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Gemeinsam. Einer vom anderen, aber auch unabhängig voneinander haben wir viele lehrreiche Erfahrungen gesammelt und so manch schmerzhafte Enttäuschung. Man wird enttäuscht. Gut so. Wunden heilen, ohne zu verbittern, machen weise. Freunde sind nicht immer Freunde, manche Familienmitglieder akzeptieren einen erst, wenn ein Partner auf der Bildfläche erscheint. Und manche Familienmitglieder sind sich selbst am nächsten.

      Wir haben uns vom Freizeitpartner zum Lebenspartner entpuppt, zusammendiskutiert. Manchmal sind „die Fetzen geflogen“. Manchmal waren wir sanft und weise, verständnisvoll, liebevoll.

      Deine Ecken und Kanten sind beinahe rund geschliffen.

      Meine dummen, verletzenden Worte hat der Wind weg getragen.

      9. Schwarze Gedanken

      24. Juli 2011 - Schwarze Gedanken mit weißem Ende - 2 Uhr 29 - Irgendetwas stimmt nicht mit mir, ganz und gar nicht. Sehnsucht nach Dir, Mondempfindlichkeit, der Teufel namens Zweifel, Ungewohntheit, weil ich bei meiner Mutter schlafe, um zu testen, ob ich hier wieder wohnen könnte. Meine Intuition will mir was sagen, aber waaaaas???

      Der Teufel namens Zweifel: Warum auf einmal zweifle ich, ob Du mir treu bist? Ich hasse das! Passiert mir zum ersten Mal seit neun Monaten (so lange kennen wir uns schon!). Du hast dich seit zwei Tagen nicht mehr bei mir gemeldet. Letzte sms von Dir: „Du fehlst“, am 22. Juli. Ich sende eine sms an Dich zurück: „Trostpflaster im Anhang (Foto vom abgestorbenen Maremmawasserbaum mit mir als Amazone). Und eine weitere sms an Dich am 23. Juli, um 0 Uhr 43: „Bitte einmal drücken, ganz fest“. Und noch eine sms an Dich am 23. Juli: „Hab schon körperliche Schmerzen vor Sehnsucht nach Dir - KEIN SCHERZ – GAR NICHT LUSTIG!“ Und eine sms an Dich am 24. Juli um 2 Uhr(!): „Entweder hast Du mich vergessen, oder…… bin ich jetzt verliebt oder hast Du es geschafft, dass ich endgültig süchtig nach Dir bin? Na, super! Du fehlst, sehr, sehr!! 10000000 Küsse“.

      Du bist in Wiesen auf dem Jazzfest. Ja, ja, ich weiß, hab mich im Urlaub auch tagelang nicht gemeldet, aus einem Grund aber, damit Du Deine Ruhe genießen kannst und endlich für Dein altes Leben auch wieder mal Zeit hast, Freunde, Sitar usw. …

      Vielleicht hat Dich doch eine verführt, sind ja alle hinter Dir her wie die Fliege nach dem Zucker, ha, ha. Scheiße! Diese Gitti oder wie auch immer die heißt, vielleicht hat sie Dich in Wiesen besucht und liegt jetzt bei Dir im Zelt oder Du bist zu ihr gefahren …. Dann diese Hedi, diese Christa, Manuela, Manu, Susi ………. Scheiße, ich hasse mich gerade.

      Andererseits: Ich fühle Dich. Und ich verstehe Dich. Ich hab Dich gelehrt, wieder zu fühlen, wieder zu lieben. Dich streicheln zu lassen, zu streicheln, Sex zuzulassen ……. (auch wenn *Osho, ein indischer Philosoph, einmal von sich gegeben hat, dass jeder, der ab dem 42. Lebensjahr immer noch vorrangig Sex im Kopf hat, das Wesentliche nicht verstanden hat, ein Idiot ist ….. Wie recht er hat), Nähe zuzulassen, Vertrauen zu haben. Und ich liebe Dich, weil Du NICHT sexorientiert bist. Und Sex (ich hasse dieses Wort! Besser, viel besser fühlt es sich an, wenn ich sage: die körperliche Liebe) also, die körperliche Liebe erdet die Liebe.

      Weiß, wer Du bist. Gehöre nicht zu denen, die Dich haben wollen wie eine Trophäe, bist mein Seelenpartner. Nicht zum ersten Mal. Kenne auch Deine Einstellung zu Treue und Liebe und Verantwortung, vertrau Dir doch blind, kein Thema, aber diese Frauen …. Denen traue ich nicht über den Weg. Ein Thema, das ich in diesem Leben auch noch aufarbeiten muss – unbedingt. Warum vertraue ich Männern weit, weit mehr als Frauen, warum geb ich bei Beziehungskrisen, die andere Paare haben, immer zuerst der Frau die Schuld? Will mich mit dieser Thematik im nächsten Leben bestimmt nicht mehr auseinandersetzen (zusammensetzen), will mich weiter entwickeln und nicht am Stand treten – also – auf geht´s >aufarbeiten!

