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hatte. Später hatte er selbst ein Fuhrwerk und übte diesen Beruf noch bis vor einigen Monaten aus. Er hinterlässt seine junge Frau und zwei Kinder.

      Magnus Edwardson, 27, verheiratet, Navy Lane, war bis zum letzten Sommer ständig als Bäcker tätig, als er hier fortzog und sich nach Antwerpen begab, um sich auf der „WOBKE“ anheuern zu lassen. Seine Schwester ist die Ehefrau des Kapitäns Wisnagrotzky. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

      John Corkish, 65, Witwer, 5, Park Lane, gebürtig von der Insel Man. Er ist früher als junger Mann zur See gefahren und war später Arbeiter. Er war Spezialist im Anfertigen der Explosivstoffe, die zum Sprengen verwandt werden. Er hinterlässt einen Sohn von seiner ersten Frau, Harry Corkish.

      Erwardson verließ seine Arbeitsstelle in der Stadt, um sich auf der VENUS anheuern zu lassen, aber die übrigen 8 waren vorher arbeitslos, und es ist nicht zweifelhaft, dass sie sich nur darum als Seemann verdingten, um dadurch wieder in Arbeit und Lohn zu kommen. Wenn sie eine andere und günstigere Arbeit gefunden hätten, würden sie wohl diese genommen haben, aber sie waren froh über die Möglichkeit, eine lohnende Beschäftigung zu bekommen.

      In Anerkennung ihres persönlichen Wagemutes und der Gefahr, in die sie sich begaben, ist es besonders tragisch, dass sie nun jetzt ihr Leben lassen mussten. Wir sind sicher, dass den Familien und Angehörigen der Männer von der ganzen Stadt aufrichtige Sympathie und Anteilnahme zu ihrem schmerzlichen Verlust zum Ausdruck gebracht wird.

      Es versteht sich von selbst, dass den hinterbliebenen Frauen der verheirateten Männer die Witwenrente gezahlt werden muss.

      Die Beerdigung der Opfer fand am Mittwoch in Norwegen statt. Als ein Zeichen der Wertschätzung für Peter Sim wurde das Liga-Meisterschaftsspiel zwischen Thistle und Soallowy verlegt.

       Alkohol-Schmuggel.

      Da gibt es so gut wie keine Zweifel, dass diese Schiffe, unter welchem Namen sie auch immer segelten, sich mit solchen Geschäften befassten, die man mit Alkohol-Schmuggel bezeichnet und dass Lerwick ein Anlegehafen für sie war. Es scheint jedoch, dass sie vollkommen berechtigt waren, diesen Hafen zu benutzen, vorausgesetzt, dass ihre Ladungen versiegelt waren und dass sie sich andererseits den britischen Zollvorschriften fügten, was sie auch allem Anschein nach beachtet haben, da niemals irgend eine Aktion seitens der Zollbehörden gegen die Schiffe unternommen worden ist. Im Februar, als die ANTON in Alexandra Wharf lag, befahl ihr die Hafenverwaltung, außerhalb des Hafens vor Anker zu gehen, da, wie festgestellt worden war, ihre Ladung leicht entzündbar war, damit im Falle eines Brandes die Hafenanlagen nicht durch Feuer oder Explosion beschädigt würden.

      Ein Mitglied der Hafenverwaltung war auch der Meinung, dass die Verwaltung dem Geschäft, mit dem sich das Schiff befasste, Vorschub leistete, wenn es ihm gestatten würde, längsseits anzulegen. Führende Männer der Öffentlichkeit haben sich heftig dagegen ausgesprochen, dass Lerwick Schiffen, die Alkohol an Bord führen, Vergünstigungen gewährt, und es wurde angeregt, dass die britische Regierung in Übereinstimmung mit den Regierungen der Länder, in denen vermutlich der Alkohol entladen wird, eine gemeinsame Aktion gegen diese Praktiken unternehmen müsse. Aber ohne internationale oder andere Vollmacht kann nichts unternommen werden, da nichts dagegen einzuwenden ist, dass Schiffe, die einer befreundeten Macht gehören, in Lerwick anlegen, wenn ihre Ladung und Papiere in Ordnung sind.

      Den Mannschaften der Schiffe werden gute Löhne gezahlt, die mit 16 bis 20 £ im Monat festgesetzt sind. Sie lassen sich jedoch nie im Zollamt, sondern nur an Bord des Schiffes anheuern, dem sie sich anschließen wollen.

      Es ist bedauerlich, dass bereits einen Tag, bevor die VENUS zurückerwartet wurde – am Freitag letzter Woche – die ersten Nachrichten aus Norwegen eintrafen. Sonnabend war dann der schwarze Tag, als die ersten Nachrichten von der Tragödie in der Stadt bekannt wurden.

