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und sah sich suchend nach Karin um. Karin kniete vor Irmelies Quelle und hielt ihre Hand in das kühle frische Wasser. Sie blickte sich um als sie die Schritte von Irmelie hörte.

      „Meinst du wirklich, dass du Franz helfen kannst, Erika?“ fragte Karin niedergeschlagen.

      „Ja, ich bin aber nicht alleine und du bist auch nicht alleine. Glaube an der Erfolg, meine Liebe“, antwortete Irmelie.

      „Bist du eine Kräuterhexe geworden?“ fragte Karin unvermittelt.

      „Wie kommst du da drauf?“ antwortete Irmelie.

      „Ich weiß nicht, es kam mir gerade so in den Sinn“, flüsterte Karin.

      „Wenn es dir hilft zu glauben, ja, ich bin eine Kräuterhexe, die Franz helfen kann völlig gesund zu werden“, erwiderte Irmelie.

      „Deswegen auch der neue Name?“ fragte Karin.

      „Vielleicht“, erwiderte Irmelie.

      „Wer sind deine Freunde und wo sind sie? Du hast vorhin gesagt, sie würden aufpassen. Sind das Tiere?“ fragte Karin.

      „Schon möglich. Ich bin ja eine Kräuterhexe“, lachte Irmelie.

      „Das ist kein Spaß, ich meine das im Ernst“, erklärte Karin.

      „Hallo Karin, in welchem Jahrhundert leben wir?“ lachte Irmelie. Da fing nun auch Karin an zu lachen. Sie nahmen sich gegenseitig in den Arm und Irmelie hörte ein gehauchtes „Danke“, aus Karin Mund.

      „Magst du dich hinlegen, Karin? Die Hängematte ist ganz bequem. Franz wird die ganze Nacht tief und fest schlafen“, fragte Irmelie.

      „Vielleicht sollte ich das machen. Gehst du rein um nach ihm zu sehen? Weckst du mich wenn etwas passiert?“ bat Karin ihre Freundin.

      „Ja, das mache ich. Leg dich ruhig hin, soll ich dir eine Decke holen?“ fragte Irmelie.

      „Wär nicht schlecht“, meinte Karin ruhig.

      Irmelie brachte ihr eine Decke und deckte sie zu, da Karin bereits tief und fest schlief. Sie ging deshalb zurück in die Hütte und sah nach Franz. In seinem Gesicht sah sie den Kampf den sein Körper gegen den Krebs führte, dennoch war seine Temperatur nicht weiter gestiegen.

      Sie blieb an seiner Seite sitzen und immer wenn Urmelda meinte, dass der Zauberspruch notwendig ist, sagte sie ihn laut und deutlich.

      Als die Sonne auf ging, machte Irmelie für sich und Karin Kaffee und bereitete ein gutes Frühstück.

      Franz schlief ruhig, tief und fest. Sein Gesicht hatte sich zunehmend entspannt und auch seine Temperatur war wieder im Normalbereich.

      „Du hast den ersten Kampf gegen die Krankheit gewonnen. Ich gratuliere dir, Kleines“, hörte sie Urmelda sagen, „aber du darfst jetzt nicht nachlassen. Den Blütenextrakt und dann die Salben-Rezeptur auf den Rücken und später die Tinktur, aber das weißt du ja selber.“

      Stolz blickte sie um sich und ging hinaus zu Karin, die immer noch tief und fest schlief.

      „Hallo, Schlafmütze, aufwachen. Frühstück ist fertig“, rief Irmelie und schob die Hängematte leicht an um zu schwingen.

      „Ist was mit Franz?“ fragte Karin gleich nachdem sie Augen geöffnet hatte.

      „Nein, alles gut. Wenn du möchtest gehen wir leise rein. Er schläft aber noch tief und fest und vor allem sich gesund“, lachte Irmelie.

      Karin schaute sie ungläubig an und raunte „komm, das will ich sehen.“

      „Langsam, trink erstmal deinen Kaffee und frühstücke, sonst fällst du mir vom Hocker oder besser von der Hängematte“, lachte Irmelie.

      „Nur mal schnell gucken“, rief Karin.

      „Na gut, komm, aber sehr leise sein. Er ist noch nicht ganz über dem Berg. Heute kommt erst noch der 2. Teil der Behandlung, aber es wird ihm stündlich besser gehen. Aber die Behandlung muss abgeschlossen und darf auch nicht unterbrochen werden“, erklärte Irmelie, nahm Karin an der Hand und führte sie leise in die Hütte.

