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      Herkules und die goldenen Äpfel – Rundwanderung durch die Stadt Kassel

      Wichtige Informationen für den Leser

      Im Mittelpunkt dieses spannenden Wanderromans steht Adrian, ein junger Mann aus Kassel, der in seinem Leben frischen Wind, Abenteuer und Liebe vermisst.

      Eines Abends, als er nach einer harten Arbeitswoche im Bergpark Wilhelmshöhe unterhalb der Herkulesstatue sitzt, verspricht Herkules, Adrian drei Wünsche zu erfüllen, wenn er die goldenen Äpfel der ewigen Jugend findet. Adrian begibt sich auf eine Abenteuerreise durch seine Stadt und lernt nicht nur diese von ihren wunderbaren Seiten kennen, sondern auch die Lebensgeschichte von Herkules und wie er zum Helden wurde.

      Sie als Leser können Adrians Weg durch die Stadt verfolgen und gemeinsam mit ihm die vielfältig schönen Gesichter Kassels entdecken. Lesen Sie die Geschichte Absatz für Absatz und laufen Sie Stück für Stück den Wanderweg des jungen Mannes mit.

      Bedenken Sie: Dadurch, dass Sie lesen, schauen und entdecken, ist ein schnelles Vorankommen schwierig. Genießen Sie!

      Die 30 Kilometer lange Rundwanderung ist in zwölf Etappen aufgeteilt (E1–E12). Sie kann in beliebig kleinen aufeinander folgenden Abschnitten, jedoch nur in die eine vorgegebene Richtung gelaufen werden. Den einführenden Teil in die Geschichte lesen Sie am besten direkt beim Herkulesdenkmal, wo die Wanderung startet. Dorthin gelangen Sie bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Haltestelle "Druseltal" und weiter mit dem Bus 22 zum Herkules.

      Für jede Wanderetappe der Rundwanderung sind anfangs Streckendetails wie Länge, Koordinaten von Start- und Endpunkt, Charakter des Streckenabschnitts, Sehenswertes und sonstige Informationen aufgeführt.

      Damit Sie den Weg relativ flüssig wandern können, sind im Text folgende Anweisungen integriert: [L] für "hier stehenbleiben und lesen!" und [W>3] für "jetzt weiterlaufen zu Punkt 3!"

      Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der im Text enthaltenen Informationen übernehme ich keine Haftung.

       Eine Übersichtskarte sowie sämtliche Etappenkarten der Rundwanderung in digital und Farbe können Sie auch auf folgender Internetseite herunterladen:

       https://schreiblabyrinth.tumblr.com

      In den Karten ist die Laufstrecke als gepunktete Linie aufgezeichnet. Des Weiteren sind fortlaufende Nummern für die wichtigsten Punkte entlang der Rundwanderung verzeichnet, welche auch im Text wiederzufinden und so mit der jeweiligen Karte verknüpft sind.

      Die Farbkarten enthalten außerdem folgende Hinweise:

      Gastronomie (lila Stern),

      Lebensmittelmarkt (gelber Punkt),

      Museum (rotes Dreieck),

      Haltestelle Tram/Bus (grüner Stern).

       Wandere & erlebe!

      Etappen des Rundwanderweges

      Ein Versprechen wird gegeben [Startpunkt am Herkules]

      Etappe 1: Vom Herkules zum Merkurtempel [1,6 km]

      Etappe 2: Vom Merkurtempel zur Prinzenquelle [3,1 km]

      Etappe 3: Von der Prinzenquelle zum Aschrottpark [3,7 km]

      Etappe 4: Vom Aschrottpark zum Karl-Marx-Platz [1,7 km]

      Etappe 5: Vom Karl-Marx-Platz zur Schönfelder Straße [1,1 km]

      Etappe 6: Von der Schönfelder Straße zum Weinberg [1,8 km]

      Etappe 7: Vom Weinberg zur Orangerie [1,4 km]

      Etappe 8: Von der Orangerie zur Giesenallee [5,0 km]

      Etappe 9: Von der Giesenallee zum Märchenviertel [1,7 km]

      Etappe 10: Vom Märchenviertel zur Dönche [2,7 km]

      Etappe 11: Von der Dönche zur Löwenburg [4,8 km]

      Etappe 12: Von der Löwenburg zum Herkules [1,4 km]

      Ein Versprechen wird gehalten [Endpunkt am Herkules]

      Ein Versprechen wird gegeben

      Adrian war auf dem Parkplatz hinter dem Herkules angekommen und stellte das Auto ab. In diesem Sommer war er nach Feierabend schon einige Male hier gewesen, um sich zu entspannen. Langsam schlenderte der junge Mann vom Parkplatz aus in Richtung Herkules. Freitagabend. Kaum ein Mensch war hier unterwegs, wahrscheinlich wegen des Fußballspiels, das heute übertragen wurde.

