Аннотация

Der Autor reist durch Irland. In Connemara erlebt er eine fast unglaubliche Geschichte. Zwei Jahre darauf, am gleichen Ort, wird er selbst zum Akteur eines dramatischen Geschehens. (…) Sie ist geplatzt, die Seifenblase, die mich umgab. Die Wolke, auf der ich die letzten Urlaubstage in dieser Landschaft verbringen wollte, hat mich sanft abgesetzt, hier auf diesem morschen Bootssteg. Desillusioniert und nackt, so fühle ich mich. Es ist Zeit aufzubrechen. Morgen möchte ich früh … Was ist? Ich wende mich um. Da ist jemand. Ich habe es deutlich gehört. Ich fühlte mich angesprochen, vernahm auch ein Kichern. Es ist schon sehr dunkel. Ich sehe nur schwarzes Geäst, dahinter die hell erleuchteten Hotelfenster. Nein. Das ist kein Traum. Ich liege nicht im Bett. Meine Hände krallen sich an die alten Balken, auf denen ich sitze. Ich sehe sie nun dicht vor mir, die beiden Bäume, die Kronen zueinander geneigt, die Zweige wie ein feines Flechtwerk ineinander verwoben. Es sind die gleichen die ich gestern Abend von meinem Fenster aus sah. Sie flüstern, scherzen. Ich verstehe sogar Worte. Du bist heute sehr struppig und stürmisch. Weißt du das? Wieso? So bin ich doch immer. Oder möchtest du …? Ach Liebster. Es war nur ein Scherz. Aber ein wenig zu stürmisch bist du schon. Oh (…) Ich weiß, dass ich nicht darf was ich vorhabe. Ich fühle mich auch sehr unwohl. Doch ich muss es tun. Wer sonst? (…) Mein Herz pocht, ebenso das Blut in meinen Schläfen. Ich danke dem himmlischen Drehbuchautor, der für mich die Stücke schreibt, für die treffliche und prompte Unterstützung. Ich bin nun sicher, dass es richtig und notwendig ist, was ich gleich tun werde. Die letzten Zweifel sind verflogen. Ich öffne die Fahrzeugtür. Kalt gießt es auf mich hernieder, rinnt mir an Wangen und Hals entlang unter die Kleidung. Ich empfinde es wohltuend, öffne den Kofferraum. Gelassen streife ich mir den Regenmantel über, greife nach (…) An der Bar kaufe ich eine Flasche Rotwein. Die junge Dame …

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(…) Es war einmal in grauer, grauer Vorzeit, nur wenige hundert Millionen von Jahren nachdem durch eine grobe Unachtsamkeit eines heute leider unbekannten Wesens im Universum unsere Milchstraße entstand, ein junger von der Existenz des Seins noch wenig gebeutelter Vulkan, der durch seine heißen Wurzeln tief und innig verbunden war mit einem kleinen, fast kugelförmigen grauen Planeten, der sich seinerseits, wenn man diesen Teil unserer Milchstraße, sagen wir aus einer Entfernung von etwa vier bis fünf Lichtjahren betrachtete, in harmonischer nachbarschaftlicher Nähe und Distanz zu einigen anderen, meist ebenso grauen, meist voluminöseren Planeten in einer besonders öden und dunklen Ecke dieser …, unserer Milchstraße, gleich vorne rechts, um eine wohlgeformte strahlendschöne Sonne drehte. (…) Empor geschleuderte Gesteinsmassen und erstarrte Magma ließen ihn wachsen, das was von ihm herausragte. Er konnte täglich weiter schauen, täglich mehr von dem überblicken, was ihn umgab. Es machte ihn täglich trauriger. (…) Es gab aber etwas worauf er sich freute. Es war das Erwachen der Sonne. Mit ihr hatte er eine freundschaftliche Beziehung. Er genoss es, wenn sie sich aus ihrer Schlafstätte erhob, ihn dabei anblinzelte, wenn sie sich reckte und streckte, wenn sie an Farbe und Wärme zunahm. Die ersten noch schwachen Strahlen