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will? Dann kann er mit uns frühstücken und vielleicht duschen“, schlug ihre Mutter vor.

      Jenna schmiss ihr Brötchen auf den Teller. „Jetzt reichts!“ Sie sprang auf. „Er ist nicht mehr mein Freund und er wird ganz sicher nicht mit uns frühstücken. Ich werde dafür sorgen, dass er verschwindet!“, schimpfte sie und ging.

      „Stalkst du mich?“, rief sie ihm entgegen.

      Danjal hatte den Platz vor seinem Auto eingenommen.

      „Wohl kaum, denn dann wäre ich überall dort, wo du auch bist.“

      „Diese Situation hatten wir schon einmal.“ Sie stand nun vor ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.

      „Und daran, wie es ausgegangen ist, muss ich dich bestimmt nicht erinnern.“

      „Aber diesmal kannst du lange warten.“

      „Kein Problem, ich habe Zeit.“

      „Gut!“, sagte sie wütend.

      „Gut!“, antwortete er gelassen.

      „Außerdem hat Sascha um meine Hand angehalten“, fügte sie hinzu, drehte sich um und ging.

      Das war zwar gelogen, hatte aber das freche Grinsen aus seinem Gesicht vertrieben.

      Jenna war sein! Er würde sie sich nicht wegnehmen lassen! Den Kerl würde er genauer unter die Lupe nehmen.

      Erst am Abend, als die beiden zurückkehrten, bekam er Gelegenheit dazu.

      Diesmal würdigte sie ihn keines Blickes und verschwand sofort im Haus.

      Er folgte Sascha zu einer Weinbar am Hafen und betrat die Lokalität nur kurz nach ihm. Am Tresen stellte sich Danjal neben ihn und bestellte ein Glas von einem guten und ziemlich teuren Wein.

      „Schön, dass es noch Menschen gibt, die sich was Erlesenes leisten können“, kommentierte Sascha seine Wahl und prostete ihm zu.

      „Ein hervorragendes Weingut und eine tolle Rebe, der Jahrgang war prädestiniert ein Erfolg zu werden.“

      Der Kerl nickte, aber Danjal bezweifelte, dass er überhaupt Ahnung hatte.

      Er hielt ihm seine Hand hin. „Sascha Lüders“, stellte er sich vor.

      „Danjal, freut mich.“

      Sascha runzelte die Stirn.

      Hatte Jen vielleicht von ihm erzählt?

      „Kommen Sie hier aus der Gegend?“, fragte Lüders.

      „Nein, ich bin zu Besuch bei einer Freundin.“

      Der andere lachte. „So, so, bei einer Freundin. Ja, solch Freundinnen sind goldwert“, er zwinkerte ihm zu. „Ich bin ja auch der Meinung, man sollte mehr als eine haben. Wir Männer sind eben so, wir brauchen das, das müssen die Girls schon verstehen. Mein Job ist sehr heavy, das Business verlangt nach Dispersion. Ich trage viel Verantwortung, ich bin Inverstment Advisor“, er kramte in seiner Sakkotasche und zog eine Karte hervor, die er Danjal zuschob. „Wenn Sie mal jemanden brauchen“, er machte eine sonderbare Geste, mit der Hand, so als würde man jemanden erschießen, zwinkerte wieder mit dem Auge und schnalzte mit der Zunge, „wenden Sie sich ruhig an mich. Ich berate gerne bundesweit.“

      Danjal hatte schon eine Menge gesehen, aber der Typ war nicht ganz klar. Was fand Jen bloß an ihm?

      „Ich habe meine Süße zu Hause, die ist mir sicher, schwer verliebt, Sie verstehen?! Naja, hat mit mir ja auch einen guten Fang gemacht. Sie ist toll zum Vorzeigen, intelligent, aber ein wenig naiv und unscheinbar. Den Spaß hole ich mir woanders. Wie siehts bei Ihnen aus?“

      Abrupt sprang Sascha auf und ging mit großen Schritten zur Tür, durch die gerade eine groß gewachsene Brünette mit einem ziemlich knappen Kleid getreten war. Er nahm ihr das Jäckchen ab und führte sie zum Tresen.