      Sein Blick fiel auf den grün schimmernden Mann, der imposant über Kassel thronte. Mit dem linken Arm stützte er sich auf einer Keule ab. Ohne das Ding wäre es auf Dauer auch ziemlich anstrengend so dazustehen, Wind und Wetter zu trotzen. Über die Keule war das Fell eines Löwen geworfen. Adrian stellte sich vor, wie sich Herkules in kalten Winternächten heimlich das Fell über seinen Rücken legte, um sich zu wärmen.

      Von links näherte er sich dem Oktogon mit der Pyramide, die der Statue als Aussichtsplattform diente. Schon konnte er einen kleinen Teil der Stadt erspähen. Die Sonne ging gerade langsam hinter ihm unter. Entspannt setzte Adrian sich auf die Stufen aus Tuffstein am Eingang des Oktogons. Die Stadt erstreckte sich zu seinen Füssen. Er schloss die Augen und lehnte den Kopf bequem an eine Basaltwand. Sein Herz schlug langsam und regelmäßig. Wochenende!

      Das Gestein, das er mit seiner Schläfe berührte, fühlte sich vertraut an. Ihm war, als würden die letzten Sonnenstrahlen durch das Oktogon hindurch auf seinen Rücken fallen. Ein lauer Luftzug streifte sein Haar. Er saß im Palast der Winde.

      Wie so oft in letzter Zeit dachte er an seine Pläne in den Urlaub zu fahren. Wie gerne würde er mal wieder neue Orte entdecken, vielleicht eine Studienreise machen, bei der er noch etwas lernen konnte. Und er wollte sich verlieben. Ja, am besten noch vor der Reise, damit er sie gleich mitnehmen konnte. Ein Lächeln überflog sein Gesicht.

      Plötzlich begann die Erde zu beben. Adrian schrak auf. Er hatte noch nie von Erdbebengefahr in Nordhessen gehört. Aber aus dem Erdkundeunterricht wusste er noch, dass viele der Berge um Kassel herum erloschene Vulkane waren. Natürlich inaktiv, aber konnten sich die Wissenschaftler wirklich so sicher sein? Vielleicht machte sich unter ihm schon die brodelnde Lava bereit. Wieder bebte es. Der Himmel verdunkelte sich. Adrian wollte weglaufen, damit das Bauwerk nicht auf ihn fiel, doch er war wie gelähmt. Es knarrte, als würde ein nie geöltes Türscharnier aufgehen. Er dachte, dieses unsäglich laute Geräusch müsste die ganze Stadt hören.

      Von oben fielen die ersten Steine. Dicht neben seinem Körper schlugen sie mit lautem Knall auf und zerbarsten in tausend Teile. Erneut ging ein Beben durch das Gemäuer, diesmal mischte sich ein Geräusch unter, das wie ein dunkles Räuspern klang. Adrian traute seinen Augen nicht. Ein riesiges Gesicht beugte sich herab. Es war so gewaltig groß, dass er nur eine Gesichtshälfte erkennen konnte. Als es immer näher kam, sah er bald nur noch das linke Auge. Ein grünes Auge. Aber nicht nur die Pupille war grün, alles vom Auge: das Lid, die Brauen, die Falten unter dem Auge. War das der berühmte grüne Star? Wie konnte er sich darüber jetzt Gedanken machen? Er war in höchster Gefahr, vielleicht sogar dem Tode nah. „Adrian!“, gurgelte die windige Stimme.

      Oh Himmel, das Gesicht kannte seinen Namen. Wie war das möglich? „Wer bist du?“, schrie Adrian dem grünen Auge angstvoll entgegen. „Erkennst du mich denn nicht?“ „Nein, würde ich sonst fragen?“ „Sie nennen mich Herkules.“ Die Stimme klang rau und heiser. Natürlich, wenn man so lang nichts zu sagen hatte. „Du bist nur eine Statue, du kannst nicht sprechen.“, sagte Adrian trotzig und mehr zu sich selbst. „Aber du unterhältst dich doch gerade mit mir.“ „Nein, ich träume nur. Ganz sicher. Ich hatte einen anstrengenden Tag. Ich bin eingeschlafen und du hast dich in meinen Traum geschlichen.“ „Wie du willst, Adrian.“, sagte der grüne Riese mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Siehst du, du kennst meinen Namen!

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