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da das zu einer Verengung des Blickes auf die tatsächlich ablaufenden Vorgänge führen kann.

       Was bedeutet das für Sie?

      Je weiter die Wissenschaft fortschreitet und je mehr die Wissenschaftler chronische Krankheiten auf der zellulären Ebene von biochemischen Prozessen betrachten, desto häufiger stellen sie fest, dass es Gemeinsamkeiten zwischen chronischen Erkrankungen gibt, insbesondere den „roten Faden“, der sich durch das ganze Spektrum der Autoimmunerkrankungen zieht. Welche Erkrankung man sich auch immer anschaut, auf zellulärer Ebene wird sichtbar, dass eine mitochondriale Überlastung zur übermäßigen Bildung von freien Radikalen und zu Schäden an den Zellen, den Organen und am Körper führt, wodurch sich die betreffende Erkrankung verschlechtert, und dass unsere Immunzellen zu viele Entzündungsherde schaffen, die den Zellen, den Organen und dem Körper ebenfalls Schaden zufügen.14

      Im Studium wurde mir beigebracht, Diagnosen auf der Grundlage der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Laborergebnisse zu stellen. Ich habe gelernt, viele Krankheiten zu unterscheiden, die von Wissenschaftlern, die sich mit Zellbiologie und Biochemie beschäftigen, jetzt als unterschiedliche Manifestationen ein und derselben Krankheit erkannt werden. Ausgedehnte Entzündungsherde sind zum Beispiel ein Faktor bei vielen, wenn nicht allen psychiatrischen Störungen.15 Ausgedehnte Entzündungsherde sind auch ein Faktor bei Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfällen und Krebs.16 Unzureichende Mengen von Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidanzien im Blut erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch vorzeitig einer der zehn Hauptursachen von Tod und Invalidität zum Opfer fällt.17 Ein relativ niedriger Vitaminspiegel erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken, schnell zu altern und mehrere Stadien chronischer Erkrankungen zu durchlaufen, weil Hunderte von Schritten in unseren biologischen Abläufen gestört werden.18 Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzkrankheiten spiegeln alle das Bild von überlasteten Mitochondrien, zu vielen Entzündungsherden und Immunzellen, die die Blutgefäße angreifen – und nun vermuten viele Wissenschaftler, dass all diese Erkrankungen eine autoimmune Komponente haben.19

      Außerdem wurden genau diese Probleme sowie eine Überfrachtung mit Toxinen bei Adipositas, metabolischem Syndrom, polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS, eine tendenziell steigende Ursache für die weibliche Unfruchtbarkeit), Hirsutismus (übermäßige Gesichtsbehaarung bei Frauen), erektiler Dysfunktion, Schlafapnoe und Leberverfettung beobachtet.20 Man könnte gar den Verdacht haben, dass es überhaupt keine individuellen Krankheiten gibt! Ich wiederhole: Wir leiden alle an derselben chronischen Krankheit – nämlich defekten biochemischen Prozessen und einer aus dem Lot geratenen Kommunikation zwischen unseren Zellen. All das wiederum führt zur Bildung von zu vielen Entzündungsherden und zur Überlastung der Mitochondrien, hauptsächlich infolge unserer Lebensweise.

      Aus diesem Bild erschließt sich mir eine sehr einfache Botschaft: Sie haben Ihre Gesundheit und Vitalität selbst in der Hand. Sie müssen nicht Medizin studiert haben, um feststellen zu können, dass es an der Zeit ist, in Ihrem Körper auf zellulärer Ebene Veränderungen vorzunehmen. Ganz egal, welche Einzelheiten wir aus dem Bild herausarbeiten, wenn wir versuchen eine Krankheit zu diagnostizieren und sie von einer anderen abzugrenzen, wahr bleibt, wie schon erwähnt, dass die Funktionsstörung auf der mitochondrialen und zellulären Ebene mit fehlerhaft ablaufenden biochemischen Prozessen beginnt. Wenn wir sie hier stoppen, kann der Körper genesen. Wenn wir darüber hinaus noch sicherstellen, dass die Zellen alle benötigten Bausteine bekommen, werden sie bei ihrer Arbeit weniger Fehler machen. Denn unsere Zellen sind ein komplexes Netz selbstregulierender chemischer Reaktionen. Wenn wir uns so ernähren und so leben, wie es unserer DNS entspricht, werden unsere Zellen den Körper zu einem gesunden Ganzen zusammensetzen. Tun wir das nicht und enthalten wir unseren Zellen die benötigten Bausteine vor, sind Probleme vorprogrammiert. Wir leben, weil unsere Zellen zur Selbstkorrektur fähige chemische Fabriken sind. Ihre Aufgabe ist es, Ihren Zellen diese Arbeit zu erleichtern – und nicht sie zu behindern.