trafen sein Haupt, streichelten, liebkosten es, als sei er der einzige Vertraute auf diesem Planeten. Das farbige Hell umflutete seine Flanken, strich zart daran entlang, umschloss den bebenden Kratermund. In diesen Minuten waren sie ein Paar. (…) Sie gaben sich, was Liebende sich geben können, in diesen frühen Stunden des Tages. Doch, wie das so ist, wenn man begehrt was sich fortbewegt, man begehrt etwas was viele Verehrer anzieht. Dazu zählten auf dem kleinen grauen Planeten alle anderen Vulkane, die fast erloschenen, die eruptionslosen, die vergessen hatten wie es geht, sogar jene die leugneten, dass es so etwas wie Eruptionen gab. (…)

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Der Darsteller, schwarz gekleidet, blut beschmiert, mit Stehkragen, weißen Handschuhen, im vorderen Teil des Gesichts weiß geschminkt, steht reglos mit einem großen Buch, schwarzer Einband, ebenfalls blutbeschmiert, auf der Bühne. Er steht eine Zeit lang unbeweglich da. Dann öffnet er den Mund. Man sieht Vampierzähne. Blut tropft heraus. (…) Man nehme ein altes Kochbuch, ein sehr altes – wie dieses – stecke den Finger hinein – so – schlage auf – lese – zum Beispiel … Lammrücken in Kräuterkruste mit jungen Kartoffeln und feinem Gemüse. Man aktualisiere die Zutaten – mit viel Feingefühl. Bitte nur frische Ware je nach Jahreszeit und Saison. – Das ergibt dann zum Beispiel das … Für 4 globale Akteure – für v-i-e-r : 1,5 kg naturbelassener Regenwald. Biomasse nach Belieben. Bleifreies Benzin aus nachweislich kontrolliertem Anbau. 2 Dreiwegekatalysator aktueller Bauart. 1 Esslöffel grüne Umweltpolitik, feingemahlen. (…) In den vorgeheizten Backofen (250 Grad, Gas 5-6) schieben, bei starker Hitze 20 Minuten braten. In der Zwischenzeit die junge digitale Weltgesellschaft vorsichtig schälen, etwa 10 Minuten kochen, abtropfen lassen und zum naturbelassenen Regenwald in die Backpfanne geben. (…) Die Artenvielfalt abtropfen lassen. Den gehackten Hochgeschwindigkeits-Webserver in der restlichen Zukunftsangst aus nachhaltigem Bestand dünsten, die Artenvielfalt zugeben und darin erhitzen. Den naturbelassenen Regenwald mit den Zutaten auf einer gut vorgewärmten Platte anrichten. Die digitale Weltgesellschaft getrennt reichen. (…) Guten Appetit. Vorbereitungszeit: 30 Minuten. Garzeit: etwa 40 Minuten. Variation: Wer zu diesem feinen Regenwaldgericht noch eine kleine Sauce möchte, schöpft einfach die überschüssigen nicht deklarierten Einschlüsse aus der Backpfanne, löst den Regenwaldfond … (…) Naaa. Konnten Sie mir folgen? Wenn nicht, so laden Sie mich doch ein. – Wir machen uns einen schönen Abend. Sieee und iiiich. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern …

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(…) Und weshalb soll ich nicht in Opas Nase bohren? Keiner hat eine so schöne große Nase. Und die Löcher sind doch zum Bohren da. Macht Papi ja auch. Opa hat ja gar nichts dagegen. Also. Ich bohre in Opas Nase, so lange es mir und Opa Spaß macht. Und in meiner Nase bohre ich auch! Und was ich darin finde stecke ich in den Mund. Immer wieder mache ich das! Immer wieder! Mein ganzes Leben lang!! Und warum schreit Gilla so laut, wenn ich nachschauen möchte, wie es in ihrem Bauch aussieht? Tut doch gar nicht weh. Mädchen sind blöd. Gilla besonders. Und an meinem Pipimann drehe ich so lange ich will. Der bricht nicht ab. Wozu