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Franz von Assisi war gewiss kein «alltäglicher» Heiliger. Er war ein Aussteiger, verzichtete auf Eigentum und bürgerliches Leben, verbrachte die meiste Zeit auf Wanderschaft und in der Natur. Und doch war seine radikale Gottsuche keine Weltflucht, sondern ein Platznehmen mitten in der Welt. Franziskus machte keinen Unterschied zwischen heilig und profan. Er suchte das Heilige im Profanen und das Profane im Heiligen. Er erwartete Gott «im Dazwischen». Und Gott zu erwarten bedeutet, nicht schon zu wissen, wo er genau ist. Jan Frerichs entwickelt aus dieser Grundhaltung einen spirituellen Weg für moderne Stadteremiten und solche, die es werden wollen – biblisch fundiert, franziskanisch verwurzelt und radikal verortet im «Alltäglichen»: in Arbeit und Kreativität, in einfachem Leben, Gebet, Gemeinschaft und liebendem Engagement für die Welt.

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Katharina Ganz hat sich in den Diskussionen um die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche pointiert und unerschrocken geäußert. Dabei stellt sie klar, dass diese ihren unschätzbaren Beitrag für das Leben und Miteinander nur dann glaubhaft vermitteln kann, wenn ihre Strukturen, die Verteilung von Macht, der Umgang mit den eigenen Mitgliedern und Ressourcen dem Geist Jesu Christi entsprechen. Dazu gibt sie Anstöße, indem sie eigene Erlebnisse und Stationen erzählt, theologisch und spirituell reflektiert und mit Positionen aus ihrer Ordensgemeinschaft und solchen als feministisch-pastoraltheologisch denkende Franziskanerin verknüpft. Ausgehend von ihrer Begegnung mit Papst Franziskus im Mai 2019 geht sie auf Fragestellungen ein, mit denen sich das Forum «Frauen in Diensten und Ämtern» beim Synodalen Weg befasst, blendet zurück in die Zeit der Gründung ihrer Kongregation im 19. Jh., um dann Fragen zu erörtern, die gegenwärtig innerkirchlich unter den Nägeln brennen.

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In diesem Heft steht das Thema Muße im Mittelpunkt. Die Muße als Schwester der Freiheit (Aristoteles) hat eine durchaus wechselvolle Bedeutungsgeschichte hinter sich. Galt sie in der Antike als das Ideal der Lebensgestaltung, als die erstrebenswerte Ruhe von (jeglicher) Arbeit, so wurde sie im Laufe der Zeit von einem Leistungs- und Arbeitsideal in die Ecke der Faulen und Künstler gestellt. Gemeint ist im Griechischen aber sicher nicht die reine Faulheit, sondern vielmehr die schöpferische Muße, wie auch die sprachliche Nähe zwischen schola (Schule) und scholé (Muße) nahelegt. Heute begegnet uns diese Muße als freie Zeit zur Kreativität in verschiedenen Strömungen, nicht zuletzt in einer wachsenden DIY-Szene. Die Sehnsucht nach einer Zeit, die nur mir und meinem eigenen Studium um der eigenen Gestaltung dient und in der nicht ich dienen muss, ist heute sehr groß. Dies mag daran liegen, dass Erwerbsarbeit und Gewinnerhöhung einen hohen Stellenwert hat. Oder aber es ist doch darin begründet, dass der Mensch grundsätzlich diese Zeit braucht, die nicht von außen schon vorgestaltet ist und in der ich selbst Herrin über meine Zeit bin. In diesem Heft haben wir kleine Texte, Aphorismen, Zitate für Sie eingestreut. Für Ihrer Muße Zeit oder einfach nur, um das Herz zu erfreuen.

