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er ihren Blick erwiderte.

      „Wie heißt du? Mein Name ist Taylor“, sie hielt ihm die Hand hin, die er nach kurzem Zögern annahm. Santiago war dankbar, das sich Taylor darum kümmerte, er wußte nicht was er tun sollte.

      „Ich heiße Brandon.. .“

      Es lag eine solche Traurigkeit in seinen Augen, das es ihr die Kehle zuschnürte.

      „Okay Brandon, mein Freund Santiago“, sie zeigte auf ihn, „und ich gehen jetzt in das Haus um deinen Vater zu suchen. Karen, unsere Freundin, bleibt solange bei euch. Wenn was ist, sagen wir über unsere Walkie Talkies bescheid, okay? Wie heißt denn dein Dad, damit wir nach ihm rufen können?“

      „Michael, mein Dad heißt Michael.“

      Brandon ließ während des ganzen Gespräches nicht ihre Hand los, als sei sie ein Rettungsanker für ihn. Die Mutter hatte einen Arm um ihre Tochter gelegt und drückte das Gesicht an ihre Brust. Taylor vernahm ein leises schniefen des Mädchens.

      Sie lächelte Brandon aufmunternd an und erhob sich. Santiago war in der zwischenzeit beim Auto gewesen um einiges an Material zu holen, wie Sicherheitsseil, Helme, Taschenlampen und den erste Hilfe Kasten. Sie machten sich auf den Weg zum Haus, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Keiner von beiden wußte, wie es ausging. Taylor betete, das dem Vater nichts ernsthaftes passiert war. Sie taten es der Mutter gleich und gingen über das Vordach rauf, es wirkte am stabilsten.

      Santiago brachte die Sicherheitsseile an, während sie sich ein Überblick vom Inneren des Hauses verschaffte, indem sie mit einer Taschenlampe rein leuchtete. Möbel lagen zerborsten und quer in dem Haus, der Fußboden war an manchen Stellen aufgerissen oder ganz weggebrochen, was den Zugang sehr erschwerte. Taylor suchte mit Hilfe der Taschenlampe den sichersten Weg. Sie sicherte sich mit Hilfe eines Seiles und betrat vorsichtig das Haus. Langsam setzte sie ein Fuß vor dem anderen und prüfte mit dem Fuß immer erst an, ob der Boden ihr Gewicht trug.

      „Michael, hören sie mich? Mein Name ist Taylor, wir sind hier um ihnen zu helfen! Versuchen sie sich irgendwie bemerkbar zu machen.“

      Taylor lauschte angestrengt in die Stille und schaute rüber zu Santiago, der draußen blieb um alles zu sichern. Auf dem Weg zum Haus entschieden sie, das es sinnvoller war, wenn Taylor rein ging da sie weniger wog, kleiner und wendiger war. Santiago stimmte dem zähneknirschend zu, ihm war gar nicht wohl in seiner Haut, Taylor alleine da rein gehen zu lassen. Doch sollte Michael schwer verletzt sein, konnte sie am besten beurteilen was zu tun war. Beide hörten kein Ton.

      Taylor ging langsam tiefer in das Haus, der Boden gab ein leises Ächzen von sich, was sofort ihren Puls beschleunigen lies. Bitte lieber Gott, bring uns hier heile wieder raus.. . Taylor rief nochmal, diesmal lauter.

      „Michael! Hören sie mich? Michael!“

      Ist da nicht ein winseln? Sie hob die Hand um Santiago mitzuteilen, das sie was hörte.

      „Michael, hier ist Taylor, wenn sie nicht sprechen können, klopfen sie….“

      Da – nochmal ein winseln, diesmal lauter. Der Hund … es war der Hund… . Taylor hielt vor Aufregung den Atem an, sie spürte ihr Herz, es raste geradezu vor Anspannung.

      „Santiago, frage mal die Familie, wie ihr Hund heißt.“

      Taylor wartete ungeduldig auf die Antwort. Sie hörte die Stimme eines Mädchens, verstand aber nicht was sie sagte. Taylor war nur froh, das sich das Mädchen offenbar etwas beruhigt hatte.

      „Buck, der Hund heißt Buck.“

      Der Hund schien seinen Namen gehört zu haben, als Santiago ihn ihr zurief, denn sie vernahm ein janken.

      „Gib mir mehr Seil. Sie scheinen direkt unter mir zu sein, ich muss durch den Boden durch.“

      Taylor legte sich auf den Boden und robbte nach vorne zu einem aufklaffenden Loch und leuchtete nach unten um sich ein Überblick zu verschaffen. Sie spürte wie ihr Schweiß den Rücken runter lief. Unter ihr befand sich die Küche, Küchenutensilien lagen verstreut, Schränke waren umgestürzt und gaben ihren Inhalt preis.

