Скачать книгу

Schaukelstuhl, da hörte sie von drinnen schnelle Schritte und ein Würgen.

      Nach kurzer Zeit kam Jones runter, sein Hemd klebte an ihm. Er schaute wissend zu Taylor rüber und gab über Funk die Daten durch und forderte Jordan und Mike an. Die Polizisten sperrten das Haus mit Absperrband ab, um die Menschenmenge zurückzuhalten, die sich bereits gebildet hatte. Taylor hörte vereinzelt Fragen zu ihr rüber schwappen, die von den beiden Polizisten nicht kommentiert wurden. Unruhig blickte Taylor an ihren Händen runter, sie kämpfte mit den Tränen. Sie fühlte sich noch nie so alleine, wie in diesem Moment. Verliere jetzt bloß nicht die Fassung, reiß dich zusammen! Sie schloss die Augen und atmete mehrfach tief ein.

      „Hey, wenn hier alles gelaufen ist, dann bringen wir dich zur Pension.“

      Taylor schaute nach oben und blickte Karen ins Gesicht, die sie besorgt musterte.

      „Es geht schon, danke.“ Sie hörte wie ein Motorengeräusch erstarb und blickte in die Richtung aus der es kam und ihr blieb das Herz stehen.

      Jordan stieg aus dem Auto und blickte sich um, er setze seine Sonnenbrille auf und blickte zum Haus hoch. Mike kam zu ihm und folgte seinem Blick.

      „Hm,.. da sind Möbel vor das Fenster geschoben, man erkläre mir das.“

      Jordan guckte rüber zu Mike.

      „Ich bin ehrlich, ich kapituliere. Wer weiß was in so einem kranken Hirn los ist, komm lass uns zu Jones rüber gehen.“

      Jones stand am Absperrband und versuchte die Menge im Zaum zu halten, von allen Seiten wurde er mit Fragen überschüttet.

      „Scheiße, spätestens morgen finden wir was in der Presse, jetzt wird’s haarig.“

      Mike drehte Jones von dem Menschenpulk weg, um sich in Ruhe mit ihm unterhalten zu können. Er war immer noch blass im Gesicht und war sichtlich aufgebracht. Jones schüttelte den Kopf, er konnte das Gesehene immer noch nicht fassen.

      „Detectives, halten sie mich nicht für ein Weichei, aber das...“, dabei zeigte er auf das Haus, „das habe ich noch nie gesehen. Dort oben auf der Veranda sitzt Ms. Hastings, sie hat die Leiche gefunden.“

      Mike holte sein Block vor um sich Notizen zu machen. Jordan blickte hoch zur Veranda, er sah eine Frau am Geländer stehen und einen Mann der die ganze Zeit hin und her lief.

      „Sie meinen die Frau die am Geländer steht?“ Jones folgte seinem Blick.

      „Nein, das sind ihre Kollegen, sie sind von dieser Organisation die mithelfen bei Katstrophen, wissen sie.“

      Bei diesem Satz wurde Jordan hellhörig.

      „Ms. Hastings sitzt im Schaukelstuhl, sie ist ziemlich fertig. Kann ich ihr nicht verübeln, sie ist aber trotzdem sehr gefasst.“ Sie tauschten noch einige Informationen aus und gingen die Verandastufen hoch.

      „Ms. Hastings?“

      Taylor hob den Kopf und sah zwei Männer die Stufen hoch kommen. Ihr Herz raste, nun stand sie dem Mann gegenüber, der sie nur mit seinem Blick fesselte. Oh je, das übersteh ich nicht! Sie wusste nicht, was auf sie zukam. Sie wollte nicht nochmal an das erinnert werden, was sie gerade erlebt hatte, es würde sie ihr ganzes Leben begleiten. Sie schaute zu dem groß gewachsenen Mann auf, der sich als Detektive Mike Webster vorstellte. Er war ihr sofort sympathisch, er hatte einen offenen Gesichtsausdruck und in seinem Blick lag Mitgefühl, was sie sofort beruhigte. Sie schaute rüber zu seinem Partner der jetzt seine Sonnenbrille abnahm und es verschlug ihr die Sprache. Sie blickte wieder in das unglaublichste Blau das sie je gesehen hatte. Seine Augen zogen sie augenblicklich wieder in seinen Bann. Sie räusperte sich, sie schämte sich für ihr Verhalten. Jordan blickte sie ausdruckslos an, sie konnte in seinem Gesicht nichts erkennen. Sie spürte Unsicherheit aufsteigen.