      Setzen Sie das Wahls-Programm um, spielen sich Ihre mitochondrialen und zellulären Prozesse zunehmend in einem gesünderen Rahmen ein. Dann wird es wahrscheinlich zu einem Nachlassen der Symptome Ihrer wie auch immer von Ihren Ärzten diagnostizierten Erkrankung kommen. Ihr Gesundheits- und Vitalitätsgefühl wird sich allmählich bessern, wenn Ihre Zellen die defekten, gestörten, fehlerhaft gebildeten Bausteine durch gesunde, intakte, funktionierende ersetzt. Wenn Sie sich drei oder vier Jahre lang so ernähren und leben, wie es Ihrer DNS entspricht, werden Sie nicht nur jünger aussehen und sich jünger fühlen, sondern auch mehr Kraft haben und ausgeglichener sein. Sie werden weniger verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen – wenn überhaupt. Sie halten den Faden in Ihrem Leben und in Ihrem Körper wieder in der Hand.

      Sie werden wieder gesund.

       KAPITEL 3

       Der Einstieg

      Vielleicht sind Sie ja jetzt soweit und möchten gleich loslegen – mit den veränderten Essgewohnheiten, den Nahrungsergänzungen und allem anderen, was zum Wahls-Programm dazu gehört. Veränderung ist eine aufregende Angelegenheit, und ich verstehe, dass Sie Ihre Zellen, Ihre Organe und Ihren ganzen Körper schnellstmöglich kurieren wollen. Doch bevor wir uns näher mit den Details beschäftigen, müssen wir zuerst Ihre Prioritäten durchgehen.

      Die Botschaft dieses Kapitel ist sehr wichtig. Betrachten Sie sie als Grundvoraussetzung für die Arbeit mit dem Wahls-Programm. Auch wenn Sie sich mit den psychischen und emotionalen Aspekten lieber später beschäftigen wollen und jetzt gleich zur Sache kommen möchten, möchte ich Sie doch bitten, über einige Dinge nachzudenken – auch darüber, was Ihnen wirklich wichtig ist und ob Ihr heutiges Leben tatsächlich diesen Prioritäten entspricht. Denn in all den Jahren meiner Arbeit mit den Patienten habe ich festgestellt, dass sich das Programm nur dann durchhalten lässt, wenn man einen kühlen Kopf bewahrt.

      Denken Sie über Ihre Motive nach. Vielleicht wollen Sie ein Beispiel geben und für Ihre Kinder da sein. Vielleicht ist ein Ehemann oder eine Ehefrau oder ein Elternteil auf Sie angewiesen. Vielleicht gibt es noch etwas in Ihrem Leben, das Sie zuwege bringen müssen. Was immer es auch ist, etwas Großes oder etwas Kleines, es muss wichtig und sinnvoll genug für Sie sein, damit es Sie durch diese schweren Zeiten trägt und Sie in Ihrem Entschluss bestärkt, sodass Sie unbeirrt am Wahls-Programm festhalten können. In diesem Kapitel möchte ich Ihnen helfen herauszufinden, was das für Sie ist, und ich werde Sie dabei unterstützen, positiv zu denken, um maximalen Erfolg zu erzielen.

       Erfahrungsbericht

      Mein Mann hat MS. Seine Diagnose ist vier Jahre her, aber wenn ich es rückblickend betrachte, hat er schon seit vielen Jahren diffuse Symptome. Seine Mutter hatte auch MS. Als sie starb, war sie sehr geschwächt. In den ersten vier Jahren unserer Ehe lebte sie bei uns, und ich habe ihren Zorn und ihre emotionalen Phasen nie verstanden – bis jetzt. Nach der Diagnose war mein Mann schockiert, wütend und emotional sehr instabil. Die Medikamente, die er einnahm, schwächten ihn sehr, und wir hatten Angst, weil wir den Verfall schon kannten, den meine Schwiegermutter durchgemacht hatte.

      Ich begann nach allen möglichen Behandlungswegen zu suchen. Anfangs wollte mein Mann von einer Ernährungsumstellung überhaupt nichts wissen, und ich war skeptisch, obwohl ich Ökotrophologin bin, denn damals vertrat ich wirklich eine fettreduzierte und kohlenhydratreiche Ernährungsform. Die Ernährung nach Wahls hat unsere ganze Familie jedoch auf eine ganz andere Stufe des Gesundens geführt. Keine Probleme mehr mit dem Magen und eine starke Verbesserung von Konzentration und Stimmung. Die meisten unserer Probleme im Hinblick auf die Autoimmunerkrankung haben sich entweder gelöst oder nehmen allmählich ab.

       Anne G., Illinois

      Ich weiß, in Ihrer Lebenslage gibt es schwerwiegende Herausforderungen, die alles andere als gerecht sind. Zweifellos belasten Sie und Ihre Familie auch andere Sorgen, unabhängig davon, dass Sie von MS oder einer anderen Autoimmunerkrankung betroffen sind. Dies ist eine Gelegenheit zu konkretisieren, worin

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