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Der spirituelle Weg, den Bertram Dickerhof als das Ergebnis eines mehr als 40 Jahre währenden «Selbstversuchs» vorstellt, ist ein alle Bereiche durchdringender Lebens-Weg. Grundlage ist ein Innehalten und Hören auf die eigene Wirklichkeit, die sich auf einen Grund hin öffnet, in dem «alles verankert» ist. Das so erfahrene neue Leben gilt es durch Entscheidungen und Handlungen wirklich werden zu lassen. Basierend auf einem intensiven Austausch eines Christen mit anderen Weltreligionen, insbesondere dem Buddhismus, Hinduismus und Sufismus, gibt das Buch spirituell Suchenden Orientierung und kann zur Verständigung zwischen den Religionen und damit zum Frieden in einer aus ihren Fugen geratenen Welt beitragen.

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Missbrauch ist immer Missbrauch von Macht. Als sexualisierte Gewalt geschieht er an vielen Orten, auf eigene Weise in der katholischen Kirche. Dabei drängt sich in wachsendem Maße die Frage nach spezifisch geistlichem Missbrauch auf. Denn viele Betroffene schildern sexualisierte Gewalt, ohne dass sich diese für sie zwingend mit geistlichem Missbrauch verbunden hätte, während andere in ihrer spirituellen Selbstbestimmung Verletzungen und Gewalt erfahren haben, die nicht mit sexuellen Übergriffen einhergingen. Gleichwohl sind geistlicher und sexueller Machtmissbrauch oft sehr eng miteinander verwoben. In diesem Buch geht es daher um beides: um die Frage, was Machtmissbrauch zu einem geistlichen macht und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind; um sexualisierte Gewalt und die Aufgabe, den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weltkirchlich und weltweit zu gewährleisten.

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"Sie hätten doch auch Jesus mit einem Lächeln abgeschoben", wirft Dietmar Bartsch der CSU vor. Unterdessen gilt in Bayern der Kreuzerlass und bei 'Pegida' wird ein Kreuz in die Lüfte gereckt, getüncht in Schwarz, Rot und Gold. Diese und weitere Beispiele zeigen: Trotz Säkularisierungsthese ist das Christentum in Politik und Gesellschaft omnipräsent. Politische und gesellschaftliche Debatten kommen ohne den Verweis auf Religionen kaum noch aus. Aber dürfen Politiker mit Christus auf den Lippen Politik machen? Wann handelt es sich dabei um Missbrauch des Christentums, dem die Kirchen entgegentreten sollten? Und missbrauchen nicht auch die Kirchen die christliche Botschaft, wenn sie aus dieser politische Forderungen ableiten? Gewürzt mit einer Brise Humor, werden Problemfälle aus Politik und Kirche aufgezeigt und nach Antworten auf Fragen gesucht, auf die es keine endgültigen Antworten gibt.

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Im letzten Heft hat die Begegnung mit verschiedenen Künsten inspiriert. Nicht selten begegnet uns in Künsten etwas, das wir nicht gleich einordnen, nicht gleich verstehen, nicht gleich ganz erfassen können. Etwas Fremdes. "Fremd" ist dabei ein changierender Begriff. Gemeint ist das, was vom Vertrauten abweicht, das uns ungeplant widerfährt, das beängstigt, in Frage stellt und zur Improvisation nötigt – kurz: die Begegnung mit Fremdem ist eine Grenzerfahrung. Zugleich sind es Erfahrungen des Fremden, die Neues entstehen lassen; kreative Antworten ermöglichen; den Horizont weiten. In der biblischen Tradition erscheint der Umgang mit Fremden und mit dem Fremden von besonderer Bedeutung, an der sich ›Glauben‹ zeigt: «Der Herr beschützt die Fremden» (Ps 146,9); "Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen " (Mt 25,35). Wie wir mit Fremdem und den Fremden umgehen, daran zeigt sich unsere Haltung. Hier liegt ein Heft in Ihren Händen, das verschiedene Aspekte beleuchtet: der Umgang mit dem Fremdwerden des eigenen Körpers; biblische Erfahrungen des Fremden und die Bedeutung des Fremden für den Gottesbegriff; Pilgern als «sich-selbst-fremd-gehen»; Milieufremdheit in der Kirche; Fremde und die Grenzen der Verrechtlichung der Gastfreundschaft und das inspirierend Fremde.

