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Alternative! Doch bin ich diese Tour schon 2008 gefahren, als ich von Klagenfurt nach Dubrovnik unterwegs war. So entscheide ich mich für eine Route durch Griechenland und Mazedonien zum Ohridsee an der albanischen Grenze, dann nordwärts durch Mazedonien und Serbien zum Donau-Durchbruch beim Eisernen Tor. Anschließend will ich der Donau bis Mohács in Ungarn folgen. Das Hochwassergebiet an der Save Mündung bei Belgrad muss dabei vielleicht weiträumig umfahren werden. Ab Mohács fließt die Donau nach Norden zum Donauknie. Ich plane den direkten Weg über den Plattensee nach Wien zu nehmen; das ist kürzer als dem Fluss zu folgen und landschaftlich wahrscheinlich interessanter. Mittels meiner bewährten Methode „Luftlinie mal 1,5“ (Wiebers, 2013) schätze ich die Entfernung auf 1800 km bis 2000 km. Am 27.6. will ich in Wien sein, um noch zwei Tage bei meiner Tochter zu verbringen. An- und Abreisetag zählen wie üblich zusammen als einen Fahrtag, also bleiben noch 24 Fahrtage zur Verfügung. Das klingt ziemlich entspannt und lässt noch Luft für Umwege und Pausentage, wenn ich wie üblich mit 100 km pro Tag kalkuliere. Der erste Teil bis zum Eisernen Tor ist bergig, anschließend ist es überwiegend flach. Die folgende Karte zeigt den Verlauf der geplanten Tour, wie sie letztlich stattfand. Mit 2287 km war sie etwas länger als veranschlagt; die Punkte markieren die Tagesabschnitte.

Bild 201139 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.

       3.6. – 27.6.14: Saloniki – Wien (© OpenStreetMap-Mitwirkende (OpenStreetMap, 2014))

      So viele Länder wie ursprünglich gedacht werde ich also nicht bereisen, aber Mazedonien und Serbien sind völliges Neuland für mich, und man soll es ja auch nicht übertreiben mit „Fremdheit und Abenteuer“. Wie wenig uns mit diesen Ländern verbindet, merkt man an den Telefonkosten. Tschibo berechnet 2,99€ pro Minute und 0,59€ pro SMS! Ich notiere mir die Anschriften und Telefonnummern der deutschen Botschaften und Konsulate der Länder, die ich zu besuchen gedenke und prüfe noch die Web-Seiten des Auswärtigen Amtes (Auswärtiges Amt, 2014) auf Reisewarnungen. Nur an die üblichen Vorsichtsmaßnahmen wird erinnert, z.B. dass man nachts nicht fahren soll, da die Straßenverhältnisse schlecht sein können. Das habe ich ohnehin nicht vor. Ich notiere mir die Wechselkurse, denn bis auf Griechenland und Österreich ist der Euro noch nicht eingeführt. Ganz wichtig: Die Termine für die Spiele der deutschen Mannschaft bei der Fußball-WM, denn die Gruppenphase werde ich unterwegs erleben. Für den Notfall deponiere ich 50€ in kleinen Scheinen zusammen mit einer Ausweiskopie im Sattelrohr.

      Mit touristischer Infrastruktur und Campinglätzen ist unterwegs kaum zu rechnen, außer am Plattensee und vielleicht auf dem Donau-Abschnitt. Dort sind sicher Radler unterwegs. Also ist überwiegend „Wildzelten“ angesagt. Der Kocher kommt natürlich mit ins Gepäck, dazu ein Kilogramm Müsli, gemischt mit Trockenmilch, sowie Soßenpulver für Tomatensoße, „Bami Goreng“, „Nasi Goreng“, „Chop Suey“ etc. und eine Mettwurst als „Fleischersatz“. Mein Gepäck ist in etwa für jede Tour gleich: Fahrradkleidung und Freizeitkleidung in gedeckten Farben. In Erwartung warmen Sommerwetters kommt eine kurze Hose in die Taschen. Die „Winterkleidung“ bleibt zuhause, aber die Regenkleidung muss natürlich mit. Wer sich für meine Kochkünste und die detaillierte Packliste interessiert oder weitere Tipps zum Reisen mit dem Fahrrad benötigt, sei auf meine Ausführungen in (Wiebers, 2013) verwiesen.

      Ein dicker Packen Landkarten muss mit: Griechenland, Mazedonien, Serbien Süd, Serbien Nord, Ungarn und ein Übersichtsblatt „Balkanhalbinsel“ aus dem Schulatlas (Diercke Weltaltlas, 2002). Ein Fahrrad-Navigationsgerät besitze ich noch nicht, und wenn ich eines besäße, würde ich trotzdem Papierkarten mitnehmen. Als Neuerung habe ich zum ersten Mal einen E-Book-Reader dabei, einen Kindle von Amazon, ein Auslaufmodell, das günstig angeboten wurde. Alte Bücher kann man sich umsonst herunterladen. Sehr schön, denn ich lese gerne ältere Literatur und entscheide mich für „Anna Karenina“ (Tolstoi, 1877). Ein neues Moleskine (DIN A5, schwarz, kariert) als Tagebuch wird die Reisenotizen aufnehmen. Seit 2010 ist es schon mein viertes „Schwarzbuch“.

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