hat man denn einen Pipimann? Und ziehen werde ich daran so lange ich will. Bis er so groß ist wie der von Vati. Der hat das bestimmt auch so gemacht. (…) Mein Freund Kali ist schon in der Schule. Der kann bis Vielion zählen. Eine ganze Stunde dauert das. So viel ist Vielion. Kali hat gesagt, in unserem Sandkasten sind viele Vielionen Sandkörner. Die werde ich alle zählen, wenn ich in der Schule bin. Alle! Bis zehn kann ich schon. (…) «Ja Pinuschka, ja, ich schau dir zu. Schwimm nur. Wirklich toll. Ganz toll machst du das.» Sie heißt Pinuschka. Sie ist von hier. Ungarin. Ein Rasseweib. Wirklich. So was wie Pinuschka gibt es nur einmal. Ein richtiges Naturkind. (…) Das einzig Unangenehme hier sind die Touristen. Besonders die Deutschen. Mein Gott sind die kleinkariert. Die haben keine Lebensart. (…) Nur dumme alte Leute um mich herum. Typisch Altersheim. Das ist mein Geburtstag! Mein 75. Geburtstag!! Da kann ich machen was ich will, was ich will!! Das wird eine tolle Geburtstagsparty, hat Schwester Josephin gestern gesagt. Was ist hier toll? Häh? Was? Nur alte Meckerziegen und Tattergreise sehe ich. Meck, meck, meck. Mäh, mäh, mäh. Ist das etwa toll? Häh? (…) Was ist? Wie? Wer schläft? Wer schnarcht? Niemand schläft! Niemand schnarcht! Auf meiner Party hat niemand zu schlafen, hat niemand zu schnarchen! Niemand!! Niemand!!! ....

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Das Bühnenlicht geht an. Till sitzt am Tisch. Er spielt mit einer Puppe. Claudia steht, die Arme in die Hüften gestemmt, davor. CLAUDIA: Till, gib sofort die Puppe her!! Du weißt, dass du die nicht haben darfst. TILL: Nein. Die bleibt heute bei mir. Ich hab dir meinen Teddy ins Bett gelegt. Ich spiele Kaufladen. Und der Teddy ist zu blöd zum Kaufen. CLAUDIA: (versucht ihm die Puppe zu entreißen) Her mit der Puppe!! Das ist meine Lisa!!! TILL: Nein!!! Heute gehört sie mir. Ich hab gefragt. CLAUDIA: Wen? Mama? TILL: Nein. Lisa. (…) CLAUDIA: Mama!!! Mama!!! TILL: Die hört dich nicht. Die ist nicht da. Außerdem weiß sie, dass ich die Puppe brauche. Mama ist zum Kaufmann. Und nachher kommt sie noch zu mir Brötchen kaufen. – Hat sie gesagt. – Und Lisa muss mir helfen. Ich weiß doch gar nicht richtig … Ich hab noch nie Brötchen verkauft. (an Lisa gerichtet) Hast du schon? (Puppe nickt) Siehst du? Sie bleibt heute bei mir. (…) CLAUDIA: Mama, Till will mir meine Puppe nicht zurückgeben. Er hat sie einfach aus meinem Bett genommen. Er sagt, er will seinen Paul nicht mehr. Er möchte auch eine Puppe – Mama!!! Dabei ist er doch ein Junge. TILL: Ich will den blöden zotteligen, stinkigen, einäugigen Knopfteddy nicht. Ich will Lisa behalten. Sie hat so schöne Haare und so liebe Augen. Und … Und sie kann Mama sagen. (er beugt die Puppe bis sie Mama sagt) Sie hat so schöne Kleider und … (er steckt die Nase in die Puppenkleider) Und sie riecht auch ganz anders. – Eben anders. MUTTER: (Stimme vom Band) Till, du Dummkopf. Puppen sind für Mädchen. Das ist Claudias Puppe. Gib sie sofort zurück. Wenn Papi kommt wirst du was erleben. TILL: Das ist ja total cool. Äi. Echt geil. – Wenn Papi kommt? Es interessiert mich gar nicht, was Papi sagt. – Lisa bleibt bei mir!! Sie will ja gar nicht mehr zu Claudia. Gell Lisa. Dir gefällt es bei mir viel besser. Glaudi ist doch gar nicht richtig lieb zu dir. Das hat sie mir gesagt. Sie mag halt lieber Jungs. Und Claudi schimpft ja auch nur …