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Das Heft Inspiration 03.2019 steht das Thema Leerstelle Kirche im Sinne der Frage nach der Kirche als spirituellen Ort im Mittelpunkt. Die Kirche nahm und nimmt eine Zwitterfunktion ein. Sie ist zweifelsohne ein Ort der Versammlung, die Versammlung der konkreten Glaubenden in einer Gemeinde, die halt Kirche ist. Aber sie ist auch Institution, die in einer schweren Krise ist. Da sich Kirche nun als moralischer Kompass nicht mehr in der Öffentlichkeit gefestigt ist, dies übrigens jenseits konfessionellen Grenzen, leidet aber gleichzeitig auch das Selbstverständnis der Gemeinde als Kirche, als spiritueller Ort, der das individuelle Leben maßgeblich beeinflusst. Nun möchten wir uns nicht dem einfachen und zurecht als billig empfundenen Satz hingeben, dass jede Krise auch eine Chance berge. Trotzdem soll sich das Heft der Frage annähern, wie dieser spirituelle Ort vielleicht ein Kristallisationspunkt der Wandlung zu einer anderen Gestalt der religiös motivierten Sozialität werden kann. Man könnte im übertragenen Sinn also die Frage stellen: Wenn sich die Kirche in einer tiefen Depression, einem Burnout befindet (und dafür sprechen ja viele Handlungsmuster in der Öffentlichkeit), welche verschütteten Ressourcen kann die Gemeinschaft aktivieren und welche Glaubenssätze muss sie verändern, um weiterhin zu sein. Für dieses Heft haben wir uns bewusst um Autorinnen und Autoren aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs bemüht – denn gefühlt ist vieles schon gesagt und oft genug wiederholt worden. Da lag es doch nahe, neue Stimmen einzufangen und so hoffentlich auch neue Perspektiven einzufangen.

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Über die Sinne zum Sinn: Christliche Rituale im Alltag leben
Seit den Anfängen der menschlichen Geschichte stehen Symbole für die Polaritäten des Lebens. Sie berühren unser innerstes Wesen, dessen Tiefe in Ritualen erfahrbar ist. Christliche Symbole und Rituale haben ihren Ursprung in Gott, dem «Freund des Lebens» (Salomo/Weisheit 11,26), dem das Wohlergehen der Menschen am Herzen liegt. So erweisen sie sich als praktische Lebenshilfe, deren heilsame Wirkung durch aktuelle Forschungen bestätigt wird.
Ausgehend von unseren Alltagserfahrungen begeben sich die Autoren auf die Suche nach tragenden, lebensbejahenden Symbolen und Ritualen, die uns als sinnsuchende Menschen und Christen ansprechen. Ihr Weg geht dabei über die Sinne zum Sinn: von Alltagsbegegnungen über verdichtete menschliche Erfahrungen in Sprichwörtern und Redewendungen hin zur christlichen Bedeutung.
Der Ratgeber wendet sich an gläubige und nicht-gläubige Suchende, die nach Tiefe im Leben Ausschau halten und das inspirierende Feld der Symbole und Rituale sowie deren heilende Kräfte neu entdecken möchten.
– Ursprung und Bedeutung christlicher Symbole und Rituale – Ausgewählte Grundsymbole des Lebens in ihrem biblischen und liturgischen Kontext – Rituale und Symbole im Alltag – praktische Anregungen und meditative Impulse – Selbstheilungskräfte aktivieren – Tipps und Anleitungen

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Ignatius von Loyola schreibt einmal, Exerzitien seien «das Allerbeste in diesem Leben, … damit der Mensch sich selber nützen kann … und Frucht für viele andere bringt». Nicht wenige Menschen erfahren diese als echte Lebenshilfe. Es sind Tage der besonderen Aufmerksamkeit auf Altes und Neues. In Zeiten der Besinnung, Meditation und des Gebetes wird Leben neu belebt. Willi Lambert bringt aus der geistlichen Begleitung durch Besinnungsfragen, spirituelle Texte, persönliche Zeugnisse und Arbeitshilfen Anregungen für «die Mystik des Alltags».