Скачать книгу

: eine Bergfestung in Messenien: auf dem heutigen Berg Vulcano.

      schreiben, das auf Pergament-Kiemen geschrieben war, und gelesen werden konnte, wenn man diese um einen walzen- förmigen Stab wickelte, den die Ephoren und Feldherrn von gleicher Große hatten.

      Zweites Buch

       Inhaltsverzeichnis

      Inhalt des zweiten Buchs.

      Das zweite Buch Beschreibt die Begebenheiten der drei erster Jahre des Kriegs (431 - 429. v. Chr.) Die Thebaner eröffnen die Kriegs-Scenen mit der Ueberrumpelung der Athenischen Bundesstadt Platäa; aber die Unternehmung mißlingt. Cap. 2-6. Kriegsmittel und Stimmung der Griechischen Staaten: Verzeichniß der Verbündeten beider Theile. Cap. 7-9. Anstalten der Lacedämonier, und der Athener unter Leitung des Perikles, welcher das Landvolk in die Stadt hereinzuziehen veranlaßt. Cap. 10-17. Erster Einfall der Peroponnesier in Attika. Cap. 18-22. Unternehmungen der Athener gegen den Peloponnes, gegen Aegina und andere Theile Griechenlands Cap. 23 - 33. Die Leichenfeier der gefallenen Athener und Peritles Rede. Cap. 34 – 46. Die Pest bricht in Athen aus. Cap. 47-54. Zweiter Einfall der Peloponnesier in Attika, und Streifzüge der Athenischen Flotten am Peloponnes und anderswo, Cap. 55-58. Perikles letzte Schicksale. Reden und Charakter. Cap. 59-65. Verschiedene Kriegsvorfälle, worunter die Uebergabe von Potidäa an die Athener. Cap. 66 - 70. Belagerung von Platäa durch die Peloponnesier. Cap. 71-78. Weitere Kriegsscenen in Macedonien und Akarnanien. Cap. 79-82. Der Athener Phormio liefert den Peloponnesiern zwei Seetreffen in Korinthischen Meerbusen. Cap. 83 - 92. Ein Plan zur aUeberrumpelung des Athenischen Hafens Piräeus mißlingt. Cap. 93 - 94. Feldzug des Athenischen Bundesgenossen Sitalces, Königs von Thracien, gegen die Macedonier. Eingestreut sind Bemerkungen über die örtlichen und Staatsverhältnisse und die Geschichte Thraciens und Macedoniens. Cap. 95 - 101. Zug des Phormio nach Akarnanien, und seine Rückkehr nach Athen. Cap. 102 - 103.

      Zweites Buch.

      1. Von hier an beginnt nun der Krieg zwischen den Athenern und Peloponnesiern und den beiderseitigen Bundesgenossen, wo sie ohne einen Herold [ohne sicheres Geleite] keinen Verkehr mehr mit einander hatten, und seit dem Anfange des Kriegszustandes den Kampf unausgesetzt fortführten. Es sind aber die Ereignisse, der Zeitfolge gemäß , nach Sommern und Wintern1, wie jedes geschah, beschrieben.

      2. Vierzehn Jahre lang war jener, nach der Einnahme von Euböa2, auf dreißig Jahre geschlossene Friede beobachtet worden. Im fünfzehnten Jahre (431 v. Chr. Geb.), als Chrysis acht und vierzig Jahre Priesterin in Argos, und Aeneslas Ephore in Sparta war, als zehen Monate an der Regierungszeit des Archon Pythodorus in Athen verflossen waren, sechs Monate nach dem Treffen bei Potidäa, mit dem Anfange des Frühlings, geschah es, daß ein bewaffneter Haufe Thebaner, nach der Sommersonnenwende, etwa mit unserem Julius. Thucydides aber rechnet reine Kriegsjahre anders: sie beginnen etwa mit der Frühlingstag- und Nachtgleiche, und jein Sommer dauert vom April bis Ende etwas mehr als dreihundert Mann stark, befehligt von Pythangelus, dem Sohne des Phylidas, und Diemporus, dem Sohne des Onetoridas, Vorstehern der Böotier3, um die Zeit des ersten Schlafs in Platäa in Böotien, welche Stadt mit Athen im Bunde stand, eindrang. Sie waren herbeigerufen und zu den Thoren eingelassen worden durch Platäische Männer, Nauklides und seine Anhänger, welche, um ihre eigene Macht zu erheben, die Absicht hatten, ihre Gegenpartei unter den Bürgern zu stürzen, und die Stadt den Thebanern zuzuwenden. Verhandelt hatten sie die Sache durch Eurymachus, den Sohn des Leontiades, des angesehensten Mannes unter der Thebanern. Da nämlich die Thebaner voraussahen, daß es zum Kriege kommen würde, so wünschten sie noch während des Friedens und vor dem Ausbruche des offenen Krieges, der Stadt Platäa, die stets mit ihnen im Zwiste gewesen, sich voraus zu bemächtigen. Daher konnten sie auch, da keine Wache ausgestellt war, um so leichter unbemerkt eindringen. Sie stellten sich nun bewaffnet auf dem Marktplatz auf, und statt dem Rathe derer, welche sie herbeigerufen, zu folgen, daß sie nämlich sogleich zum Werke schreiten, und in die Wohnungen ihrer Gegner einbrechen möchten, beschloßen sie vielmehr, zweckmäßige Erklärungen durch den Herold zu erlassen, und die Stadt zu freundschaftlicher Uebereinkunft einzuladen: in der Meinung, die Stadt würde auf diese Weise ohne Schwierigkeit zu ihnen übertreten. Der Herold verkündigte nämlich: wer nach dem herkömmlichen Rechte der gesammten Böotier ihrem Kriegsbunde beitreten wolle, solle sich bewaffnet an sie anschließen.

      3. Als nun die Platäer vernahmen, daß die Thebaner in der Stadt sehen, und dieselbe durch Ueberraschung besetzt sei, so schritten sie aus Furcht und in der Meinung, daß die Anzahl der Eingedrungenen stärker sei, da man sie bei Nacht nicht übersehen konnte, zum Vergleiche, nahmen die Vorschläge an, und verhielten sich ruhig, zumal, da gegen Niemand unter ihnen ein Gewaltschritt geschah. Allein während man dieß verhandelte, wurden sie zufällig gewahr, daß der Thebaner nicht Viele seien, und so kamen sie auf den Gedanken, daß durch einen Angriff jene leicht überwältigt werden könnten. Denn die Mehrzahl in Platäa war nicht geneigt, von den Athenern abzufallen. Sie beschloßen daher, den Angriff zu wagen. Sie traten also, indem sie die gemeinschaftlichen Zwischenwände der Häuser durchbrachen, zusammen, um nicht, wenn sie über die Straße giengen, bemerkt zu werden, und stellten unbespannte Lastwagen auf die Straßen, um sie statt einer Verschanzung zu gebrauchen: und trafen noch andere Anstalten, wie sie etwa unter diesen Umständen ihnen zuträglich dienen. Nachdem sie, so gut es gerade möglich, war, sich geristet, so benützten sie

Скачать книгу