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verfloß kein volles Jahr, bis sie, nachdem die nöthigen Einrichtungen getroffen waren, in Attika einfielen, und den offenen Krieg begannen.

      127. Die Lacedämonier verlangten nun die Tilgung dieses Greuels, zunächst unter dem Scheine, die Ehre der Götter zu rächen, in der That aber, weil sie wußten, daß Perikles, des Xanthippus Sohn, von mütterlicher Seite mit den Greuelbeladenen verwandt war, und dachten, wenn Perikles verbannt wäre, so würde es ihnen eher mit den Athenern gelingen. Doch erwarteten sie nicht sowohl, daß ihm dieß widerfahren würde, als, daß es ihn bei der Stadt in schlimmen Ruf bringen dürfte, wenn man dieses sein nachtheiliges Verhältniß zum Theil als Ursache des Krieges ansähe. Denn er war der angesehenste unter seinen Zeitgenossen, und leitete die Staatsgeschäfte, und war in Allem den Lacedämoniern entgegen, und rieth immer den Athenern, nicht nachzugeben, sondern trieb sie zum Kriege an.

      130. Pausanias, der wegen des Oberbefehls bei Platäa schon zuvor bei den Hellenen in großem Unsehen stand, wurde nun nach Empfang dieses Schreibens noch übermüthiger, und konnte es nicht über sich gewinnen, nach hergebrachter Weise zu leben, sondern legte Persische Kleidung an, verließ Byzanz, und ließ sich auf einer Reise durch Thrazien von Persischen und Egyptischen Trabanten begleiten: richtete seine Tafel auf Persischen Fuß ein, und vermochte seine Gesinnung nicht zu verbergen, sondern verrieth bereits im Kleinen durch sein Betragen, was er im Großen später zu thun im Sinne hatte. Er wurde schwer zugänglich, und nahm gegen Jedermann ohne Unterschied ein so unerträglich hochfahrendes Wesen an, daß sich Niemand ihm nähern mochte. Dieß war auch eine Hauptveranlassung, warum der Bundesverein zu den Athenern überging.

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