      „Buck, mein Junge, wo bist du?“

      Taylor leuchtete den Raum aus und versuchte in dem schummrigen Licht irgendwas ausfindig zu machen, was lebendig wirkte. Wieder ein janken, diesmal lauter, es ging in ein Geheul über. Da.. endlich.. sie hatte den Hund gefunden. Taylor griff zum Walkie Talkie und teilte Santiago mit, das sie den Hund gefunden hatte. Langsam ließ sie sich an dem Rand des Lochs runter, überprüfte jeden ihrer Schritte und achtete auf das kleinste Geräusch.

      Das Schwierigste wird sein, den Hund hier raus zu kriegen, bedachte sie. Taylor robbte sich zum Hund vor. Sie musste manchmal was zur Seite schieben. Zum Glück versperrten keine großen Möbelstücke den Zugang, so daß sie recht zügig beim Hund war, der Gott sei Dank unter dem Küchentisch Schutz suchte.

      Als sie bei ihm ankam, schleckte er ihr vor Freude das Gesicht ab. Sie kraulte ihm vor Erleichterung und zur eigenen Beruhigung den Kopf. Da erst sah sie, das sich hinter ihm eine Person befand. Sofort war sie sie wieder voll konzentriert und durchdachte jeden ihrer weiteren Schritte. Sie schob sich langsam an Buck vorbei und sprach auch leise zu ihm, da sie nicht wusste wie er wohl reagierte, wenn sie auf sein Herrchen zu ging, da Michael anscheinend verletzt war.

      "Michael, hören sie mich?“

      Keine Reaktion, sie legte ihre Finger an seinem Puls, sie spürte ihn kraftvoll und regelmäßig. Sie krabbelte unter den Tisch, um sich Michael besser anschauen zu können, er hatte einige Schürfwunden im Gesicht. Sie tastete vorsichtig die Extremitäten ab und sprach ihn immer an, in der Hoffnung er reagierte. Sie schaute rüber zum Hund, der sie nicht aus den Augen zu lassen schien, er beobachtete anscheinend jeden ihrer Handgriffe.

      „Ok Buck, dann wollen wir mal. Du bist jetzt meine moralische Unterstützung.“

      Taylor konnte keinen offensichtlichen Bruch feststellen, sie öffnete ein Lid und leuchtete ins Auge, um die Pupillenreaktion zu untersuchen. Nachdem ein Schock ausgeschlossen werden konnte, tätschelte sie behutsam seine Wange.

      „Michael, hey, kommen sie zu sich, ich möchte sie hier raus holen.“

      Endlich kam eine Reaktion, er kniff die Augen zusammen und verzog sein Gesicht. Buck sprang bei Michaels Reaktion sofort auf und schnupperte, leckte sein Gesicht und wedelte freudig mit dem Schwanz. Er versuchte den Hund ab zu wehren, was ihm zu Taylors Freude nicht ganz gelang. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, anhand Michaels Bewegungen konnte sie Brüche zum Glück gänzlich ausschließen.

      „Buck - alter Junge – ist ja gut.“

      Er kraulte ihn hinter den Ohren und versuchte sich aufzusetzen. Er fasste sich stöhnend am Kopf.

      „Haben sie Schmerzen?“

      Taylor blickte ihn fragend an, da erst wurde Michael bewußt, wo er war, was passiert war und das noch jemand anwesend war, außer der Hund.

      „Wer sind sie?“ Michael schaute sie irritiert an.

      „Mein Name ist Taylor Hastings, ich bin hier um sie raus zu holen, ihr Haus wurde vom Tornado zerstört.“

      Taylor gab über Walkie Talkie durch, das sie auch Michael gefunden hatte und das sie nun rauskommen. Allem Anschein nach, hatte er sich nur Schürfwunden und Prellungen zugezogen, das grenzte für Taylor an ein Wunder. Sie war heilfroh, als sie sich endlich auf der Straße befanden.

      Der Ausstieg war nicht ganz so schwer wie befürchtet und Buck hatte zum Glück still gehalten, als Michael ihn raus trug. Der Krankenwagen stand bereit, damit Michael von einem Arzt untersucht und ärztlich versorgt werden konnte. Der Hund tollte mit den Kindern um die Wette und die Mutter wusste vor Glück gar nicht, wem sie zuerst danken sollte. Taylor spürte wie Tränen in ihre Augen stiegen, als sie das Glück der Familie sah, die sich in den Armen lagen.

      Man sah deutlich die Liebe und Achtung die sie ausstrahlten und jedem Familienmitglied

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