      Gedankensprünge …. Hab das Gefühl, als wolle mein verstorbener Vater (oder jemand anderer?) mich nicht hier bei meiner Mutter am Hof leben sehen (verrückt). Er – sie – es lässt mich nicht und nicht schlafen, gestern bis 4 Uhr morgens – kein Schlaf. Heute von 22 bis 24 Uhr kein Schlaf. Dann eineinhalb Stunden Ruhe und seit halb 2 wieder keine Nachtruhe. Mein ganzer Körper tobt, fühle mich einfach nur fix und fertig. Scheiße, scheiße, scheiße! Werd schön langsam zornig! Möchte morgen fit und ausgeschlafen sein, freu mich so auf Dich, will Dir zur Begrüßung etwas Gutes kochen. Die Gelsen sekkieren mich. Bin einfach nur schlecht drauf, oder ist der Grund der, dass ich Dich einfach nur unglaublich vermisse. …. Horche in mich hinein. Hm, es fühlt sich so an. Du fehlst mir so. Hast Du mich jetzt süchtig gemacht? Kann mir ein Leben ohne Dich nicht mehr vorstellen. Qualität bedeutet für mich: ein Leben mit DIR. Wollte nie mehr von jemandem abhängig sein, um Lebensqualität zu haben. Wenn das mit uns nicht funktionieren sollte, bleibe ich bis zu diesem Tot allein, das schwör ich mir. Interessiert mich echt nicht mehr. Du oder keiner. Pfeife auf Quantität. Nix für mich. Sendepause …..

      Muss mich auf andere Gedanken bringen: Weiß nicht, ob das mit dem Umzug zu meiner Mutter eine gute Idee ist. Kommt mir zurzeit nicht so vor, will es zwar, aber mein Bauchgefühl, meine Intuition will mir etwas sagen. Und die Gelsen, die Du mir geschickt hast, mein geliebter Vater.

      Hab ein wenig Schlaf gefunden. Na, schön langsam entlässt mich der liebe Mond wieder aus seinen Fängen, puh! Kann es gar nicht erwarten, Dich heute Nachmittag wieder zu sehen, das ist im Moment ganz wichtig, wie ich merke. Sobald ich in Deiner Nähe, in Deinen Armen bin, wird alles wieder gut.

      IchbineinedummePute, mindestens vier Mal im Monat. Vollmond, abnehmender Mond, Neumond, zunehmender Mond. Das gibt´s ja nicht. Beobachte mich nun seit, ich weiß nicht genau, mindestens zehn Jahren bezüglich Mond. Ist so. Vergess es nur manchmal.

      Also, reiß dich verdammt noch mal zusammen, Noja, du dummes Weib, besser als dir kann´s einem doch gar nicht gehen!!!

      Wo sind meine Regeln, wenn ich diesen Gemütszustand hab?: nicht nachdenken, es sich gut gehen lassen, ein gutes Buch lesen oder schreiben (mein neues Hobby), gute Musik, leichte Tätigkeiten ausüben, die Gesellschaft meiner Kinder genießen, Sport machen, raus in die Natur, Sauerstoff tanken, dumme und negative Menschen und Dinge meiden, Haushalt auf Vordermann bringen, einen guten Film ansehen. Meiner Seele Nahrung geben. Mich auf Schönes konzentrieren. Mach ich jetzt.

      Liebe und vermisse dich. Werde jetzt mein Toskanareisebuch weiter ins Reine tippen. Eine Zigarette, oder mehrere, ein Glas Wein, oder mehrere. ….. Morgen sehe ich Dich endlich wieder. Bin gesund, hab kluge, tolle Kinder, das mit meiner Mutter wird auch zu einer guten Lösung führen, mein zukünftiges altes, neues Zuhause wird sich auch in Wohlgefallen auflösen. Möchte ein gemeinsames Daheim mit Dir haben, bald, ist der richtige Weg für uns beide, brauche bitter notwendig endlich wieder ein kuscheliges, gemeinsames Nest, schöne Tücher, ägyptische Wandmalereien, Polster am Boden verstreut, warme Farben, rot, gelb, orange, braun, knisterndes Feuer, Räucherstäbchen, Kerzen, Kerzen, Kerzen. Werde mit Dir die Welt bereisen, dazwischen wieder nach Hause kommen, gemeinsam mit Dir; meiner Mutter noch ein schönes Leben ermöglichen, meinen Kindern Zukunftsperspektiven aufzeigen, möchte auch sie glücklich sehen, unbedingt, und Dich und mich sowieso und unbedingt!

      Verzeih meine vorangegangenen Gedanken und Worte, falls Du sie irgendwann einmal lesen solltest. Bitte! Manchmal bin ich eben auch schwach und dumm. Hab unglaublichen Respekt davor, was in meinem Kopf, in meinem Körper, in meinem Geist, in meiner Seele vor sich geht, hasse Zweifel und negative Gedanken. Konfuzius hebt mahnend seinen Zeigefinger und Dionysios hängt immer wieder sein Damoklesschwert über mich ….. Phu. Deine Gedanken werden zu deinen Worten –

      Deine Worte werden zu deinen Werken –

      Deine Werke werden zu deinen Gewohnheiten –

      Deine Gewohnheiten werden zu deinem Charakter –

      Dein Charakter wird zu deinem Schicksal

      (Chinesisches Sprichwort)

      Ich werd auch das noch lernen! Wenn ich so konsequent werde wie Du, geht sich das vielleicht sogar schon bald aus, unbedingt!

      Positive Gedanken haben nun wieder die Oberhand. - Hab mich wohl gerade

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