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Der Puppenmacher führt sie, die Puppe, wie eine Marionette, an einem Stab vor sich her. Er will sie schulen für die Bühne (für den Lebenskampf) in diesem Theater (in dieser Gesellschaft). Sie will nichts lernen, möchte so bleiben, wie sie ist. Davon handelt dieses Stück. Die Puppe ist wie eine kleine Ballerina gekleidet, hübsch anzusehen, liebreizend kindlich im Wesen. Sie hängt mit ihren Gliedern und mit dem Kopf an Schnüren. Der Puppenmacher ist schwarz gekleidet. Er verkörpert den strengen Lehrmeister. Er zwingt sie so zu agieren wie er es für richtig und notwendig hält. (…) PUPPE: Ich will nicht. – Ich weiß doch schon alles. PUPPENMACHER: Ich sag dir, was du weißt. – Nichts weißt du. Marsch hinein, sonst mache ich dir Beine. (er schubst sie in den Zuschauerraum) PUPPE: Ich will nicht. Ich will nicht. – Huch, was sind das für … (sie staunt das Publikum an) PUPPENMACHER: Die? – Die können das alles, was du noch lernen musst. PUPPE: Alles? – Ooooh … (sie beugt sich zu einem Theaterbesucher) Was können Sie? PUPPENMACHER: Das!! (er schubst sie unsanft vorwärts) {…} PUPPE: Will ich nicht. Will ich nicht. PUPPENMACHER: Du willst. Du willst!! PUPPE: Will nicht. Will nicht. (sie zittert arg) Ich glaube … (sie steht gerade, hält sich die Augen zu) Ich glaube, mir wird … PUPPENMACHER: Hier oben geht es dir gut. Die Bühne ist groß und schön. Wenn du erst mal oben bist … (er erfasst ihre Hand, zieht sie sanft) Dann geht alles ganz leicht. Du schaffst es. Du musst auf die Bühne. Es ist … deine Rolle. PUPPE: Rolle? (sie dreht sich zum Publikum) Und die? Haben die auch eine …? PUPPENMACHER: Die … Die brauchen keine. Die haben bezahlt. Basta. Schluss. Aus. Nun mach schon. (…) PUPPENMACHER: Du kämpfst. PUPPE: Nein. Ich gehe zurück. Zurückgehen ist schön. Ich lerne schnell. Ich lerne schnell. Ich kann … PUPPENMACHER: (dreht an ihrem Ohrläppchen) Du kämpfst! PUPPE: Auu. Was machst du? PUPPENMACHER: (er hebt den Fuß) Du kämpfst!! …

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(…) Das hatte die Sonne auf ihren unzähligen Reisen um die Erde in all ihren Berufsjahren nicht erlebt. Tiere der unterschiedlichsten Art, auch solche, die, wie es hieß, schon von Natur aus verfeindet waren, hockten friedlich nebeneinander und sogar übereinander. Sie hatten offensichtlich Freundschaft geschlossen. (…) Die Sonne erschrak fürchterlich, als sich unter dem großen Ungeheuerohr etwas zu regen begann, die Arme eines Menschenkindes sich herausreckten, dann ein blonder Lockenschopf folgte. (…) Tinosarius hatte gerade die großen Ungeheueraugen geschlossen, da schreckte ihn ein seltsames Klappern und Klirren auf. Das seltsame Klappern und Klirren kam näher. Nun sah er ihn, den Held, auf einem seltsamen Pferd. Gefährlich sah er aus. Eine Uniform hatte er an und etwas Schwarzes umhängen, wahrscheinlich die Waffe. Das seltsame Pferd wackelte furchterregend. Der Held zitterte wie die großen Fichten im Zauberwald, wenn Tinosarius schrecklich war. (…) Zweieinhalb Kilometer von Obertrutzenhausen entfernt stand ein aufgeregt wirkender korpulenter Zirkusdirektor mit schwarzen Künstlerlocken und großem gezwirbeltem matt glänzendem Schnurrbart auf der Landstraße. Es war gleich Abendvorstellung und noch kein einziger Zirkusbesucher in Sicht. (…) Der Raubtierkäfig schlotterte, ächzte