      Als Karin sah, dass Franz nicht mehr die graue fahle Gesichtsfarbe hatte, schlug sie ihre Hand vor ihren Mund, nahm wieder Irmelies Hand, zog sie nach draußen und umarmte sie. „Danke, danke, danke“, sagte sie, „du hast ihm wirklich geholfen, danke.“

      „Komm wir frühstücken jetzt, bevor Franz aufwacht“, mahnte Irmelie. Als sie fertig gefrühstückt hatten, gingen beide in die Hütte und bemerkten, dass Franz langsam aufwachte. Irmelie ging schnell nach draußen und holte ein Glas frisches Quellwasser, das sie dann Franz langsam zu trinken gab. Anschließend gab sie ihm die zweite Ampulle des Kräuterextraktes zu trinken und nahm die Kräuterpackung von seiner Brust ab. Sie bat ihn sich umzudrehen und trug die selbst hergestellte Silphiumsalbe und die fermentierte Madigaris-Wurzel auf den Rücken auf und bat ihn auf dem Bauch liegen zu bleiben, bis die Salbe in seine Haut aufgenommen worden ist. Franz hielt sich tapfer an Irmelies Anweisungen, obwohl er sich so wohl wie schon lange nicht mehr fühlte.

      Nach 2 Stunden durfte er sich wieder auf den Rücken legen. Irmelie fühlte seine Temperatur und konnte feststellen, dass diese jetzt nur leicht erhöht war. Sie wies Franz an strickt im Bett zu bleiben und sich gut zu zudecken.

      Der Tag verging langsam und die Freunde hatten sich viel zu erzählen. Am Abend kam der letzte Teil der Behandlung. Irmelie gab Franz nochmals von dem Kräuterextrakt und abschließend die Kräutertinktur zu trinken. Während er die Tinktur zu sich nahm, murmelte Irmelie einen weiteren Zauberspruch. Franz bemerkte zwar, dass Irmelie etwas murmelte, aber er verstand nicht was sie sagte. Karin bemerkte nichts davon.

      Kurze Zeit später schlief Franz wieder tief und fest ein. Auch seine Temperatur stieg wieder und Irmelie und Karin wechselten sich beim wegwischen des Schweißes ab. Nach kurzer Zeit normalisierte sich die Temperatur wieder und er schlief einen erholsamen Schlaf.

      Irmelie und Karin verbrachten noch einige Zeit mit erzählen vor der Hütte, als sich Karin in die Hängematte legte und auch einschlief.

      „Das ist dein Sieg gegen die Krankheit“, hörte Irmelie die Stimme von Katharina, „ich bin sehr, sehr stolz auf dich. Du bist ein würdige Nachfolgerin von Urmelda, mein Kind.“

      „Danke, aber ohne dich und Urmelda hätte ich das nicht geschafft. Ich danke euch sehr. Die beiden, Karin und Franz, liegen mir sehr am Herzen“, sagte Irmelie laut.

      Sie hörte wie sich die Hängematte bewegte und schaute auf. „Was hast du gerade gesagt Erika“, fragte Karin verschlafen.

      „Ich hab nichts gesagt, du hast bestimmt geträumt. Schlaf weiter“, flüsterte Irmelie zu ihrer Freundin.

      Auch diese Nacht verlief für Franz ohne Probleme und am Morgen, Irmelie und Karin hatten gerade gefrühstückt, rief er beide.

      „Hallo, ich hab auch einen riesengroßen Hunger. Hab ihr mir was übrig gelassen?“

      Irmelie antwortete: „Ja klar, wenn du willst komm zu uns raus, dann kannst du mit frühstücken.“

      Karin schaute verwirrt zu Irmelie: „Das geht doch nicht. Er ist bestimmt noch nicht soweit, dass er raus kommen und normal frühstücken kann.“

      „Doch meine Liebe, er ist jetzt wieder kerngesund“, erklärte ihr Irmelie.

      Karin rannte sofort in die Hütte und fühlte die Temperatur, nahm das alte Stethoskop von Irmelie und hörte seine Lungen ab. Als sie fertig war schüttelte sie den Kopf: „Das gibt es nicht. Da ist nix mehr zu hören.“

      „Ich fühle mich auch Top fit“, erklärte jetzt auch Franz, „ich steh jetzt auf und will mal sehen wo wir eigentlich sind.“

      „Stopp Franz, du weißt was du mir versprochen hast. Du kannst gerne vor die Hütte gehen, aber das war es auch schon. Weiter nicht“, erklärte Irmelie erschrocken.

      „Klar, wollte dich nur mal ein wenig ärgern“, lachte Franz und

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