      „Ms. Hastings, Officer Jones teilte uns gerade mit, das sie diejenige sind, die das Opfer gefunden hat. Weswegen sind sie hier?“

      Taylor saß in ihrem Sessel und fühlte sich klein gegenüber den Detectives, was sie dazu veranlasste aufzustehen. Das Ergebnis war auch nicht beruhigender, Webster und Paul überragten sie dennoch um einiges. Sie musste sich eingestehen, das die Anwesenheit von Jordan sie nervös machte. Sie berichtete weswegen sie hier war, versuchte nichts zu vergessen. Doch sobald sie in das Gesicht von Jordan blickte, war es mit ihrer Sicherheit vorbei.

      Mensch Taylor, reiß dich zusammen, wieso bist du so nervös? Wütend über sich selbst, ging sie rüber zum Geländer um sich dort anzulehnen. Frei stehen konnte sie nicht, ihre Beine waren wie Gummi. Sie hatte Angst zusammenzuklappen, wie eine Marionette der man die Fäden durch schnitt.

      Sie krallte sich am Geländer fest, was Jordan nicht entging. Er sah, das sie sich zusammenriss um nicht zusammenzubrechen, er bewunderte ihren Mut, spürte aber auch eine unerklärliche Wut brodeln.

      „Sagen sie mal Ms. Hastings“, er sprach herablassend, was ihn selber störte, doch er konnte nicht anders, „das ist sicherlich nicht ihr erster Einsatz in einem Katastrophengebiet. Wieso sind sie alleine in das Haus gegangen? So geht man doch sicherlich nicht vor, oder?“

      Sein Blick durchbohrte sie, sie fühlte sich ihm schutzlos ausgeliefert. Wie kann er mich so zurechtweisen, nach diesem Anblick! Taylor spürte, wie die Wut langsam die Oberhand gewann.

      „Hören sie mal Detective“, sie baute sich vor ihm auf und reckte ihr Kinn nach vorne. „Es mag vielleicht nicht clever gewesen sein…“

      Weiter kam sie nicht, da sich Santiago einmischte.

      „Detective, es ist schon in Ordnung so gewesen. Sie ging rüber um nach zu schauen, ob dort jemand verletzt ist und sie kann sehr wohl erkennen, ob das Haus einsturzgefährdet ist oder nicht. Sonst wäre sie hier fehl am Platz!“

      Santiago schaute Jordan herausfordernd an, was er leicht grinsend kommentierte. Mike beobachtete die zwei Männer, die sich wie zwei Kamphähne gegenüber standen. Santiago stellte seine Position sicher, indem er einen Arm um Taylor legte. Sie blickte lächelnd zu Santiago hoch.

      „Ist schon gut Santiago, sie tun nur ihren Job, nicht wahr, Detective?“ Dabei blickte sie herausfordernd zu Jordan hoch, der grinsend zu ihr runter blickte. Touché Ms. Hastings..

      Jordan und Mike befanden sich in der ersten Etage des Hauses und betraten das Schlafzimmer, indem sich die Leiche befand.

      „Was ist heute eigentlich mit dir los?“ Mike stand im Türrahmen und musterte seinen Kollegen.

      „Wieso? Was meinst Du? Mit mir ist nichts.“

      Jordan ging an der Wand entlang, er wollte keine möglichen Spuren verwischen.

      „Hey, wir sind seit 6 Jahren Partner, ich kenne dich besser, als ich mich selber. Wieso hast du die Zeugin so angemacht? Nachdem was sie gesehen hat“, dabei blickte er auf das Opfer, „wäre Mitgefühl und Einfühlungsvermögen angebrachter gewesen. Also erzähl.“

      Jordan lehnte sich an die Wand und blickte runter zu seinen Füßen.

      „Ich kann’s dir auch nicht erklären, wieso ich gerade sie so angeblafft habe. Sie hat es am wenigsten verdient.“ Jordan war zerknirscht. Er sah sie wieder vor sich, ihre Körperhaltung war auf Kampf aus, doch in ihrem Blick lag unendliche Traurigkeit.

      „Gestern hatte mir Carol auf den AB gesprochen. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, das ist alles.“

      Mike bedachte ihn mit einem prüfenden Blick und nickte. Er konnte sich noch zu gut an Jordans Ex erinnern. Sie war die einzige Frau gewesen die Jordan je liebte. Er versuchte ihr immer alles recht zu machen, doch nichts war ihr gut genug. Zum Ende hin nahm sie eine Stelle in Washington an, dort hatte sie die Möglichkeit im Management einer großen Werbeagentur zu arbeiten. Sie verließ Jordan und packte ihre Sachen, als er im Dienst war. Sie hinterließ lediglich einen Brief, indem sie sich entschuldigte.

      Es dauerte lange bis Jordan über diese Trennung hinweg war. Er hatte mehrfach versucht

Скачать книгу