scheppernd. Ein grüner gezackter unendlich scheinender Ungeheuerhals, mit bedrohlich schwankendem schuppigem Ungeheuerkopf, schob sich aus der dunklen Höhle. Schwarze Rauchwolken stoben zischend aus den Ungeheuernasenlöchern. Die Gitterwände des Raubtierkäfigs schwankten. Ebenso die Bäume, mit ihnen die Äste, mit ihnen die Vögel. Kinder klammerten sich an die Eltern. Eltern an Eltern. Der gezackte Ungeheuerrücken streifte mit einem grässlichen Geräusch die Höhlendecke. Felsbrocken krachten polternd herunter. Bei jedem Schritt des Ungeheuers bebte der Boden, bebte die Tribüne, bebte das ganze Zirkuszelt. Das Klirren der Käfigwände übertönte fast das Gebrüll des Untiers. …

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Das Licht geht an. Die beiden Akteure stehen mit verschränkten Armen auf der Bühne. Sie schauen ernst ins Publikum. (…) DARSTELLER 2: Die Welt kann nicht dümmer werden. Du meinst die Menschen. DARSTELLER 1: Natürlich meine ich die. DARSTELLER 2: Ach so. DARSTELLER 2: Wieso glaubst du das? Wir haben doch so viele Schulen und so viele Lehrer, rund um den Globus. Das war noch nie so. (…) Außerdem haben wir Computer, Satellitentechnik, Internet. (…) Unser Wissen ist heute global verfügbar. Auf Knopfdruck, mein Freund. DARSTELLER 1: Das ist es ja gerade. DARSTELLER 2: Was? DARSTELLER 1: Ein Knopfdruck bedeutet doch nicht, dass man danach etwas weiß. Da gehört doch mehr dazu. DARSTELLER 2: Ein moderner Mensch. DARSTELLER 1: Um den mache ich mir Sorgen. Große Sorgen. Er wird dümmer. (…) Schau dich doch einmal um. Wo findest du die Dinge noch an ihrem Platz? Ich meine in der Hierarchie, wie es sich gehört – in der Werteskala, die doch jeder Sache zu Grunde liegt. Wo stimmen denn die Werte noch? Ganz gleich auf was du verweist. Alles wird weniger, löchriger, dümmer. (…) Mir dreht sich der Magen um, wenn ich höre, wie jemand einen Colaschoppen bestellt und dazu Pommes mit Majo. (…) Tiefstes Mittelalter ist das!! Nein, das stimmt nicht. Die Menschen im Mittelalter waren weiter. Pommes steht heute sogar im Duden. (…) Wenn ich diese Roller sehe, Roller, wie wir sie als Kinder hatten, Roller für Erwachsene. Ganz klein. Zusammenklappbar. Damit rollen die modernen Manager jetzt vom Bahnsteig zum Abfertigungsschalter im Flughafen. Als E-Roller nennt man sie wohl Scooter. (…) DARSTELLER 2: Ich kaufe mir jetzt wohl auch so einen … natürlich als E-Roller, vielleicht sogar einen Turbo Elektro Scooter, 1000 Watt, der wiegt nur 40 Kilo. Du kannst damit … Ich finde sie gar nicht so dumm. Überleg doch mal … DARSTELLER 1: Ah … Ich halte das nicht mehr aus. Auch du, mein bester … Freund. Er sinkt zum Boden, hockt dort, das Gesicht in die Hände vergraben …

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Er ist plötzlich da, der Nichtsmacher, mit seinem Karren und den seltsamen bunten Kästchen darauf. Er bietet an und verkauft, was er mitgebracht hat. Er ist der beste Nichtsmacher der Welt, bedient Kaiser und Könige. Er hat was alle brauchen. Für jeden genau das Richtige, in der richtigen Potenz. Und alle können es sehen, das Nichts darin ist, in den Kasten und Kästchen. Und sie kaufen. (…) STIMME: Das ist doch nur Theater. Nichts weiter. So was kennt man doch. (…) NICHTSMACHER: Du hast ja Recht, aber gebt Ruhe Leute. Seid gewiss, ich bringe euch keine Wundermittelchen. Ich bringe euch etwas Wichtiges, etwas, was ihr alle