      „Darf ich vorstellen; Mareike, Danjal.“

      Sie gab ihm die Hand und lächelte. „Freut mich einen Bekannten von Sascha kennenzulernen“, hauchte sie, „er hält sich, was das angeht immer so bedeckt.“

      „Er ist ein zukünftiger Kunde, Süße lass uns an den Tisch da drüben gehen, Sie entschuldigen uns doch?“ Wieder ein Zwinkern.

      Danjal überlegte, ob es vielleicht ein nervöser Tick war, den hätte er dem Typen liebend gerne aus dem Gesicht geschlagen.

      „Nein kein Problem, sollte ich Interesse haben, melde ich mich bei Ihnen, ich habe ja Ihre Karte“, und er steckte sie ein.

      Danjal beobachtete Sascha und die Frau noch eine Weile und trank seinen Rotwein. Es war nicht zu übersehen, welche Beziehung die beiden zueinander hatte und wie der Abend enden würde.

      Während der Rückfahrt zu Jenna wog Danjal ab, was er mit diesen Informationen anstellen sollte. Ganz klar, er konnte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Normalerweise hätte er Sascha Lüders getötet. Zum einen, weil er ihn nicht mochte, zum anderen, weil er ihm Jenna wegnahm und dann, weil er Jenna betrog und nicht gut von ihr sprach. Jedoch hatte er Jen versprochen sich nicht mehr in ihr Leben einzumischen, aber mal ehrlich, es scherte ihn eigentlich einen feuchten Dreck, dieses Versprechen. Er hatte ihr aber auch versprochen, niemanden aus ihrem Umfeld zu töten.

      Bevor Jenna ins Bett ging, schaute sie zu der anderen Straßenseite. Danjal und sein Wagen waren weg. Hatte er sich ihre Worte also zu Herzen genommen. Leider musste sie sich eingestehen, dass das auch nicht so ganz richtig war. Sie verscheuchte das Gefühl in ihrem Bauch, legte sich ins Bett und wollte einfach nur schlafen und morgen ihr neues normales Leben weiterleben.

      Er war wieder da. Am Morgen und das unübersehbar, denn er fing sie auf dem Weg zum Auto ihrer Mutter ab.

      „Ich muss mit dir reden“, sagte er.

      Jen ging weiter.

      „Bitte, es ist wichtig!“ Er lief hinter ihr her.

      „Lass mich!“ Sie stieg ein.

      „Es geht um deinen ach so tollen Sascha.“

      Jen ließ die Scheibe runter. „Hör auf damit! Danjal bitte, ich kann nicht mehr. Bitte, bitte, lass es endlich gut sein.“ Sie startete den Wagen und fuhr davon.

      Dann eben auf seine Art!

      3. Kapitel

      Sascha hatte Feierabend und das war auch gut so. Wütend stellte er seinen Aktenkoffer in den Fußraum des Beifahrersitzes und schwang sich hinter das Lenkrad. Er hatte den Zuschlag für den Kunden nicht erhalten und das Gespräch mit seinem Boss war nicht so gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. Sein Kollege sei besser geeignet. Was hatte der denn, was er nicht hatte?

      Er startete den Wagen und fuhr die Straße in Richtung Autobahn entlang. In einer halben Stunde würde er zu Hause sein. Sascha überlegte, ob er sich mit Jen treffen sollte, oder lieber mit Mareike. Die war schon eine heiße Braut und die Nächte, die sie miteinander verbracht hatten, waren wirklich nicht schlecht gewesen. Mal sehen, wie lange ihr Techtelmechtel andauern würde, noch hatte er Spaß an ihr.

      Die Autobahnauffahrt, der Beschleunigungsstreifen. Er gab Gas, ließ den Motor brummen und röhren, ach er liebte dieses Gefühl der Schnelligkeit. Mit Jen konnte er das nicht machen, sie hatte Angst, wenn er über die Straßen raste. Sie hatte andere Vorzüge, die er zu schätzen wusste. Sie gab eine gute und artige Frau an seiner Seite ab und wenn alles so lief, wie er sich das vorstellte, würde er erfolgreich sein, sehr erfolgreich und dann würde er jemanden wie sie brauchen. Die liebende Ehefrau, die ihm den Rücken stärkte.

      Mann, es war echt voll. Er nahm den Fuß vom Gaspedal. Der Wagen wurde langsamer. Immer diese Sonntagsfahrer! Er bremste und passte sich den Verkehrsverhältnissen an. Sascha summte das Lied aus dem Radio mit.

      Es

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