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Anfangsstrophe Intende qui regis Israel ausfiel.

      Ambrosius betont in immer neuen Wendungen und mit zahlreichen Psalmzitaten die gott-menschliche Doppelnatur des Erlösers, die sich in der Geburt aus der Jungfrau gleich am Anfang seines Erdenwegs manifestiert.

      Bereits vor Luther finden sich Verdeutschungen des bekannten Ambrosiushymnus, so von Heinrich Laufenberg („Kum Har, Erlöser Volkes Schar“, 1418) oder bei Thomas Müntzer (1524). Auch eine spätere Verdeutschung Johann Francks („Komm, Heidenheiland, Lösegeld“) fand eine gewisse Verbreitung.

      Text

      Ambrosius:

      Veni, redemptor gentium;

      Ostende partum virginis;

      Miretur omne saeculum.

      Talis decet partus Deo.

      Non ex virili semine,

      Sed mystico spiramine

      Verbum Dei factum est caro,

      Fructusque ventris floruit.

      Alvus tumescit virginis.

      Claustrum pudoris permanet;

      Vexilla virtutum micant,

      Versatur in templo Deus.

      Procedit e thalamo suo,

      Pudoris aula regia,

      Geminae gigans substantiae

      Alacris ut currat viam.

      Egressus eius a Patre,

      Regressus eius ad Patrem;

      Excursus usque ad inferos

      Recursus ad sedem Dei.

      Aequalis aeterno Patri,

      Carnis tropaeo accingere,

      Infirma nostri corporis

      Virtute firmans perpeti.

      Praesepe iam fulget tuum,

      Lumenque nox spirat novum,

      Quad nulla nox interpolet

      Fideque iugi luceat.

      Gloria tibi, Domine,

      Qui natus es de virgine,

      Cum Patre et Sancto Spiritu,

      In sempiterna saecula.

      Luthertext:

      Nu kom der Heyden heyland /

      der yungfrawen kynd erkannd.

      Das sych wunnder alle welt /

      Gott solch gepurt yhm bestelt.

      Nicht von Mans blut noch von fleisch /

      allein von dem heyligen geyst /

      Ist Gottes wort worden eyn mensch /

      vnd bluet eyn frucht weibs fleisch.

      Der yungfraw leib schwanger ward /

      doch bleib keuscheyt reyn beward

      Leucht erfar manch tugend schon /

      Gott da war yn seynem thron.

      Er gieng aus der kamer seyn /

      dem könglichen saal so reyn.

      Gott von art vnd mensch eyn hellt /

      seyn weg er zu lauffen eyllt.

      Seyn laufft kam vom vatter her /

      vnd keret wider zum vater.

      Fur hyn vndtern zu der hell /

      vnd wider zu Gottes stuel.

      Der du bist dem vater gleich /

      fur hynnaus den syeg ym fleisch /

      das dein ewig gots gewalt /

      ynn vnns das kranck fleysch enthallt.

      Dein kryppen glentzt hell vnd klar /

      die nacht gybt eyn new liecht dar /

      tunckel muß nicht komen dreyn /

      der glaub bleib ymer ym scheyn.

      Lob sey Gott dem vatter thon /

      Lob sey got seym eyngen son.

      Lob sey got dem heyligen geyst /

      ymer vnnd ynn ewigkeyt.

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       https://de.wikipedia.org/wiki/Nun_komm,_der_Heiden_Heiland

      Luther folgte mit seiner vollständigen Reimübertragung des Veni redemptor streng dem Original, gelegentlich, etwa in den Strophen 2 und 6, auf Kosten der Verständlichkeit. Damit brachte er, in bewusstem Gegensatz zum „Schwärmertum“, seinen Respekt vor dem autoritativen altkirchlichen Text zum Ausdruck. Vom ambrosianischen Versmaß wich er durch Verminderung um eine Silbe je Zeile ab. Das Lied fand seine Erstveröffentlichung 1524 in Erfurt und in Wittenberg.

      Wohl hat Ambrosius mindestens vier Melodien zu diesem Hymnus hinterlassen. Die heute gesungene Melodie geht jedoch auf eine Handschrift des Benediktinerklosters Einsiedeln aus dem Jahr 1120 zurück, die möglicherweise aus der musikalischen Blütezeit des Klosters St. Gallen um 900 stammt und im ersten Kirchenton komponiert ist. Die 1524 in Erfurt erschienene Gemeindefassung wurde vermutlich von Martin Luther selbst für seinen Text geschaffen. Wie dieser vermindert sie das Versmaß um die Auftaktsilbe jeder Zeile. Bei dieser deutschsprachigen Fassung handelt es sich um eine Kontrafaktur.

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       Heutiger Liedtext:

      1. Nun komm, der Heiden Heiland,

      der Jungfrauen Kind erkannt,

      dass sich wunder alle Welt,

      Gott solch Geburt ihm bestellt.

      2. Er ging aus der Kammer sein,

      dem königlichen Saal so rein,

      Gott von Art und Mensch, ein Held;

      sein’ Weg er zu laufen eilt.

      3. Sein Lauf kam vom Vater her

      und kehrt wieder zum Vater,

      fuhr hinunter zu der Höll

      und wieder zu Gottes Stuhl.

      4. Dein Krippen glänzt hell und klar,

      die Nacht gibt ein neu Licht dar.

      Dunkel muss nicht kommen drein,

      der Glaub bleib immer im Schein.

      5. Lob sei Gott dem Vater g’tan;

      Lob sei Gott seim ein’gen Sohn,

      Lob sei Gott dem Heilgen Geist

      immer und in Ewigkeit.

      Die Strophen 1, 4, 5, 7 und 8 finden sich heute sprachlich überarbeitet im Evangelischen Gesangbuch (EG 4).

      Das Gotteslob enthält unter Nummer 227 (Galt 108) eine reimlose Neuübertragung des Ambrosiustextes (Strophen 1, 2, 4, 7 und 8) von Markus Jenny („Komm, du Heiland aller Welt“, 1971).

      Der Lutherchoral war Jahrhunderte lang das lutherische Hauptlied der Adventszeit und ist vor allem in der Barockzeit unzählige Male für Orgel, Chor und andere Besetzungen bearbeitet worden. Johann Sebastian Bach schrieb über den Choral 1724 die Choralkantate Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 62, und benutzte bereits 1714 die erste Strophe für Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 61. Ferner gibt es verschiedene Choralbearbeitungen für Orgel von ihm:

      Bach-Werke-Verzeichnis 599 in a-Moll

      Bach-Werke-Verzeichnis 659 in g-Moll

      Bach-Werke-Verzeichnis 660 (Trio super) in g-Moll

      Bach-Werke-Verzeichnis 661 in g-Moll

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