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      Sie folgten dem West Palm Beach Canal, der vom Atlantik praktisch bis zum Okeechobee führte. Es handelte sich um eine erstklassig ausgebaute Straße, die um diese Zeit noch sehr belebt war.

      Je weiter sie sich aber von der Küste entfernten, desto spärlicher wurde der Verkehr. Nebelbänke aus den nahen Sümpfen bremsten das Tempo. Parker hatte längst die Scheinwerfer eingeschaltet.

      »Ich möchte wetten, daß wir Meile für Meile beobachtet werden«, sagte der junge Anwalt, der sich immer wieder nach Verfolgern umsah, »mit welchem Ärger rechnen Sie denn nun eigentlich, Parker?«

      »Ich würde sagen, Sir, daß ich mich überraschen lasse. Konkret gesagt, glaube ich allerdings, auf eine Straßenumleitung zu stoßen. Man wird versuchen, Sie und meine bescheidene Wenigkeit von der Hauptstraße wegzulocken.«

      »Ihre Ruhe möchte ich ha… Moment, das da ist doch bereits eine Umleitung, oder …?«

      Mike Rander hatte sich keineswegs getäuscht.

      Die Straße war blockiert.

      Ein umgestürzter Lastwagen machte die Durchfahrt unmöglich. Polizei hatte die Unfallstelle abgesperrt. Ein Löschzug der Feuerwehr mühte sich ab, brennendes Benzin auf der Straße einzuschäumen. Dieser Unfall konnte noch nicht alt sein.

      »Dort ist bereits die Umleitung, Sir«, stellte der Butler fest, »die Polizei winkt in eine Nebenstraße ein!«

      »Halten Sie mal kurz am Posten an«, sagte der Anwalt, kurbelte das Wagenfenster herunter und schob den Kopf nach draußen.

      »Was ist denn das für eine Umleitung?« erkundigte er sich.

      »Höchstens sechs Meilen, Sir«, antwortete der Polizeiposten. »Fahren Sie langsam, die Straße ist nicht ausgebaut und bewegt sich durch Sumpfgelände.«

      »Das ist doch heller Wahnsinn, diesen Weg zu nehmen«, schimpfte der Anwalt, nachdem sie wieder angefahren waren, »wir fahren direkt in die Falle. Wir wissen es und tun es trotzdem!«

      »Gewiß, Sir, aber um den bewußten Damen eine kleine Lektion zu erteilen!«

      »Ich weiß, Ihr Optimismus ist nie zu bremsen.«

      Mike Rander kontrollierte erneut seinen 45er und entsicherte ihn. Er wollte kein Risiko eingehen. Er sah aus dem Wagenfenster und war überhaupt nicht zufrieden.

      Zu beiden Seiten dieses unausgebauten Feldweges standen die dichten, tropischen Büsche und Sträucher wie eine undurchdringliche Mauer.

      »Mit ’ner Panzerfaust räuchern die uns doch sofort aus«, murmelte der Anwalt, »ich wüßte schon, wie ich’s machen müßte!«

      »Sir, in wenigen Minuten dürften Sie und meine bescheidene Wenigkeit die bewußte Falle erreicht haben«, meldete der Butler, der den Weg plus Umleitung genau im Kopf hatte, »die Straße erweitert sich zu einem kleinen Platz, der von zwei Seiten von. einem sumpfartigen Tümpel umschlossen wird!«

      »Mann halten Sie an!« Rander sah seinen Butler gereizt an, »Sie sind doch wohl nicht scharf auf ein Moorbad, oder?«

      »Bei gewissen Gelenkerkrankungen, Sir, sollen Moorbäder durchaus empfehlenswert und förderlich sein«, stellte der Butler fest.

      »Meine Gelenke sind aber bestens in Ordnung«, schimpfte der Anwalt, »auf was habe ich mich da wieder eingelassen! Sie sind noch mein Ruin, Parker!«

      »Die Amazonen, Sir!« meldete Parker und schaltete im gleichen Moment die Scheinwerfer des Wagens aus.

      »Wo?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Dort an der Brücke, die wir passieren müssen, falls wir weiterhin die Straße benutzen wollen!«

      »Ich sehe nichts!« murrte der Anwalt schlecht gelaunt. Bruchteile von Sekunden später fügte er grinsend hinzu, »aber ich höre dafür etwas. Könnte ein Granatwerfer sein.«

      »Es ist ein Granatwerfer, Sir«, stellte der Butler fest, »ein Irrtum dürfte mit Sicherheit ausgeschlossen werden.«

      Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als das erste Geschoß dicht neben dem Wagen krepierte!

      *

      Die »Werferstellung« der Damen befand sich in einem kleinen Bodenkessel, der von Sträuchern umgeben war. Oben, am Rand dieses Kessels, hatte sich Jill Carvon aufgebaut. Sie leitete das Feuer und korrigierte die Einschläge.

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