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ist wirklich interessant, aber ich glaube nicht, dass es uns in unserem Fall weiterhelfen wird«, meinte sie gelassen. »Der Mord an Klos wurde niemals aufgeklärt. Aber es ist schon komisch, dass Vater und Sohn doch auf ähnliche Weise sterben. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«

      »Na, na. Herbert Klos hat schließlich auch noch einen Sohn. Wir wollen doch kein Unheil heraufbeschwören«, wehrte Kullmann ab.

      Beschwingt verließ Anke das Zimmer. Kullmann schaute ihr nach und staunte über die Wechselhaftigkeit dieser jungen Leute. Sie war an diesem Tag so herrlich unbeschwert. Von ihrer Melancholie vom vergangenen Tag war nichts mehr festzustellen. So gefiel sie ihm gleich viel besser, auch wenn dieser Sinneswandel mit Sicherheit auf Hübner zurückzuführen war. Wieder in die Akte Klos vertieft, schlürfte er an seinem Kaffee, wobei er feststellte, dass dieser zu stark war. Der Fall war nach einiger Zeit eingestellt worden, weil kein Täter zu ermitteln war, trotz dieser langen Liste von Verdächtigen. Nachdenklich erhob er sich und ging zu Hübner ins Büro.

      »Guten Morgen, Andreas.«

      »Guten Morgen, Norbert. Was gibt es? Du bist so höflich«, entgegnete Hübner, der die Tageszeitung vor sich liegen hatte und darin las.

      »Was hatte dieser anonyme Anrufer zu dir genau gesagt?«, wollte Kullmann wissen.

      »Er sagte: Endlich hat es den richtigen Klos erwischt, der es verdient hat. Lange habe ich darauf gewartet«, zitierte Hübner. »Warum interessiert dich das?«

      »Weil ich gerade in der Akte von Josef Klos geblättert habe. Der Fall wurde niemals aufgeklärt und in dem Zusammenhang ist mir dieser Anruf wieder eingefallen.«

      Hübner erhob sich rasch und folgte ihm: »Du meinst, dass der Anschlag damals gar nicht dem Vater galt, sondern seinem Sohn Herbert?«

      »Es wäre doch nicht auszuschließen, oder?«

      Hübner war verwundert. »Du bist also wieder im Jahr 1975 und glaubst, dass das Attentat im Zusammenhang mit dieser Marita Volz stand?«

      »Schau dir doch einfach mal das Foto von Josef Klos’ Leiche an! Er trug einen Trainingsanzug und ein Stirnband, wodurch er durchaus auch für jünger gehalten werden konnte«, meinte Kullmann und hielt dem jungen Kollegen das Foto entgegen.

      »Ja, machte Herbert Klos denn auch regelmäßig seinen Waldlauf?« fragte Hübner ironisch. Mürrisch betrachtete er sich das Bild und gab Kullmann widerstrebend recht: Tatsächlich wirkte Josef Klos jung in dieser Aufmachung.

      »Das weiß ich natürlich nicht, aber beide lebten zu dem Zeitpunkt noch in einem Haus. Es ist doch durchaus möglich, dass er beobachtet wurde, ohne dass der Täter bemerkte, dass er den Falschen beobachtete.«

      Anke, die das Gespräch mit angehört hatte, gesellte sich interessiert hinzu. »Aber, warum glauben Sie, hat der Täter 14 Jahre gewartet, bis er nochmals zuschlägt?« fragte sie. Diese Frage war nicht schlecht, musste Kullmann ihr eingestehen. Er nickte nur nachdenklich mit dem Kopf. »Vielleicht hat sich etwas Vergleichbares wie vor 15 Jahren zugetragen, wodurch der Täter wieder an alles erinnert wurde.«

      »Sie meinen, Herbert hat wieder eine Frau vergewaltigt?«, platzte Anke entsetzt heraus.

      »Nach der Theorie Ihres Freundes Hübner, scheut sich jemand, der es vor Jahren schon einmal fertigbrachte, ein Mädchen zu vergewaltigen, nicht vor einem weiteren Mal«, bemerkte Kullmann bissig, wobei er die entrüstete Reaktion der beiden genau bemerkte.

      Hübner verschwand wütend aus dem Zimmer. Anke schaute ihm dabei verwirrt nach, blieb aber bei Kullmann stehen. Als sie alleine waren meinte sie nur: »Warum reagieren Sie so aggressiv darauf, dass Hübner und ich uns gut verstehen?«

      Kullmann war verwirrt über Ankes Offenheit und schwieg.

      »Sie mögen Andreas nicht besonders, ist es das?«

      »Nein, das sehen Sie falsch«, rechtfertigte er sein Verhalten. »Ich arbeite gerne mit ihm zusammen, aber seine Lebensweise gefällt mir nicht. Dadurch, dass wir täglich zusammen sind, habe ich einiges über ihn erfahren, ob ich das nun wollte oder nicht. Und genau deshalb mache ich mir Sorgen um Sie. Es tut mir leid, aber ich kann meine Sorgen Ihnen gegenüber nicht so einfach abstellen, auch wenn es mich nichts angeht.«

      Anke lächelte. »Sie können nicht einfach behaupten, dass es Sie nichts angeht. Im Grunde genommen sind wir wie eine Familie und müssen miteinander auskommen. Deshalb bin ich froh, einen Vorgesetzten wie Sie zu haben. Durch Sie fühle ich mich hier so richtig wohl. Sie wirken manchmal wie ein Vater auf mich.«

      Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und ließ den Duft ihres Parfüms und den Klang ihrer Worte zurück. Trotzdem ärgerte Kullmann sich darüber, etwas zu ihr gesagt zu haben, er hatte sich doch vorgenommen, ruhig zu bleiben. Um sich abzulenken, vertiefte er sich wieder in die Akte Josef Klos, konnte aber keine Besonderheiten mehr entdecken. Ein Zeitungsartikel war dazu geheftet, mit einem Foto von Hauptkommissar Peter Balduin.

      Wenige Jahre später unterstand Kullmann der Amtsleitung von Balduin, wie er sich noch gut erinnerte. Balduin war ein unangenehmer Mensch. Chauvinistisch und voyeuristisch. Zu dieser Zeit gab es wenige Kolleginnen, da Balduin nicht bereit war, Frauen in den Polizeidienst einzustellen. Seiner Meinung nach gehörte eine Frau hinter den Herd. Zum Glück war seine Dienstzeit nicht lange. Nach einigen Jahren als Amtsleiter ließ er sich in den Ruhestand versetzen.

      Sein Telefon läutete. Es war Hübner aus dem Nachbarzimmer.

      »Also, bevor ich hier meine Zeit mit Akten aus 1975 vertrödele, fahre ich in die Firma Schulz KG und verhöre dort noch weitere Zeugen. Was ist, kommst du mit?«

      Kullmann gab sich geschlagen. Die Akte Josef Klos hatte er durchstudiert und nichts gefunden, was verdächtig hätte sein können. Also gab es wirklich nichts besseres, als weiter zu ermitteln.

      »Ja, ich komme mit.«

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