Скачать книгу

dienen.

      5

      Am Morgen steht sie wieder auf und lebt

      und schilt ihn mit den Worten:

      „Du Unverschämter hast nicht über meine Seele,

      noch über meinen Körper Macht.

      Ich leb ja allezeit im Herrn.

      6

      Und auf den Tempel gossest du mein Blut;

      da ward’s zum Heile für das Volk.

      7

      Und hört dann Henoch und Elias,

      daß sich der Unverschämte an dem heiligen Ort gezeigt,

      dann kommen sie herab zum Kampf mit ihm;

      sie sprechen:

      Schämst du dich nicht,

      dich an die Heiligen zu drängen?

      Du bist doch ihnen allezeit fremd.

      8

      Du wurdest feind den Himmlischen

      und auch den Irdischen.

      Du wurdest feind den Thronen;

      9

      du wurdest es den Engeln.

      Du bist ein Fremdling allezeit.

      10

      Du fielest von dem Himmel,

      gleichwie die Sterne morgens.

      11

      Du warst verwandelt;

      doch selbst der Stoff ward feindlich gegen dich.

      12

      Schämst du dich nicht,

      dich so an Gott heranzudrängen,

      obwohl du doch ein Teufel bist?

      13

      Das hört der Unverschämte und wird zornig

      und kämpft mit ihnen auf dem Markt der großen Stadt

      und kämpft mit ihnen sieben Tage lang.

      14

      Da liegen sie dann drei und einen halben Tag tot auf dem Markt,

      indes das ganze Volk sie sieht.

      15

      Am vierten Tage aber stehen sie auf und schelten ihn:

      „Du Unverschämter! Sohn der Sünde!

      Schämst du dich nicht,

      das Gottesvolk gar zu verführen,

      für das du nicht gelitten?

      16

      Weißt du denn nicht,

      daß wir im Herren leben,

      um allzeit dich zu widerlegen, wenn du sagst:

      Ich habe diese überwältigt?

      17

      Wir legen ab des Körpers Fleisch

      und töten dich,

      dir aber ist’s nicht möglich,

      an jenem Tag zu reden.

      18

      Wir sind ja allzeit stark im Herrn;

      du aber bist Gott feindlich alle Zeit.“

      19

      Der Unverschämte hört es und wird zornig

      und kämpft mit ihnen;

      die ganze Stadt wird sie umstehen.

      20

      An jenem Tage jauchzen sie zum Himmel

      und leuchten und das ganze Volk,

      die ganze Welt schaut sie.

      21

      Der Sohn der Sünde kann sie nicht beseitigen.

       36. Kapitel: Die Leiden der Frommen

      1

      Er wird dem Lande zürnen und versuchen,

      dem Volke Schaden zuzufügen.

      2

      Und so verfolgt er alle Heiligen

      und mit des Landes Priestern werden sie gebunden weggeführt.

      3

      Er tötet sie.

      4

      Mit Eisenspitzen werden ihre Augen ausgestochen,

      die Haut vom Kopfe abgezogen,

      die Nägel einzeln ausgerissen.

      5

      Er läßt in ihre Nase Lauge und Essig gießen.

      6

      Die aber, die des Königs Foltern nicht ertragen können,

      entfliehn mit ihrem Golde an die Flüsse;

      sie sagen:

      „Setzt uns doch in die Wüste über!“

      7

      Sie schlafen dann wie Schlummernde ein.

       37. Kapitel: Die Auferstehung der Frommen

      1

      Der Herr nimmt ihren Geist zu sich und ihre Seelen,

      es wird ihr Fleisch zu Stein;

      kein Tier frißt es bis zu dem letzten Tag der Abrechnung.

      2

      Sie werden auferstehen

      und eine Ruhestätte finden,

      doch nicht im Reiche des Gesalbten,

      wie die, die ausgeharrt.

      3

      Von diesen spricht der Herr:

      „Ich lasse sie zu meiner Rechten sitzen.“

      Vor andern werden sie begnadet werden.

      4

      Den Sohn der Sünde werden sie besiegen,

      des Himmels und der Erde Auflösung erleben,

      die Throne und die Kronen voller Herrlichkeit empfangen.

      5

      In jenen Tagen werden sechzig Gerechte auserwählt;

      sie rüsten sich mit Gottes Panzer

      und eilen nach Jerusalem

      und kämpfen mit dem Unverschämten, sprechend:

       38. Kapitel: Der Antichrist

      1

      „Du wirktest zwar die großen Werke all,

      die einstens die Propheten ausgeübt.

      doch Tote konntest du nicht auferwecken;

      denn über Seelen hast du keine Macht.

      2

      Daran erkannten wir,

      daß du der Sohn der Sünde bist.“

      3

      Der Unverschämte wird es hören

      und zornig werden und befehlen,

      man

Скачать книгу