braucht. Ich bringe euch Nichts. Ihr habt richtig gehört. Nichts. (…) STIMME: Nichts ist darin. Nichts ist nichts! Nimm dein Nichts und ziehe weiter! Scharlatane haben wir hier selbst genug. Wir brauchen dein Nichts nicht. Wir haben selber nichts! (…) NICHTSMACHER: Junge, öffne den Deckel und zeige was darinnen ist, damit auch der Dümmste hier versteht, dass ich etwas Wichtiges mitgebracht habe. Aber vorsichtig. Es ist sehr wertvoll. Und gerade halten, hörst du? Ja, das ist gut. Nun halte das Kästchen so, dass alle sehen können, dass Nichts darinnen ist. Na, seht ihr es? Wer es nicht sieht, soll nähertreten. Ich verkaufe keine Brillen! Bei mir erhaltet ihr Nichts! In einer Qualität wie ihr sie nirgends sonst findet. Ich bin der beste Nichtsmacher des Kontinents. Bei mir kaufen (…) Was? Die Beine wollen nicht mehr so recht. Aha. Wusste ich sofort, als ich dich sah. Deshalb bin ich doch hier! Ich habe genug von dem, was dir fehlt. (…) In den grünen Kästen ist es. Kannst du lesen? GESUNDHEIT steht darauf. Und weil du mich an mein liebes Mütterlein erinnerst mache ich dir heute ein Geschenk. Da, GESUNDHEIT, die mittlere Größe. Da, JUGEND, einen großen Kasten. Und als Zugabe noch ein kleines Kästchen WÄRME. Hebe es dir gut auf für den Winter. (…) Bei dir fehlen noch 50 Cent. Finger weg. Erst bezahlen, dann die Ware. Das wäre ja …

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Es geht um Kommunikation. Der Darsteller ringt mit den Worten. Es ist schließlich nicht so leicht, die richtigen zu finden (nicht nur die richtigen Worte). Er möchte etwas sagen. Etwas Wichtiges. Jedoch … Dieser Text eignet sich gut zur Einleitung eines bunten Theaterprogramms. Er wird ergänzt durch «Es gibt sie noch». Er sollte deshalb von der gleichen Person am gleichen Abend vorgetragen werden. (…) Ich möchte etwas sagen. Doch bevor ich das tue, gestatten Sie mir zur Erklärung ein paar Worte. Was ich sagen möchte ist wichtig. Jedenfalls für mich. Wie Sie es empfinden, wie Sie darüber denken, wie wichtig es für Sie ist und was Sie daraus machen, das weiß ich nicht. Das ist es, weshalb ich vorher etwas erklären muss, richtig stellen muss, damit nicht falsch verstanden wird, was ich sage. Die Basis schaffen sozusagen, für das, was ich sagen möchte. (…) Wer gewährleistet mir, dass meine Worte bei Ihnen so ankommen, wie ich sie meine? Oder müssen wir dazu durch eine Brille schauen, durch meine? (putzt die Brille) – Wahrscheinlich ist es so. Aber das geht nicht! Erstens ist es meine Brille, sie ist so klein und wir können doch nicht alle gemeinsam …, Und auf meinen … (schaut nach unten zu den Füßen) Das geht nicht! (…) Sollen wir mal? Wir beide? (geht hinunter zum Publikum) Wollen Sie mal …? Ich setze mich gerne mal dahin, nehme sozusagen einmal ihren Platz, ihren Standpunkt – nein Sitz …, nein …, ihre (greift nach der Brille des Besuchers, zögert) Ja? Wollen Sie? Sie können dann auch meinen Standpunkt übernehmen, hier so weitermachen wie ich. (hält dem Besucher die eigene Brille hin) Na? – Ich verstehe. Wir verstehen uns auch so. Imaginär sozusagen. Weil wir eine Wellenlänge haben. Das ist es. Ich spüre es. Sie auch? (…) Ich bin sicher, Sie verstehen das – jetzt. Aber dann, ich meine nachher, da sage ich Ihnen, was ich Ihnen sagen möchte. Sie können sich freuen. Und es ist wichtig. (geht zurück auf die Bühne) Und ich fange ohne Vorrede – gleich an.