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sie von den entfernteren Verwandten seines Vaters, welche ihm fast alle völlig unbekannt waren, geerbt hatte.

      Der Vampir mit dem durchtrainierten Oberkörper und den muskulösen Armen und Beinen kam wie alle anderen auch aus Tokio. Dort wohnten und arbeiteten sie alle zusammen, bis auf Iris, der von Anfang an beim Vatikan gewesen war.

      Sakuya, der schwarze kurze Haare hatte, war Halbbrite, sein Vater war Japaner und seine Mutter eine britische Touristin, die während eines Japanurlaubs einfach dort geblieben war um seinen Vater zu heiraten.

      Von seinen Vater hatte er alles gelernt, was er wusste und seitdem arbeitete er, wie auch schon sein Vater vor ihm, als Spiritist und Exorzist.

      Das Ziel des makelloses jungen Vampir, der stets ein Pentagramm um den Hals trug, war es, seinen Vater bei ihrem gemeinsamen Beruf zu übertreffen und seine Aufgabe in alle Ewigkeit fortzusetzen. Allerdings hatte er noch ein weiteres Ziel: Er wollte seinen besten Freund, für den er mehr als nur Freundschaft empfand, immer beschützen. Nur ihm war es auch zu verdanken, dass er, wie alle hier, im Vatikan gelandet war.

      Sein bester Freund, der neun Jahre jünger war als er und den er noch aus frühen Menschentagen kannte, lag mit dem Kopf auf seinem Schoß und schlief seelenruhig.

      Er war der Letzte im Bunde und hieß Angel. Seinen echten Namen wussten nur Sakuya, Marik und Salomone, schließlich benutzte er wie fast jeder Vampir ein Synonym.

      Der Junge hatte sich ausgestreckt und präsentierte seine blanke Wirbelsäule, an der sich vom Atlaswirbel bis zum Steißbein hinunter Tätowierungen abzeichneten. Alle Symbole waren in einer fremden Sprache, der Vampir-Muttersprache, gehalten. Diese war verschnörkelt und ähnelte irgendwie allen bekannten Sprachen, doch keiner wirklich. Was sie allerdings bedeutete, wussten nur die wenigsten Vampire.

      Dieser Blutsauger schien eine Vorliebe für Tattoos zu haben, da sich auf seinem linken und rechten Schulterblatt noch Engelsflügel anschlossen und so seinen Namen alle Ehre machten.

      Angel war augenscheinlich ein junger Mann um die siebzehn Jahre mit großen, eisblauen Augen und schwarzen, kurzen Haaren, die ihm aber ins Gesicht fielen. Er war ebenfalls ein Halbbrite, hatte aber einen europäischen Vater und eine englische Mutter. Er trug meistens neben drei roten Ohrsteckern noch einen zehn Zentimeter langen Ohrring in Form eines Kreuzes an seinem linken Ohr, in dem sich eine rote Flüssigkeit befand, welche sich bei jeder Bewegung seines Körpers bewegte.

      Angel, der nur fünf Zentimeter kleiner als sein Freund war, war von Salomone zu einem Blutsauger gemacht worden, welchen er seit diesem Tag verabscheute.

      Er reckte sich, mittlerweile nur noch im Halbschlaf und zeigte, dass auch er Muskeln besaß, gleichzeitig aber schmächtig war. Seine Augenbrauen formten feine Striche und seine kleine Nase passte perfekt zu seinen schmalen Lippen. Sein Gesicht war jugendlich und ohne Falten, makellos anzusehen.

      Das Ziel, was sich der junge Vampir seit seinem Dasein als Monster gesetzt hatte und verfolgte, war für die Menschen ein Held zu sein. Er wollte auch, dass sie ihn so akzeptierten, wie er war und ihn für seine Taten liebten. Allerdings waren diese nicht seine einzigen Vorhaben. Er wollte auch endlich wieder jemanden finden, den er lieben konnte, genauso wie er einst diesen für ihn besonderen Menschen geliebt hatte. Es fehlte ihm in den letzten Jahren zwar nicht an Verehrerinnen und Verehrern, aber es war nie der oder die passende dabei gewesen, dem er auch nur einen Kuss schenken wollte.

      Alle diese Vampire lagen in dem großen Zimmer des unterirdischen Mausoleum herum und schliefen.

      Aber es befanden sich nicht nur Vampire in ihrer Unterwäsche in dem rot-gepflasterten Raum, sondern auch dutzende leere Alkoholflaschen aller Art und zusammengehäufte Kleidungsstücke, von denen man nicht mal mehr sagen konnte, welches wem gehörte.

      Kapitel 3

      Während in den Ruhestätten selig die Vampire ihren Rausch ausschliefen, war am Eingang des Vatikan, am massiven Goldtor, an Schlafen und Ruhe nicht zu denken.