      Am Montag wurde folgendes Privattelegramm im Nachrichtenraum ausgehängt und verursachte große Aufregung:

      „Reading Room Lerwick – Venus untergegangen – Bitte übermitteln Sie meine Anteilnahme – Wenn ich irgend etwas helfen kann, lassen Sie es mich bitte wissen – Mc Dowell, Jeanville, Dumfries.“

       Wurde nicht auf die VENUS gefeuert?

      „THE SHETLAND NEWS“ erhielten spät am Montag Abend ein Pressetelegramm, das die letzten Einzelheiten des Unglücks enthielt. Abschriften davon wurden am nächsten Morgen in verschiedenen Schaufenstern ausgehängt und im Laufe des Tages von einer großen Menschenmenge eifrigst studiert. Es wurde festgestellt, dass Savage und Ehalt, die beiden Überlebenden, in Gewahrsam gehalten wurden und dass bewaffnete Posten vor ihren Hotelzimmern aufgestellt waren. Am Mittwoch erhielten wir aus Oslo das folgende Telegramm:

      „Am Dienstag berichtete Savage vor einem Seegericht, dass die ... – unleserlich – ...

      …Die Maschinen waren gestoppt. Sie drehte gegen Land und lief ein zweites Mal auf Grund. Alle Männer waren nun im Wasser. Diejenigen, die sich auf Boote oder Planken retten konnten, hörten die anderen schreien, konnten aber nichts tun. Savage bestritt energisch, dass ein Zollschiff geschossen hatte.“

       Ein oder zwei Rettungsboote?

      Bevor vollständige Informationen zu erlangen waren, wurden Kombinationen angestellt, wie es kommen konnte, dass keiner der neun Shetland-Leute gerettet werden konnte, besonders, da mindestens drei von ihnen, Sim, Forbes und Edwardson, gute Schwimmer waren. Es wurden Vermutungen angestellt, dass sie vielleicht verwundet worden seien, einige deuteten an, eventuell durch Gewehrfeuer, aber dies wird von den norwegischen Behörden und dem 1. Offizier Savage abgestritten, die VENUS sei nicht beschossen worden.

      Dagegen stehen jedoch Berichte aus Norwegen im Widerspruch, von denen einer besagte, es seien 20 Schüsse auf die VENUS abgegeben und einige Treffer beobachtet worden. Es sei weiterhin bemerkt worden, dass das Schiff sogar ziemlich durchlöchert worden sei, sich auf die offene See hinausarbeitete und dann verloren ging. Der Kapitän wurde, so wird berichtet, von den Wellen heruntergespült. Er hatte sich vorher einen Arm gebrochen. Die Geschichte, dass die VENUS das Schiff sei, auf das geschossen worden ist, sollte aber mit Vorbehalt aufgenommen werden, bis genaue Informationen zu erlangen sind.

      Als die VENUS Lerwick verließ, nahm sie als Rettungsboot einen kleinen Kahn an Bord, der früher als Motorboot im Hafen Verwendung fand. Er war nur 18 Fuß (5,5 m) lang und wurde von erfahrenen Seeleuten als völlig ausreichend zur Lebensrettung bei allen möglicherweise eintretenden Unglücksfällen bei stürmischem Wetter und rauer See angesehen. Das erste Boot, das die VENUS besaß, wurde während eines Sturmes zerstört, als das Schiff an den Docks lag. Wie kam es, dass die VENUS zwei Rettungsboote hatte, als das Unglück geschah? Das ist die Frage, die in dieser Woche gestellt wurde, und dieses Geheimnis bedarf noch der Aufklärung.

       Wo das Unglück geschah.

      Das Unglück ereignete sich 61.57° nördlicher Breite und 5,3° östlicher Länge, ungefähr 200 Meilen nordostwärts von „Bressay Light“. Der Punkt ist unmittelbar am Eingang zum Nord Fjord, südlich der Stadt-Halbinsel an der Westküste Norwegens. Dieser Teil der Küste, bis auf eine Entfernung von 6 Meilen jenseits der äußersten, der Küste vorgelagerten Insel, ist buchstäblich übersät von zackigen Felsen und unter der Wasseroberfläche gelagerten Riffen und ist einer der gefährlichsten Küstenabschnitte Norwegens.

      Eine Seekarte von der norwegischen Küste in der Umgebung von Florø wurde in dieser Woche im Nachrichtenraum ausgehängt.

      * * *

      Das Hamburger Abendblatt (oder Fremdenblatt?) berichtete am 16.12.1931:

       Das Geheimnis des Spritschmugglers „VENUS“

      Das Meer als Zeuge.

      In diesem Falle war es nicht die Sonne,

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