. Am wichtigsten sind die eigenen Vorlieben, denn Vor- und Nachteile lassen sich für alle Arten von Kameras finden. Sicherheitshalber sollte man auf wichtigen Reisen immer zwei Kameras bzw. zwei Gehäuse dabei haben.

      Gute Reisefotos kann man grundsätzlich auch mit relativ einfachen Kameras schießen. Wenn man allerdings über größere fotografische Ambitionen verfügt, eignet sich eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera sicherlich besser als eine Kompaktkamera.

      Kompaktkameras

      Kompaktkameras eignen sich besonders gut, wenn man beim Reisen größeren Gepäckeinschränkungen

Скачать книгу