      Um das ganze Gebäude, des Gotteshauses war zwar schon vor fünfzig Jahren eine massive vier Meter hohe Steinmauer aus weißen Marmor erbaut worden, ob diese aber Schutz versprach, war noch unklar. Die Idee dieser Mauer war nicht nur der Schutz vor neugierigen Blicken, sie sollte auch als Schutzwall vor einbrechenden Monstern dienen. Aber genau diese Barriere, vor der unzählige Wachen standen, hatten unbekannte Wesen überwunden.

      Die Unbekannten sprangen einfach so schnell wie der Blitz, zu schnell für die menschlichen Bewacher, über die Mauer und standen nun vor den beiden schwer bewaffneten Soldaten, die die letzte Verteidigungslinie vor den unschuldigen Einwohnern des Vatikan waren.

      Die Wächter, die auf beiden Seiten der Mauer patrouillierten, bemerkten die Kreaturen nicht. Von ihnen war also keine Hilfe zu erwarten.

      Die unheimlichen drei Meter großen, zotteligen Kreaturen, standen nun vor den zwei hilflosen Soldaten, welche das Eingangsportal vor Gefahren abschirmten.

      Die Männer versuchten ihre Waffen zu ziehen, um auf die monströsen Wesen zu schießen, aber noch bevor sich auch nur ein Schuss aus ihren Handfeuerwaffen löste, waren die Beiden auch schon von den Kreaturen, welche ihnen zahlenmäßig haushoch überlegen waren, zerstückelt worden.

      Die treuen Wächter außerhalb des Vatikan, die die Kreaturen auch jetzt nicht bemerkten, standen weiter an den ihnen zugeteilten Posten, nicht ahnend, dass die einzigen Zeugen, welche von den Eindringlingen hätten berichten können, nun tot danieder lagen.

      Diese Menschen, die so eine wichtige Aufgabe innegehabt hatten, konnten nun niemanden mehr beschützen und der Vatikan lag schutzlos vor diesen unbekannten Wesen, aber wer oder was waren diese Killer nur?

      Das Schicksal der Bewohner, die nur aus unschuldigen Nonnen, Priestern und anderen Angestellten bestanden, lag nun in der Hand dieser Bestien. Die Vampire wiederum ahnten noch nichts von der drohenden Gefahr.

      Stille und Schnarchen hallten durch die unteren Katakomben. Die Vampire wälzten sich in ihrem Schlaf, allerdings ging das nur solange bis ein schrilles Schellen diese idyllische Atmosphäre, der sich die Freunde gemeinsam hingaben, störte.

      Es dauerte einige Sekunden bis schließlich Angel als erster durch dieses Geräusch aus seinem tiefen Schlaf erweckt wurde. Er richtete sich auf.

      „Oh, Mann, habe ich ein paar Kopfschmerzen. Ich werde nie wieder was trinken. Wieso bin ich ein Blutsauger, wenn ich trotzdem einen Kater kriege und dann noch dieses Summen was ich im Ohr habe.“

      Angel bohrte seinen linken Zeigefinger in sein linkes Ohr um das Geräusch loszuwerden. Aber dann ging ihm ein Licht auf.

      „Moment mal! Das ist der Alarm. Etwas Schreckliches muss passiert sein, wenn es im Dauerton erklingt. Ich habe ihn noch nicht sooft gehört. Aber er ist nur zu hören, wenn dem Vatikan wirklich Unheil droht oder es schon da ist.“

      Der schwarzhaarige Junge stand auf und weckte als erstes seinen besten Freund Sakuya auf. Mit diesem zusammen weckten sie wiederum die Anderen, die immer noch nichts mitbekommen hatten.

      Nachdem alle wenigstens ansatzweise wach waren, rannten Angel und Sakuya schon die unzähligen Treppenstufen, welche aus der Gruft führten, hinauf bis zur geheimen Tür, welche der Ausgang aus der „Unterwelt“ war.

      Diese Tür würde sie an die Oberfläche, bis in einen der unzähligen Flure, in das Inneren des Papstschlosses, führen.

      Die Geheimtür, war den meisten Mitglieder des Vatikan völlig unbekannt, schließlich war ihnen der Zugang in die Katakomben unter Strafe verboten. Genau dort traten die beiden Vampire nun hinaus.

      Weit hinter ihnen stürmten nun auch die anderen Vampire, die jetzt erst in die Gänge kamen, hinter ihnen her.

      Als Sakuya und Angel aus der Geheimtür traten, schnellte sie sofort wieder hinter ihnen ins Schloss zurück.

      Die weiten Gänge, die mit weißen Wänden und unzähligen christlichen Bilder gestaltet und auf dem Boden

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